Holden Caprice

Holden Caprice
Holden Statesman / Statesman Custom / Statesman Deville / Caprice
Hersteller: Holden
Produktionszeitraum: seit 1971
Klasse: Oberklasse
Karosserieversionen: Limousine, viertürig
Vorgängermodell: Holden Brougham
Nachfolgemodell: -

Der Holden Statesman ist ein von Holden, der australischen General Motors-Dependance, von 1971 bis 1984 und wieder seit 1990 produzierte Limousine der Oberklasse. Die einfachere Ausführung nannte sich anfangs Holden Statesman Deville, die mit gehobener Ausstattung heißt Holden Caprice.

Inhaltsverzeichnis

Von Jahr zu Jahr

Statesman / Caprice (HQ/HJ/HX/HZ/WB, 1971–1984)

Statesman HQ (1971–1974)
Statesman HJ (1974–1976)
Statesman HX (1976–1977)
Statesman HZ (1977–1980)
Statesman WB (1980–1984)

Holden Statesman HQ (1971–1974)

Produktionszeitraum: 1971–1984
Karosserieversionen: Limousine, viertürig
Motoren: 3,3 l-R6, 129-135 PS (95-99 kW)
4,15 l-V8, 174-185 PS (128-136 kW)
5,0 l-V8, 171-219 PS (126-161 kW)
5,05 l-V8, 240-250 PS (176-184 kW)
5,7 l-V8, 275 PS (202 kW)
Länge: 5029-5157 mm
Breite: 1880-1890 mm
Höhe: 1372-1390 mm
Radstand: 2896 mm
Leergewicht: ca. 1400 kg
Holden Statesman Caprice HJ (1974–1976)
Heck des Statesman Caprice HJ
Holden Statesman Caprice HX (1976–1977)
Holden Statesman HZ (1977–1980)
Holden Statesman Caprice WB (1980–1984)

Im Juli 1971 führte Holden als Nachfolger des Holden Brougham den neuen Statesman HQ in den Ausführungen Statesman Custom und Statesman Deville ausschließlich als viertürige Limousine ein. Die Motorisierungen reichten von einem 3,3 l-R6 über einen 4,15 l- und einen 5,0 l-V8 bis zu einem 5,7 l-V8. Die 5,7-l-Versionen wurden unter den Bezeichnungen Chevrolet 350 nach Neuseeland und Südafrika exportiert. Technisch basierten die Statesman-Modelle auf den gewöhnlichen Holden-Modellen, besaßen aber einen um 7,6 cm verlängerten Radstand, der dem Raum im Fond zugute kam, und eine modifizierte Karosserie.

Der Statesman sollte mit dem erfolgreichen Ford Fairlane konkurrieren, einer verlängerten Variante des australischen Ford Falcon.

18.092 Stück der Serie HQ wurden hergestellt.[1]

1974 erfuhr die Modellreihe eine erste Auffrischung als Statesman HJ. Basismodell war nun der Statesman Deville, die Luxusausführung nannte sich Statesman Caprice und erhielt einen anders gestalteten Kühlergrill. Der Sechszylinder entfiel.

Der Statesman Caprice trat gegen den 1973 eingeführten neuen Ford LTD an, einen verlängerten australischen Fairlane mit luxuriöser Ausstattung.

Von den Statesman-Modellen der Baureihe HJ entstanden insgesamt 8.383 Exemplare.[2]

1976 erhielt der HX Statesman einen geänderten Kühlergrill und einen schwächeren Fünfliter-V8.

Der Statesman HZ des Jahres 1977 erhielt kleinere kosmetische Änderungen und, wie alle Holden-Modelle, ein überarbeitetes, auf Radialreifen abgestimmtes Fahrwerk.

1979/80 ergänzte ein Statesman SL/E mit eigenem Kühlergrillgitter als mittleres Modell den Statesman Deville und den Caprice.

1980 erfolgte ein großes Facelift, das dem Statesman WB eine neue Karosserie mit drei Seitenfenstern brachte. Von den WB-Modellen wurden in Summe 60.231 Stück produziert.[3]

Die Holden-Basismodelle wurden zur selben Zeit durch Fahrzeuge ersetzt, die vom deutschen Opel Commodore abgeleitet waren; als einziger „echter“ großer Holden neben dem Utility-Pickup blieb der Statesman bis 1984 im Angebot.

Modell Bezeichnung Fahrzeugart Bauzeitraum
HQ-81469 Statesman Deville V8 Limousine, viertürig 07.1971–10.1974
HQ-81569 Statesman R6 Limousine, viertürig 07.1971–10.1974
HQ-81669 Statesman V8 Limousine, viertürig 07.1971–10.1974
HJ-8WS69 Statesman Deville Limousine, viertürig 10.1974–07.1976
HJ-8WT69 Statesman Caprice Limousine, viertürig 10.1974–07.1976
HX-8WS69 Statesman Deville Limousine, viertürig 07.1976–10.1977
HX-8WT69 Caprice Limousine, viertürig 07.1976–10.1977
HZ-8WS69 Statesman Deville Limousine, viertürig 11.1977–05.1980
HZ-8WT69 Caprice + Statesman SL/E Limousine, viertürig 11.1977–05.1980
WB-8WS19 Statesman Deville Limousine, viertürig 05.1980–08.1983
WB-8WT19 Caprice Limousine, viertürig 05.1980–08.1983
WB-8WS19-XV4 Statesman Deville II Limousine, viertürig 08.1983–1984
WB-8WT19-XV4 Caprice II Limousine, viertürig 08.1983–1984


Statesman / Caprice (VQ/VR/VS, 1990–1999)

Statesman VQ (1990–1994)
Statesman VR (1994–1995)
Statesman VS (1995–1999)

Holden Statesman VR (1994–1995)

Produktionszeitraum: 1990–1999
Karosserieversionen: Limousine, viertürig
Motoren: 3,8 l-V6, 173-200 PS (127-147 kW)
3,8 l-V6-Kompressor, 224 PS (165 kW)
5,0 l-V8, 224-272 PS (165-200 kW)
Länge: 4955-4990 mm
Breite: 1795-1812 mm
Höhe: 1403-1460 mm
Radstand: 2825 mm
Leergewicht: kg
Holden Caprice VQ (1990–1994)
Heck des Caprice VQ
Holden Caprice VS (1995–1999)

1990 debütierten neue Statesman- und Caprice VQ-Modelle, die vom zeitgenössischen Holden Commodore abgeleitet waren. Statesman und Caprice teilten sich den längeren Radstand mit dem Commodore-Kombi und waren etwa 11 cm länger als der Commodore-Viertürer. Eigenständig waren die Karosserien mit geänderter Dachlinie, die an damalige Oldsmobile-Modelle erinnerte. Dazu erhielten die Luxusmodelle serienmäßig die Mehrlenker-Hinterachse, die beim Commodore nur gegen Aufpreis an die Stelle der Starrachse trat.

1991 erschien die Serie II der Baureihe VQ mit (im Caprice) serienmäßigem ABS; der Statesman besaß serienmäßig den von Buick konstruierten 3,8 l-V6 des Commodore, der Caprice den 5,0 l-V8.

Von Statesman / Caprice der Baureihe VQ wurden 9.396 Stück hergestellt, davon gingen 188 Autos in den Export.[4]

Der Statesman / Caprice VR, ein stark überarbeiteter VQ, besaß eine neue elektronisch gesteuerte Viergangautomatik und einen überarbeiteten, stärkeren 3,8 l-V6 mit höherer Verdichtung und rollengelagerten Kipphebeln.

Im Statesman / Caprice VS kamen ein weiter überarbeiteter V6 der Ecotec-Generation und eine modifizierte Viergangautomatik zum Einsatz.

Im September 1996 debütierte der VS der Serie II, den es erstmals auch mit einer Kompressor-Version des Buick-V6 gab.

Im Juni 1998 folgte die Serie III mit kleineren Änderungen.


Statesman / Caprice (WH/WK/WL, 1999–2006)

Statesman WH (1999–2003)
Statesman WK (2003–2004)
Statesman WL (2004–2006)

Holden Statesman WK (2003–2004)

Produktionszeitraum: 1999–2006
Karosserieversionen: Limousine, viertürig
Motoren: 3,6 l-V6, 228-258 PS (170-190 kW)
3,8 l-V6, 200-207 PS (147-152 kW)
3,8 l-V6-Kompressor, 224 PS (165 kW)
5,7 l-V8, 320-340 PS (235-250 kW)
Länge: 5190 mm
Breite: 1850 mm
Höhe: 1450 mm
Radstand: 2940 mm
Leergewicht: 1685-1730 kg
Holden Caprice WH (1999–2003)
Heck des Caprice WH
Der Holden Caprice WL (2004-2006) von Premierminister Howard

1999 stellte Holden einen vollständig neuen Statesman / Caprice WH auf Basis des Holden Commodore VS vor, angetrieben von dem bekannten 3,8-Liter-V6 als Saug- oder Kompressormotor oder einem 5,7-Liter-V8. Wieder unterschied sich die Karosserie deutlich von der des Commodore, obwohl Windschutzscheibe und Türen identisch waren. Als Linkslenker wurde der Caprice unter der Bezeichnung Chevrolet Caprice in den Nahen Osten exportiert.

2003 erhielt der WH ein Facelift mit eckigerer Frontpartie und wurde dadurch zum Statesman / Caprice WK.

Im August 2004 debütierte der Statesman / Caprice WL, der auch in China als Buick Royaum und in Südkorea als Daewoo Statesman verkauft wurde.

Von Statesman / Caprice der Baureihe WH, WK und WL entstanden in sechs Jahren insgesamt 137.206 Exemplare, von denen die überwiegende Mehrzahl, nämlich 101.314 Stück, in den Export gingen.[5]






Statesman / Caprice (WM, seit 2006)

Statesman WM (seit 2006)

Holden Caprice WM (seit 2006)

Produktionszeitraum: seit 2006
Karosserieversionen: Limousine, viertürig
Motoren: 3,6 l-V6, 265 PS (195 kW)
6,0 l-V8, 367 PS (270 kW)
Länge: 5160 mm
Breite: 1899 mm
Höhe: 1480 mm
Radstand: 3009 mm
Leergewicht: 1802-1887 kg

Parallel zum Commodore VE, einer vollständigen Neuentwicklung, zeigte Holden im Juli 2006 erstmals den neuen Statesman / Caprice WM, die beide auf der Zeta-Plattform von General Motors aufbauen.

Im Vergleich zum Commodore VE ist der Radstand knapp 10 cm länger, die Karosserie weist ein drittes hinteres Seitenfenster auf. An Motoren stehen die aus dem Commodore übernommenen 3,6-Liter-V6 und Sechsliter-V8 zur Verfügung.

Seit Sommer 2007 bietet Shanghai-Buick auf dem chinesischen Markt als Buick Park Avenue den Holden Statesman der Serie WM an, der mit einem 3,6-Liter-V6 (187 kW/250 PS), aber auch mit einem in Australien nicht verfügbaren 2,8-Liter-V6 (150 kW/201 PS) ausgerüstet werden kann. Die Preise belaufen sich (Stand Februar 2008) auf 329.000 bis 499.000 Yuan (etwa € 31.500 bis 48.000).[6]

Auf dem Statesman der Reihe WM basiert ferner der Bitter Vero.

Heck des Caprice WM






Weblinks

Quellen

  • Bebbington, Terry & Malik, Michel A.: 45 Years of Holden, Australian Publishing and Printing Company, Sydney NSW (1994), ISBN 0-947216-31-6
  • Automobil Revue, diverse Katalognummern (Daten)

Einzelnachweise

  1. The Holden Story. Vom Werk herausgegebene Broschüre, Stand 12/89, ohne Paginierung (S. 24)
  2. The Holden Story. Vom Werk herausgegebene Broschüre, Stand 12/89, ohne Paginierung (S. 30)
  3. The Holden Heritage. Vom Werk herausgegebene Broschüre, Ausgabe Juli 2001, S. 99
  4. The Holden Heritage, Vom Werk herausgegebene Broschüre, Ausgabe Juli 2001, S. 99
  5. The Holden Heritage. Vom Werk herausgegebene Broschüre, Ausgabe Februar 2007, S. 144
  6. http://www.buick.com.cn/parkavenue/specifications.aspx
  7. http://www.holden.com.au/pdf/chooseavehicle/techdata/WM_Statesman_Specifications.pdf

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