Holz (Saarland)

Holz (Saarland)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Heusweiler
Heusweiler
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Heusweiler hervorgehoben
49.356.9166666666667240Koordinaten: 49° 21′ N, 6° 55′ O
Basisdaten
Bundesland: Saarland
Landkreis: Regionalverband Saarbrücken
Höhe: 240 m ü. NN
Fläche: 39,94 km²
Einwohner: 19.995 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 501 Einwohner je km²
Postleitzahl: 66265
Vorwahl: 06806
Kfz-Kennzeichen: SB
Gemeindeschlüssel: 10 0 41 513
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Saarbrücker Str. 35
66265 Heusweiler
Webpräsenz:
Bürgermeister: Rainer Ziebold (SPD)
Lage der Gemeinde Heusweiler im Regionalverband Saarbrücken
Karte

Heusweiler ist eine saarländische Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken. Ihr gehören die 7 Ortsteile Eiweiler, Heusweiler, Holz, Kutzhof, Nieder- und Obersalbach, sowie Wahlschied an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Heusweilers datiert aus dem Jahr 1274. Den Brüdern Moemund und Joffried wird von der Grafschaft Saarbrücken der "Hof zu Huswilre" zu Lehen übertragen.

Dass Heusweiler jedoch schon bedeutend früher besiedelt war, beweisen verschiedene Funde aus der Römerzeit. So fand man im Jahr 1841 bei der Beseitigung des Abraumes über einem Steinbruch im Distrikt Axenbüsch, dem heutigen Kirschhof, die Reste einer großen villa rustica. Weitere Funde wurden bei den Bauarbeiten für die Köllertalbahn im Jahre 1908/1909 gemacht, unter anderem ein Urnengräberfeld aus keltoromanischer Zeit. Im Jahre 1471 wurde Heusweiler völlig zerstört, als der Reichsgraf Ludwig der Schwarze, Herzog von Zweibrücken, raubend und plündernd durch das Köllertal zog.

Auch von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges blieb Heusweiler nicht verschont. In einem Bericht des Saarbrücker Rentmeisters Klicker aus dem Jahre 1635 zieht dieser eine grauenvolle Bilanz: „Wo ehedem Dörfer standen, waren nur noch Steinhaufen. Auf den Dörfern ist fast niemand mehr, sondern die Untertanen sind teils verstorben, teils aus dem Land entwichen, sich Hungers und der Soldateska zu erwehren. Der Heusweiler Hof oder Maierei ist so halb abgebrannt und wenig Untertanen am leben, der Köllertaler Hof ist soviel als ganz ausgestorben.“

Vorläufer der heutigen Großgemeinde waren die ehemaligen Maiereien, die während der französischen Besatzung (1793–1814) die Bezeichnung Mairien führten. Zur Mairie Heusweiler gehörten damals schon im wesentlichen alle Ortsteile, die auch heute noch in ihr vereinigt sind. Lediglich Kurhof, Obersalbach, und Niedersalbach waren der Mairie Sellerbach angeschlossen.

Nach dem Frieden von Paris am 30. Mai 1814 kam das linke Rheinufer und somit auch Heusweiler unter preußische Herrschaft. Aus der Mairie Heusweiler wurde die Bürgermeisterei Heusweiler, in welche 1816 auch Obersalbach, Kurhof und 1892 Niedersalbach eingegliedert wurden.

Seit 1935 ist Heusweiler Standort eines Rundfunksenders.

Aus den ehemals selbständigen Gemeinden Heusweiler, Eiweiler, Holz, Wahlschied, Kutzhof, Niedersalbach und Obersalbach-Kurhof wurde im Jahre 1974 im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform die heutige Großgemeinde Heusweiler gebildet. Mit rund 40 km² ist Heusweiler nach den Städten Saarbrücken und Völklingen flächengrößte Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken.

Im Ortsteil Bietschied wurden im Zweiten Weltkrieg Personen, die von Nationalsozialisten gesucht wurden (abgeschossene alliierte Kampfpiloten, flüchtige Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter) von der Fluchthelfergruppe Junger Bundschuh versteckt, um sie anschließend ins Ausland zu schleusen.

Einwohner

Einwohnerentwicklung
Stand Einwohneranzahl
31. Dezember 1998 19.963
31. Dezember 1999 20.030
31. Dezember 2000 20.166
31. Dezember 2001 20.235
31. Dezember 2002 20.201
31. Dezember 2003 20.093
31. Dezember 2004 20.127
31. Dezember 2005 20.015

Politik

Gemeinderat

Bei den Kommunalwahlen am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung*:

Sitzverteilung im Gemeinderat:FDP 2, NÖL 5, SPD 15, CDU 17

  • NÖL: Naturverbundene Ökologische Liste

Bundestagsabgeordnete

Bürgermeister

  • bis 1974: Paul Quirin, SPD
  • 1974–1994: Alois Stephan, CDU
  • 1994–2002: Josef Zeimetz, CDU
  • 2002–heute: Rainer Ziebold, SPD

Partnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Heusweiler liegt im Schnittpunkt zweier Bundesautobahnen, und zwar der A 1 und der A 8. Über die A 8 (Perl - Bad Reichenhall) verfügt Heusweiler über einen unmittelbaren Autobahnzugang nach Luxemburg.

Der Ausbau der Saarbahn, einer Schienenschnellbahn, der derzeit im Gange ist, soll Heusweiler, das bisher über keine Eisenbahnverbindung mehr verfügt, verkehrstechnisch noch besser an Saarbrücken anbinden. Nach mehrfacher Verzögerung wird mit einer Inbetriebnahme im Zeitraum Ende 2010 bzw. Anfang 2011 gerechnet.[1]

Kultur

Ölmühle Berschweiler

Die Ölmühle Berschweiler stellt eine Besonderheit unter den Mühlen im Saarland da. Sie wurde in den Jahren 1767 bis 1779 im Heusweiler Ortsteil Berschweiler erbaut. Bereits im Jahre 1472 ist sie als Lohmühle urkundlich erwähnt worden.

Die Ölmühle Berschweiler wurde vom Wahlschieder Bach durch ein oberschlächtiges Mühlrad angetrieben. Zur Ölgewinnung wurden Raps (sechs Zentner Raps ergaben 150 Liter Öl), Mohn, Nüsse und Bucheckern gepresst. Nach 1939 kam die Mühle nicht mehr zum Einsatz, obwohl sie noch vollständig funktionsfähig war. Die weitgehend hölzerne Mühlentechnik der Ölmühle Berschweiler (Kollergang, Presswerk, Wärmeofen und Walzenmühle) ist noch nahezu in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Die Ölmühle steht seit 1979 unter Denkmalschutz und zählt heute zu einem der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Region. Sie ist im Besitz der Familie Reimann. Seit 2007 ist sie zusammen mit dem Alten Evangelischen Pfarrhaus Station der durch Heusweiler führenden touristischen Themenstraße Barockstraße SaarPfalz.[2]

Medien

Heusweiler ist Standort des leistungsstärksten Rundfunksenders der ARD.

Siehe auch: Sender Heusweiler

Weblinks


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