Hophra

Hophra
Namen von Apries
Eigenname
Image:Hiero_Ca1.svg
ra wAH ib
Bild:Hiero_Ca2.svg
Wahibre
W3Ḥ jb Rˁ
Mit beständigem Willen, ein Re
Thronname
M23
X1
L2
X1
Image:Hiero_Ca1.svg
ra H a
a
ib
Bild:Hiero_Ca2.svg
Haa-ib-Re
Hˁˁ-jb-Rˁ
Mit jubelndem Herzen, ein Re
Horusname
G5
wAH ib
Bild:srxtail2.GIF
Wah-ib-Re
Nebtiname
G16
wAH ib
Wah-ib-Re
Goldname
G8
S29 M13 N16
N16
Se-wadj-taui
S-w3ḏ-t3.w(j)

Der die beiden Länder gedeihen lässt
griechisch Uaphres

Apries, der biblische Hophra (Hebräisch) war ein ägyptischer Pharao (König) der von 589 v. Chr. bis 570 v. Chr. regierte. Er war der vierte Herrscher der 26. Dynastie, der sogenannten Saïten-Dynastie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sobald Apries die Macht von seinem Vater Psammetich II. übernommen hatte, begann er eine aggressive Außenpolitik umzusetzen, die sich von der seiner Vorgänger unterschied. Dabei konzentrierte er sich hauptsächlich auf die Erweiterung des ägyptischen Herrschaftsbereichs an der nordöstlichen Landesgrenze. Um dieses Ziel zu erreichen, initiierte er mit mäßigem Erfolg Militäroperationen in Phönizien, Palästina und Zypern.

Fragment einer Statue, das den Namen Pharao Apries trägt (Museum of Fine Arts, Boston)

Die erste dieser Operationen war der Versuch im Jahr 588 v. Chr., die Belagerung Jerusalems durch Nebukadnezar II. zu beenden. Dieser vereitelte das Vorhaben jedoch dadurch, das er seine Truppen zunächst zurückzog und die Belagerung ein Jahr später fortsetzte. Die anschließende Eroberung durch seine Truppen führte zum Untergang des Reiches Juda und der Verschleppung einer großen Anzahl seiner Einwohner in die babylonische Gefangenschaft. Es ist bis heute rätselhaft, welche Rolle Apries bei diesem Vorgang spielte und warum er seine Truppen zurückgezogen hatte.

Eine weitere angeblich von Apries initiierte Operation war die Belagerung von Tyros durch die ägyptische Flotte. Der Bericht Herodots von diesem Seesieg steht jedoch im Widerspruch zu anderen Quellen, weshalb dieser Angriff vielleicht niemals stattgefunden hat.

Im Jahr 576 v. Chr. meuterte die Garnison der Stadt Elephantine. Die Soldaten hatten die Absicht, nach Äthiopien zu ziehen, konnten jedoch in letzter Minute durch ihren Kommandanten Neshor durch geschicktes Verhandeln zur Umkehr bewogen werden.

Trotz der militärischen Fehlschläge, die Apries erlitt, veranlasste er die Erweiterung der Tempel der Saïten in Memphis, sowie die Schenkung von Ländereien, Dienern und Vieh aus dem Vermächtnis seines Vaters Psammetich II. an die Priester des dortigen Tempels der Gottheit Ptah. So hinterließ er einen Eindruck von Wohlstand bei späteren Generationen.

Im letzten Jahr seiner Herrschaft sah sich Apries mit einem Aufstand der gesamten ägyptischen Armee mit Ausnahme der griechischen Söldner konfrontiert, den er durch die strategische Fehlentscheidung, 571 v. Chr. einen Feldzug gegen den griechischen Stadtstaat Kyrene zu unternehmen, selbst verursacht hatte.

Der Kriegszug nach Kyrene endete mit einer schweren Niederlage der ägyptischen Truppen. Die Überlebenden verdächtigten Apries daraufhin, sie verraten zu haben. Der König befahl dem Feldherrn Amasis, die Revolte, die einen offenen Ausbruch der Feindseligkeiten in den ägyptischen Truppen (griechische Söldner gegen einheimische Soldaten (griech. Machimoi)) bedeutete, zu beenden.

Ruinen eines Palasts von Apries (Memphis)

Da die Rebellen jedoch einheimische Soldaten und somit den größeren Teil des ägyptischen Heeres darstellten, lief Amasis zu ihnen über und ließ sich selbst zum Pharao ausrufen. Erstaunlicherweise standen weiterhin lediglich die griechischen Söldner unter dem Befehl von Apries. In der Schlacht bei Momemphis wurde Apries' Söldnerarmee geschlagen. Apries blieb mangels weiterer Soldaten keine andere Möglichkeit, als aus dem Nildelta 569 v. Chr. zu fliehen.

567 v. Chr. zog Apries mit einer erneuerten Armee aus Oberägypten in Richtung Nildelta um Amasis zu besiegen und den ägyptischen Thron zurückzuerobern. Apries erlitt jedoch eine Niederlage und wurde von Amasis gefangengenommen. Dieser lieferte ihn dem allgemeinen Volkszorn aus, wobei Apries erdrosselt wurde. Trotzdem wurde Apries mit allen Ehren in der Hauptstadt Saïs beigesetzt.

Einzelnachweise

  • Herodot, übers. v. Josef Felix: Historien, Artemis-Verlag 2004, ISBN 3760841112

Literatur

  • Pressl, Diana Alexandra: "Beamte und Soldaten: Die Verwaltung in der 26. Dynastie in Ägypten (664-525 v. Chr.)",Verlag Peter Lang in Frankfurt am Main 1998, ISBN 363132586X
  • Friedrich Karl Kienitz: Die politische Geschichte Ägyptens vom 7. bis zum 4. Jahrhundert vor der Zeitwende, Akademie-Verlag Berlin 1953, Lizenz-Nr. 202*100/29/52
  • Sir Alan H. Gardiner: Geschichte des Alten Ägypten, Weltbild-Buchverlag München 1993, ISBN 389350723X
  • Eduard Meyer: Geschichte des Altertums - Dritter Band: Der Ausgang der altorientalischen Geschichte und der Aufstieg des Abendlandes bis zu den Perserkriegen, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1975, 5. Auflage
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen: die altägyptischen Könige von der Frühzeit bis zur Römerherrschaft, Artemis-Verlag Zürich 1994, ISBN 3760811027
  • Peter A. Clayton: Die Pharaonen, Weltbild Verlag 1998, ISBN 3-8289-0661-3
  • Rice, M., "Who's Who in Ancient Egypt", London/New York, 1999, ISBN 0415154480
  • Silverman, D.J. (ed.), "Ancient Egypt", Kairo, 1999, ISBN 0195212703
  • Trigger, B.G.; Kemp, B.J.; O'Connor, D.; Lloyd, A.B., "Ancient Egypt: A Social History", Cambridge, 1983, ISBN 0521284279
  • Vernus, P.; Yoyotte, J., "Dictionnaire des Pharaons", Paris, 1996, ISBN 2911606086
  • Barry J. Kemp: A Further Note on the Palace of Apries at Memphis (Göttinger Miszellen 29), Göttingen 1978, S. 61-62

Weblinks



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