- Horch P240
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Der Sachsenring P 240 war eine repräsentative Limousine, die von 1956 bis 1959 in der DDR gebaut wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1953 begann in der DDR die Entwicklung eines neuen Oberklassewagens, der die Nachfolge des noch auf einer Vorkriegskonstruktion basierenden EMW 340 antreten sollte. 1955 wurde der Horch P240 als komplett neue Eigenentwicklung des VEB Kraftfahrzeugwerk Horch Zwickau vorgestellt, welches ab 1957 den Namen der Rennstrecke Sachsenring übernahm, und später als VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerk Zwickau bekannt wurde [1]. Die Karosserie wurde im Karosseriewerk Dresden (bis 1945 Gläser-Karosserie GmbH) gefertigt.
Der neue Oberklasse-Pkw besaß einen Sechszylinder-Viertakt-Ottomotor mit einem Hubraum von 2.407 cm³, der 80 PS leistete und damit eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichte.
Technisch wie optisch entsprach er voll dem Zeittrend, doch ließen die begrenzten Mittel in der DDR die vollständige Entwicklung und die Aufnahme einer größeren Serienproduktion nicht zu. Geplant war eine jährliche Produktionszahl von 6000 bis 9000 Stück, doch musste das Fahrzeug überwiegend in Handarbeit gefertigt werden und pro Wagen ca. 2500 Arbeitsstunden aufgewendet werden. Von 1956 bis 1959 stellte man nur 1382 Fahrzeuge her, die überwiegend in der DDR blieben. Einige Fahrzeuge wurden exportiert.
Gebaut wurden auch mindestens sieben Kombimodelle. Sieben Kombis, die im Inland blieben, erhielt ausschließlich der Deutsche Fernsehfunk. Sie waren blau-weiß lackiert [2]. Eine unbestimmte Anzahl von Kombis wurde ins sozialistische Ausland exportiert. Des Weiteren wurden einige viertürige Cabriolets gebaut.
Die erste Ausführung des Sachsenring P240 war äußerlich durch das geflügelte H (Horch) auf Kühlerhaube, Kofferklappe und Radzierdeckeln sowie einem senkrecht profilierten Kühlergrill gekennzeichnet. Ab dem 1. Juli 1957 erhielt der Kühlergrill des P 240 eine durchgehende Linienführung, größere Blinkleuchten und das Emblem von Sachsenring. Am bekanntesten ist die hellblau-weiß-hellblaue Limousine, die 1957 auf der Leipziger Herbstmesse gezeigt wurde [3].
Da der P 240 rund 27.000 Mark der DDR kostete, war er fast ausschließlich bei Behörden und hohen Parteifunktionären zu finden.
Durch die Entscheidung der Staatsführung der DDR, die unter Druck der Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) entstanden ist, keine Luxuslimousinen in der DDR zu bauen, wurden nicht genügend Mittel für den Aufbau der ursprünglich geplanten Serienproduktion bereitgestellt. Stattdessen erfolgte die verstärkte Einfuhr des russischen Wolga GAZ 21 und – für die Regierung der DDR – von Fahrzeugen vom Typ Tschaika GAZ-13 aus der Sowjetunion. 1959 wurde daher die die Produktion des P 240 eingestellt. Der Motor des P 240 wurde weiterhin im Geländewagen Horch P3 (bzw. Sachsenring P3) und später in überarbeiteter Form im Sachsenring P 240 Repräsentant verbaut. Heute existieren nur noch wenige gut erhaltene Exemplare.
Sachsenring Repräsentant
Anlässlich des Staatsfeier „20 Jahre DDR“ am 7. Oktober 1969 wurden fünf viertürige Cabriolets unter dem Namen Sachsenring P 240 Repräsentant für die NVA gebaut, die diese in Auftrag gegeben hatte. Das Fahrzeug erhielt eine neu gestaltete zeitgemäße und ebenfalls formschöne Karosserie. Das Fahrgestell war im Wesentlichen mit dem des P240 identisch. Die Karosserie, besonders die Seitenlinie und die Türen, erinnern etwas an den Wartburg 353. Der Motor war geringfügig weiter entwickelt und modifiziert worden. Die Karosserie wurde ebenfalls im Karosseriewerk Dresden gefertigt. Vier der Fahrzeuge kamen bei den Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der DDR im Rahmen einer Militärparade zum Einsatz, eines diente als Ersatzfahrzeug. Später sah man bei Militärparaden i.d.R. immer nur zwei der Fahrzeuge.
Technische Daten
- Sechszylinder-Viertakt-Reihen-Ottomotor
- Hubraum: 2407 cm³
- Leistung: 80 PS bei 4250 U/min
- Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
- Verbrauch: je nach Fahrweise ca. 11-13 l/100 km
- Ein Flachstromvergaser
- Ganzstahlkarosserie auf Kastenprofilrahmen
- Antrieb: Synchronisiertes Vierganggetriebe auf Hinterräder wirkend
- Drehstabfederung
- Abmessungen: 4735 × 1780 × 1600 mm
- Gewicht: 1525 kg
Karosserie
- Fahrgestell: Leiterrahmen (nicht selbsttragende Karosserie)
- vier Türen plus eine Kofferraumklappe
- Stahlblech
Quellen
Weblinks
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