Hugo Böhlau

Hugo (Heinrich Albrecht) Böhlau (* 4. Januar 1833 in Halle (Saale); † 24. Februar 1887 in Werneck) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

Hugo Böhlau studierte von 1850 bis 1853 an den Universitäten Halle, Heidelberg, Kiel und Berlin Rechtswissenschaften. Seit 1851 war er Mitglied der Corps Borussia Halle und Vandalia Heidelberg.^[1]

Nach der Promotion 1853 in Halle und der Ausbildung als Auscultator in Magdeburg und Erfurt habilitierte sich Böhlau 1855 in Halle. 1859 wurde er in Halle zum außerordentlichen Professor für Kriminalrecht berufen. 1862 folgte die Berufung auf eine ordentliche Professur an die Universität Greifswald, ein Jahr später 1863 die Berufung nach Rostock auf den Lehrstuhl für Straf- und Prozessrecht. Im Mittelpunkt seiner Forschungstätigkeit stand jedoch das deutsche Recht und die mecklenburgische Rechtsgeschichte, die Böhlau in seiner fast 20-jährigen Rostocker Lehrtätigkeit in zahlreichen Publikationen veröffentlichte.

Neben dem Sitz in der juristischen Prüfungskommission war Hugo Böhlau als Lehrstuhlinhaber der Spruchfakultät und als Assessor perpetuus in der Verwaltung der Universität Rostock tätig. In den Jahren 1874/75 und 1878 war Böhlau zum Rektor der Universität Rostock gewählt worden. 1882 folgte Böhlau dem Ruf an die Universität Würzburg, bevor er kurze Zeit später erkrankte und 1885 seine Lehrtätigkeit einstellen musste. Am 24. Februar 1887 verstarb er in der Heilanstalt Werneck, wo er sich seit 1886 befand.

Werke (Auswahl)

• Mecklenburgisches Landrecht, 1872; 1880.
• Zeitschrift für Rechtsgeschichte, 1861-1878.
• Vorlesungen über Strafrecht: Die Strafmaasse der mecklenburgischen Praxis, 1863.
• Fiskus, landesherrliches und Landes-Vermögen im Großherzogthume Mecklenburg-Schwerin, 1877.
• Die Einzelnhaft in Preussen: eine Kritik, 1861.

Literatur

• Heitz, Gerhard. In: Angela Hartwig, Tilmann Schmidt (Hrsg): Die Rektoren der Universität Rostock − 1419–2000. In: Beiträge zur Geschichte der Universität Rostock. Heft 23. Universitätsdruckerei Rostock-Universitätsarchiv 2000. ISBN 3-86009-173-5.
• Rudolf Hübner: Böhlau, Hugo. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 68–73.

Einzelnachweise

1. ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 96, 173; 122, 204

Weblinks

 Wikisource: Hugo Böhlau – Quellen und Volltexte

• Literatur von und über Hugo Böhlau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

• Literatur über Hugo Böhlau in der Landesbibliographie MV
• Eintrag Hugo Böhlau im Catalogus Professorum Rostochiensium der Universität Rostock
• Schriften von Hugo Böhlau im Gemeinsamen Verbundkatalog

Normdaten: PND: 116218177 (PICA) | VIAF: 13052227 | WP-Personeninfo