- Höllensteinstausee
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Höllensteinsee Lage: Landkreis Regen Zuflüsse: Schwarzen Regen Größere Orte in der Nähe: Viechtach, Bad Kötzting Geographische Lage 49° 7′ 37″ N, 12° 52′ 4″ O49.12712.8677Koordinaten: 49° 7′ 37″ N, 12° 52′ 4″ O Daten Bauwerk Bauzeit: 1923 - 1926 Höhe über Gründungssohle: 18 m Bauwerksvolumen: 25.000 m³ Kronenlänge: 74 m Daten Stausee Wasseroberfläche bei Vollstau: 54 ha Speicherraum: 1,6 (oder 1,9) Mio. m³ Einzugsgebiet: 980 km² Der Höllensteinsee ist ein Stausee im Bayerischen Wald, der 1923–1926 für das Höllenstein-Kraftwerk angelegt wurde. Er liegt zwischen Viechtach und Bad Kötzting und staut den Schwarzen Regen auf einer Länge von 5,6 Kilometern bis zu 12,5 Meter hoch auf.
Die 18 Meter hohe Gewichtsstaumauer wurde von der Höllenstein-Aktiengesellschaft HÖLLAG der Stadt Straubing in der Zeit der großen Inflation errichtet. Die Stadt brauchte ein neues Kraftwerk zur Stromerzeugung. Es war damals die größte Talsperre Bayerns.
Das Einzugsgebiet ist ein waldreiches Mittelgebirge und weist zwischen dem Großen Arber (1456 m) und Viechtach einen Höhenunterschied von rund 1000 Metern auf. Der Untergrund besteht aus Granit und Gneis.
Das Höllensteinwerk war ursprünglich als Speicher- und Spitzenkraftwerk konzipiert worden. Nach seiner Fertigstellung wurde es als Laufwasserkraftwerk zur Spitzenstromerzeugung im Schwellbetrieb betrieben. Die drei Francis-Turbinen erzeugen bei einer Ausbaufallhöhe von 12,5 Metern und einer Leistung von je 1225 Kilowatt ca. 12.500 Megawattstunden im Jahr. Die Gesamt-Kraftwerksleistung wird mit 3,4 oder 3,6 Megawatt angegeben.
Von 1960 bis 1963 baute die HÖLLAG zusätzlich das Ausgleichskraftwerk Pulling, wo die Abflussschwankungen, die durch den Spitzenbetrieb des Höllensteinwerkes entstehen, wieder gleichmäßig in den Schwarzen Regen abgegeben werden. Dabei wird mit zwei Kaplan-Turbinen von je 595 Kilowatt (zusammen rund 1,2 Megawatt) noch einmal Strom erzeugt.
Die Erholungsfunktion des Höllensteinsees wurde jahrzehntelang durch die Abwässer aus der Papierfabrik Teisnach massiv beeinträchtigt. Abwasserpilze bildeten ausgedehnte Faulschlammbänke und verminderten von 1926 bis 1977 den Stauraum um 1.150.000 m³ (41 %). Um dem großen Problem der Wasserverschmutzung zu begegnen, wurde nach knapp zwei Jahren Bauzeit und einer Investition von 8,5 Millionen DM 1978 von der Papierfabrik eine Ablaugenverbrennung im Wirbelschichtofen in Betrieb genommen, wodurch 95 % der Abwässer vernichtet werden konnten.
Beide Stauseen, Höllenstein und Pulling, bieten zahlreiche Gelegenheiten zum Baden und zum Wassersport. Der Höllensteinsee ist äußerst idyllisch gelegen und ein erholsames Waldgebiet. Vor allem das Pullinger Becken, auch Blaibacher See genannt, wird im Sommer gern als Badesee genutzt. Im Mündungsgebiet des Höllensteinbaches bei der Ortschaft Höllenstein befindet sich ein von Krüppeleichen dominiertes Gebiet, in dem die seltenen Pflanzen Arnika, Weiches Lungenkraut, Leberblümchen und Frühlings-Platterbse sowie die ebenfalls seltenen Tierarten Feuersalamander und Eisvogel vorkommen. [1]
Quellen
- ↑ Christian Stierstorfer: Naturnahe Waldgesellschaften im Bayerischen Wald zwischen Schwarzem Regen und Arber-Kaitersbergzug, in: Hoppea. Denkschriften der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft, Bd. 57, Regensburg, 1996, S. 321
Literatur
- Der Regen. Ein Luftbildporträt vom Arber bis Regensburg, 132 Seiten, Pustet, Regensburg. (ISBN 978-3-7917-2054-8)[erschienen 2007].
Weblinks
- www.prackenbach.de - Gründung und Entwicklung der Kraftwerk am Höllenstein AG
- www.kraftwerke-online.de - Kraftwerk am Höllenstein AG (Straubing)
- Höllensteinsee - Bild und Foto Impressionen vom See
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