- Hüten
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Der Ausdruck Hirte (auch Hirt) oder Hüter bezeichnet eine Person, die eine Herde von Nutztieren hütet (bewacht) und versorgt (z. B. Schafe, Ziegen, früher auch Kühe, Gänse, Schweine, Rinder, Pferde, Esel, speziell in Nordafrika und Vorderasien auch Kamele, in Südamerika Lamas, in Süd- und Südostasien Arbeitselefanten usw.). Im Lateinischen heißt Hirte "Pastor".
Berufsbild
Das traditionelle Arbeitsumfeld des Hirten zeichnet sich durch die Nähe zu seinem Vieh aus. Der Hirte bleibt zum Teil auch nachts auf der Weide und beschützt seine Herde vor Räubern und Raubtieren. Insbesondere bei Großvieh (Rind, Pferd, Kamel) und Mittelvieh (Schaf, Ziege, Schwein) umfasst diese Lebenswese bei extensiver Wirtschaftsweise Nomadentum, um in den Wanderbewegungen der Herde in Kontakt zu bleiben. (siehe: Wanderhirte)
Um sich gegen die Gefahren wehren zu können, hat der Hirt nur eine geringe Bewaffnung: seinen Hirtenstab, manchmal, wie David, eine Schleuder, heute Schussbewaffnung.
Eng verbunden mit der Tradition des Hirtenwesens ist der Haushund, einem der frühesten echten Haustiere des Menschen, zu zahlreichen speziellen Hüterassen gezüchtet wurde (Hütehund, Hirtenhund, etwa Schäferhund, Berner Sennenhund, weitere siehe Liste der Hunderassen). Er hilft dem Hirten, seine Herde zusammenzuhalten, wittert Gefahr, und leistet Gesellschaft.
Da Hirten in früheren Zeiten ununterbrochen bei ihren Herden blieben und diese nach der Abweidung des Grases an eine andere Stelle führen mussten, hatten die Hirten oft keinen festen Wohnsitz. Daraus wurzeln die kulturellen Konflikte der Nomaden mit den sesshaften Ackerbauern weltweit, und wohl seit vielen Jahrtausenden.
Rezeption des Hirtentums
Bereits im Alten Ägypten der 12. Dynastie wurde das Thema in der Hirtengeschichte literarisch verarbeitet.
In der antiken Dichtung war der Hirte die zentrale Gestalt der Bukolik, im Mittelalter der Schäferdichtung.
Die Bibel verwendet die Gestalt des Hirten als eine Metapher für Gott oder den König, z. B. im 23. Psalm oder im Gleichnis vom guten Hirten. Bereits Abel war ein Hirte.
Oft wird der Hirte auch als Symbol für die Wächterrolle verwendet. So finden sich in der Bibel zahlreiche Vergleiche, in denen ein Prophet mit einem Hirten und seine Schützlinge mit Schafen verglichen werden. Auch in der Weihnachtsgeschichte sind es Hirten, die die Nachricht von der Geburt Jesu Christi zuerst empfangen.
Die Gestalt des Hirten (lat.: Pastor) ist als Leitbild sowohl in das Berufsbild des christlichen Geistlichen (Pastor), als auch in die Kunst (Pastorale) geflossen.
Nachgerade zu einem Mythos in der Kulturgeschichte wurden in verschiedener Hinsicht:
- der Schafhirte, siehe Schäferei (Gewerbe)
- der Almhirte, als Senner Bewirtschafter einer Alm
- der berittene Rinderhirte der Steppe, als Cowboy (v. a. eine Bezeichnung in den USA), Charro(Mexiko) und Gaucho (v. a. in Argentinien), aber auch in Europa: Buttero (Toskana), Csikós (Ungarn), Gardian (Südfrankreich), Vaquero (Spanien) – weitere Bezeichnungen finden sich bei allen Reitervölkern, und verschmelzen teils mit den Namen des Volkes
Siehe auch
- Hirtenvolk
- Gemeindehirte
- Hut (Weide), Hutung (Hutewald) Alm – alte Wirtschaftsweisen des Hirtenwesens
- Deutsches Hirtenmuseum
- Psalm 23
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