- 2. Fundamentalform
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Die zweite Fundamentalform ist ein Rechenausdruck aus der Theorie der Flächen im dreidimensionalen Raum (), einem Teilgebiet der klassischen Differentialgeometrie.
Während die erste Fundamentalform die innere Geometrie einer Fläche beschreibt (also Eigenschaften, die sich durch Längenmessungen innerhalb der Fläche ermitteln lassen), hängt die zweite Fundamentalform von der Lage der Fläche im umgebenden Raum ab. Sie wird für Krümmungsberechnungen benötigt und kommt beispielsweise in den Mainardi-Codazzi-Gleichungen vor.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Eine Fläche sei durch gegeben, also durch u = u1 und v = u2 parametrisiert. Ist die erste Fundamentalform der Fläche positiv-definit, so können wir der Fläche eine Einheitsnormale zuordnen. Für den durch die Parameterwerte u und v bestimmten Punkt der Fläche ist die Einheitsnormale durch das Vektorprodukt
gegeben. Nun ist die zweite Fundamentalform durch
definiert. Dabei sind die Koeffizienten der zweiten Fundamentalform durch die Ausdrücke
definiert. Hierbei sind , und die zweiten partiellen Ableitungen nach den Parametern. Die Malpunkte drücken Skalarprodukte von Vektoren aus.
Zur Vereinfachung der Schreibweise lässt man häufig die Argumente weg und schreibt nur L, M und N. Manche Autoren verwenden die Bezeichnungen e, f und g.
Herleitung
Es gilt
dabei wurde die Kettenregel zweimal angewendet:
Der Krümmungsvektor wird in zwei Anteile aufgeteilt, nämlich einen Anteil in Richtung der Flächennormalen, Normalkrümmung κn genannt, sowie einen Anteil parallel zur Tangentialebene der Fläche im Punkt P. Das Krümmungsmaß, wie sehr sich die Fläche relativ zur Tangentialfläche verändern wird, wird geodätische Krümmung genannt, logischerweise mit einem g indiziert: κg.
Aufteilung:
Nach der Normalkrümmung auflösen liefert:
Wer das Umstellen nicht nachvollziehen kann: Zwei miteinander skalarmultiplizierte normierte identische Vektoren ergeben 1.
Die Abkürzungen sind:
Berechnung
- n berechnet sich wie oben beschrieben.
- auu ist die zweifache Ableitung der Flächengleichung nach u.
- auv ist die Ableitung der Flächengleichung entweder erst nach u und dann nach v oder anders herum.
- avv ist die zweifache Ableitung der Flächengleichung nach v.
Eigenschaften
Die Diskriminante LN − M2 der zweiten Fundamentalform liefert Auskunft darüber, wie die gegebene Fläche an der betrachteten Stelle gekrümmt ist. Drei Fälle sind zu unterscheiden:
- Für LN − M2 > 0 liegt elliptische Krümmung vor. (Beispiel: Oberfläche eines Ellipsoids oder einer Kugel)
- LN − M2 = 0 bedeutet parabolische Krümmung. (Beispiel: Oberfläche eines geraden Kreiszylinders)
- Falls LN − M2 < 0 gilt, spricht man von hyperbolischer Krümmung. (Beispiel: Einschaliges Hyperboloid)
Beispiel
Dem Beispiel aus dem Artikel der ersten Fundamentalform folgend, betrachten wir wieder die Oberfläche einer Kugel vom Radius r > 0. Für diese Fläche gilt
Damit erhalten wir für die zweite Fundamentalform
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