Ibn Qutaiba

Ibn Qutaiba

Abū Muhammad 'Abd Allāh ibn Muslim ibn Qutaiba ad-Dīnawarī (arabisch ‏أبو محمد عبد الله بن مسلم بن قتيبة الدينوري‎; * um 828 in Kufa; † 889 in Bagdad) war ein bedeutender sunnitischer Gelehrter, der unter den Abbasiden tätig war und von dem zahlreiche Werke zu verschiedensten Wissensgebieten überliefert sind.

Aus seiner Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. Er studierte bei zahlreichen Lehrern, unter anderem bei einem Schüler von Ibn Hanbal. Ein Wesir des abbasidische Kalifen al-Mutawakkil, welcher ab 846 die Mihna (islamische Inquisition) sowie die Vorherrschaft der rationalistischen Mutaziliten aufgehoben hatte, wurde zu Ibn Qutaibas Mäzen und ernannte ihn 851 zum Kadi von Dinawar. In diesem Amt verblieb Ibn Qutaiba bis um 870. Ab 871 widmete er sich der Weitergabe seines Werks und lebte in einem Quartier von Bagdad, das er bis zu seinem Tod im Jahre 889 nicht mehr verließ.

Die meisten Werke, die ihm mit Sicherheit zugeschrieben werden, sind im Laufe des 20. Jahrhunderts veröffentlicht worden. Dazu gehören Kitāb Adab al-kātib: ein philologisches Handbuch zum Gebrauch für Sekretäre, deren Einführung ein politisch-kulturelles Glaubensbekenntnis gegenüber dem herrschenden Kalifat darstellt; Kitāb al-Anwā („Wetterbuch“): eine Abhandlung über praktische Astronomie und Meteorologie, Kitāb al-Aschriba und Kitāb al-maisir wa-l-qidāh: juristische Abhandlungen über alkoholische Getränke bzw. Glücksspiele, ein Korankommentar, sowie weitere poetische, theologische und naturwissenschaftliche Abhandlungen.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Qutaiba ibn Muslim — (* 670; † 715; ‏قتيبة بن مسلم‎, DMG Qutaiba b. Muslim) war ein Feldherr der arabischen Umayyaden Kalifen, der zu Beginn des 8. Jahrhunderts Transoxanien eroberte. Nach der Befriedung des Irak und des Iran durch den Statthalter al Haddschādsch… …   Deutsch Wikipedia

  • Muhsin ibn Ali — This article is part of the series …   Wikipedia

  • Al-Haddschādsch ibn Yūsuf — (* 661; † 714; ‏الحجاج بن يوسف‎, DMG al Ḥaǧǧāǧ ibn Yūsuf) war ein bedeutender umayyadischer Statthalter im Irak (694 714). Al Haddschādsch ibn Yūsuf entstammte dem Stamm der Thaqif und war zunächst als Lehrer in Taif tätig. Al Haddschādsch diente …   Deutsch Wikipedia

  • Ahmad ibn Hanbal — Infobox Philosopher region = Muslim scholar| era = Islamic golden age| color = #B0C4DE image caption = name = Ahmad ibn Hanbal birth = 164 AH [http://www.ibnamin.com/Manhaj/scholars.htm مناهج أئمة الجرح والتعديل ] ] in KhorasanThe History of… …   Wikipedia

  • Al-Haddschadsch ibn Yusuf — Al Haddschādsch ibn Yūsuf (* 661; † 714; ‏الحجاج بن يوسف‎, DMG al Ḥaǧǧāǧ ibn Yūsuf) war ein bedeutender umayyadischer Statthalter im Irak (694–714). Al Haddschādsch ibn Yūsuf entstammte dem Stamm der Thaqif und war zunächst als Lehrer in Taif… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulaiman ibn Abd al-Malik — Sulaiman ibn Abd al Malik, arabisch ‏سليمان بن عبد الملك‎, DMG Sulaymān ibn ʿAbd a Malik, († 717) war der siebente Kalif der Umayyaden (715 717). Nachdem schon sein Vater Abd al Malik (685 705) Sulaiman zum Nachfolger seines Bruders al Walid …   Deutsch Wikipedia

  • Maria die Koptin — Maria al Qibtiyya, ‏مارية القبطية‎, Māriya al Qibṭiyya, Maria die Koptin († 16. Februar 637 in Medina), war christliche Sklavin und Konkubine Mohammeds. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Abstammung 1.2 Die …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ib — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Maria al-Qibtiyya — Maria al Qibtiyya, ‏مارية القبطية‎, Māriya al Qibṭiyya, Maria die Koptin († 16. Februar 637 in Medina), war christliche Sklavin und Konkubine Mohammeds. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Abstammung …   Deutsch Wikipedia

  • Mu'allaqat — The Mu‘allaqāt (Arabic: المعلقات, [al muʕallaqaːt]) is the title of a group of seven long Arabic poems or qasida (singular qaṣīda, plural qaṣā id) that have come down from the time before Islam. Each is considered the best work of these pre… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”