- Igmerald
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Smaragd Smaragd - Rohstein Chemische Formel Al2Be3[Si6O18], Beimengung von Cr3+ und V-Ionen Mineralklasse Ringsilikate (Cyclosilikate)
siehe Beryll (nach Strunz)Kristallsystem hexagonal Kristallklasse dihexagonal-dipyramidal Farbe dunkel- bis hellgrün Strichfarbe weiß Mohshärte 7,5 bis 8 Dichte (g/cm³) 2,6 bis 2,8 Glanz Glasglanz Transparenz durchsichtig bis durchscheinend Bruch muschelig Spaltbarkeit undeutlich Habitus Häufige Kristallflächen Zwillingsbildung Kristalloptik Brechzahl ω=1,568-1,602 ε=1,564-1,595 Doppelbrechung
(optische Orientierung)Δ=0,004-,0,007 ; einachsig negativ Pleochroismus natürlich: grün-blau-blaugrün bis gelbgrün; synthetisch: gelbgrün-blaugrün Weitere Eigenschaften Ähnliche Minerale Demantoid, Diopsid, Dioptas, Grossular, grüne Turmaline Radioaktivität nicht radioaktiv Magnetismus nicht magnetisch Besondere Kennzeichen viele Einschlüsse und Risse Smaragd ist eine im hexagonalen Kristallsystem kristallisierende Varietät des Silikat-Minerals Beryll und hat eine Härte von 7,5 bis 8. Seine chemische Zusammensetzung ist durch Be3Al2Si6O18 beschrieben. Die Farbe ist durch Beimengung von Chrom- und Vanadium-Ionen grün, die Strichfarbe ist weiß.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Das Wort „Smaragd“ wurde über das lat. smaragdus aus dem griechischen σμάραγδος, smáragdos entlehnt und ist mit Sanskrit marakatam verwandt; vermutlich ist das Wort jedoch semitischen Ursprungs, vgl. akkad. barraqtu „glänzender Stein“, zur Wurzel BRQ „glänzen“ und hebr. ברקת (bāreqet), „Smaragd“ zu ברק (bâraq), „blitzen“.
Die Anfänge des Smaragd-Abbaus liegen im alten Ägypten. Bereits um das 13. Jahrhundert v. Chr. wurden die Edelsteine dort gewonnen; die Bergwerke von Sikait und Sabara versorgten Europa mehr als tausend Jahre lang mit den kostbaren Mineralen. Auch im Orient bei Persern, Osmanen und den Mogulherrschern Indiens waren die edlen Steine sehr begehrt. Als schließlich die Spanier im 16. Jahrhundert Südamerika eroberten, stießen sie auch dort auf einen regen Handel mit den Steinen, der von Kolumbien aus bis weit nach Chile und Mexiko reichte. Das von ihnen 1573 erbeutete Muzo-Bergwerk ersetzte fortan die ägyptischen Quellen.
1935 gelang es der I.G. Farben in Bitterfeld als erste, synthetische Smaragde in schleifbarer Qualität herzustellen. Sie wurden zu Werbezwecken unter dem Namen Igmerald, einem Kunstwort aus I.G. und dem englischen Wort emerald für Smaragd, vertrieben.
Varietäten
- Trapiche-Smaragd - seltene Kristallbildung in Form eines Wagenrades mit Speichen aus Kolumbien (kein Zwilling)
- Smaragd-Katzenauge - mit Katzenaugen-Effekt
Bildung und Fundorte
Smaragde finden sich in Pegmatit-Adern, insbesondere in Graniten, aber auch in metamorphen Gesteinen wie Gneis und als Mineralseife in Flusssedimenten. Die Kristalle sind selten größer als einige Zentimeter und meist durch Risse, Einschlüsse (häufig Biotit und andere Glimmer oder Flüssigkeiten) und Beimengungen anderer Minerale in ihrer Qualität beeinträchtigt. Ihr Vorkommen ist an tektonische Störungszonen geknüpft. Es ist möglich, Smaragde synthetisch herzustellen.
Wichtige Vorkommen finden sich in Kolumbien, Brasilien und dem Uralgebirge. Kleinere Vorkommen sind im südlichen Afrika zu finden. Die einzigen in Europa relevanten Fundstellen befinden sich im Habachtal in Österreich und in Norwegen.
Der größte Smaragd ist 16.300 Karat schwer und befindet sich im Museum Topkapi-Serail in Istanbul.
Verwendung als Schmuckstein
Smaragde wurden und werden von vielen Kulturen der Erde als besonders wertvolle Schmuck- bzw. Edelsteine geschätzt. Besonders die Smaragde aus Brasilien können durch ihr kräftiges Grün zum Teil höhere Preise als ein gleichgroßer Diamant erzielen.
Wirtschaftliche Bedeutung
Das Smaragdvorkommen ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Alle Förderländer exportieren die Steine zu einem überwiegenden Teil. In Kolumbien werden jährlich Smaragde mit einem offiziellen Handelsvolumen zwischen 150 und 400 Mio. US-Dollar exportiert, wobei Schätzungen zufolge der gleiche Betrag für den Schwarzhandel hinzugerechnet werden muss.
Manipulationen und Imitationen
Smaragd ist in seinen optischen Eigenschaften (Farbe, Glanz) zwar sehr unempfindlich, er ändert seine Farbe erst bei etwa 700 bis 800 °C, aber oft zeigt er eine ungleichmäßige Farbverteilung und bedingt durch viele Risse und Einschlüsse eine Farbtrübung und Druckempfindlichkeit. Dem wird in der Schmuckindustrie entgegen gewirkt, indem der Stein zum Beispiel durch ungefärbte Kunstharze stabilisiert oder farbige Öle und Harze gefärbt wird.
Als einer der wertvollsten und entsprechend teuren Edelsteine wird das Smaragd-Angebot oft durch Synthesen und Imitationen ergänzt. Farblich ähnliche Minerale wie grünfarbige Minerale der Turmalingruppe, Dioptas und die Granat-Varietäten Dematoid und Grossular werden dazu ebenso verwendet wie gefärbtes Glas.
Siehe auch
Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Prof. Dr. Martin Okrusch, Prof. Dr. Siegfried Matthes: Mineralogie, Springer Verlag Berlin (2005), ISBN 3-540-23812-3
- Prof. Dr. Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine, BLV Verlags GmbH München (11.Aufl.), ISBN 3-405-15808-7
Weblinks
- Mineralienatlas:Smaragd und Mineralienatlas:Trapiche Smaragd (Wiki)
- MinDat - Beryl/Emerald (engl.)
- Fundstellen und Fotos
- Edelsteinschneider Miseroni bearbeitete 1641 den größten Smaragd von 2680 Karat
- BeyArs.com - Synthesen und ihre Herstellung, sowie Smaragdvarietäten und Manipulationen
- Weitere Informationen zum Smaragd
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