- Ignaz von Rudhart
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Ignaz Ritter von Rudhart (* 11. März 1790 in Weismain (Oberfranken); † 11. Mai 1838 in Triest) war ein bayerischer Jurist und Politiker sowie Ministerpräsident von Griechenland.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ignaz Rudhart wuchs in Bamberg auf. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Landshut wurde er 1811 Professor in Würzburg, 1817 Generalfiskalatsrat, 1819 Ministerialrat im Finanzministerium und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1823 Regierungsdirektor in Bayreuth und 1826 in Regensburg. Von den Städten des Obermainkreises 1825 in die Kammer der Abgeordneten gewählt, trat Rudhart in den drei Landtagen von 1825, 1828 und 1831 als einflussreicher Redner auf. 1828 war er Sprecher der gemäßigten Opposition. 1832 wurde er von Ludwig I. geadelt und als Generalkommissar und Regierungspräsident nach Passau versetzt. 1836 zum bayerischen Staatsrat ernannt, begleitete Rudhart den König Otto nach Griechenland und übernahm dort, nach dem Sturz des Grafen Armansperg, am 14. Februar 1837 das Amt des Ministerpräsidenten, trat aber bereits am 20. Dezember 1837 zurück. Er starb auf der Rückreise am 11. Mai 1838 in Triest. In Passau wurde ihm 1844 ein Denkmal errichtet. Ignaz von Rudhart war ein Ururgroßvater mütterlicherseits des Schriftstellers Albert von Schirnding.
Werke
- Geschichte der Landstände in Bayern. Heidelberg (Mohr und Winter) 1816 (2 Bände)
- Über Baierns Politik, besonders unter der gegenwärtigen Regierung. 1816
- Österreich und Bayern. Wien u.a. 1816
- Übersicht der vorzüglichsten Bestimmungen verschiedener Staatsverfassungen über Volksvertretung. München (Thienemann) 1818
- Abriß der Geschichte der baierischen Gesetzgebung. München (Lindauer) 1820
- Das Recht des Deutschen Bundes. Stuttgart 1822
- Über den Zustand des Königreichs Bayern. Nach amtlichen Quellen:
- Bd. 1: Stuttgart, Tübingen (Cotta) 1825
- Bd. 2: Über die Gewerbe, den Handel und die Staatsverfassung des Königreichs Bayern. Erlangen (Palm und Enke) 1827
- Bd. 3: Die Finanzverwaltung, Rechtspflege und die Kriegsanstalten des Königreichs Bayern. Erlangen (Palm und Enke) 1827
- Über die Zensur der Zeitungen. Stuttgart, Erlangen 1826
- Die Industrie in dem Unterdonaukreise des Königreichs Bayern. Passau 1835
- Lebens-Abriß. Nürnberg (Wießner) 1837
- Politisches Glaubensbekenntniß (hrsg. von Friedrich Wilhelm Bruckbräu). Passau (Pustet) 1840
- Über die politische Stellung des Königreichs Bayern im Jahre 1833 (hrsg. von Gustav Hohe). Regensburg (Manz) 1848
- Pro memoria für einen teutschen Prinzen im Jahre 1823 über den Unterschied der unbeschränkten Monarchie von der constitutionellen und über die Anwendung der Staatsgewalten. Regensburg (Manz) 1848
Literatur
- Albert von Schirnding: Alphabet meines Lebens. dtv, München 2000, S. 22 bis 25.
- Ferdinand Koeppel: Ignaz von Rudhart. Ein Staatsmann des Liberalismus. Verlag Oldenbourg, München 1933.
- Karl Theodor von Heigel: Rudhart, Ignaz von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 459–465.
Weblinks
- Ignaz von Rudhart in der Parlamentsdatenbank beim Haus der Bayerischen Geschichte
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