- Ildefonso Schuster
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Alfredo Ildefonso Kardinal Schuster OSB (* 18. Januar 1880 in Rom, Italien; † 30. August 1954 in Venegono Inferiore, Provinz Varese) war Erzbischof von Mailand.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Alfredo Ildefonso Schuster, dessen Vorfahren aus Tirol stammten, trat 1891 in den Benediktinerorden ein und legte im Jahre 1900 die Ordensprofess ab. Sein Vater, Johann, der von Pustertaler Eltern in Deggendorf in Niederbayern geboren wurde, war von Beruf Schneider und leitete am Vatikan die Militärschneiderei, seine Mutter Anna Maria, geborene Tutzer, stammte vom Ritten bei Bozen. Alfredo Ildefonso Schuster studierte in Rom Katholische Theologie und empfing am 19. März 1904 das Sakrament der Priesterweihe. Ab 1904 lebte er in der Benediktinerkommunität von San Paolo fuori le Mura, wo er von 1908 bis 1916 Novizenmeister und von 1916 bis 1918 Prior war. In den Jahren 1914 bis 1929 leitete er als Generalprokurator die Verantwortung für die Benediktinerkongregation von Monte Cassino, von 1919 bis 1922 war er Präsident des Päpstlichen Orientalischen Instituts. 1929 ernannte ihn Papst Pius XI. zum Erzbischof von Mailand und nahm ihn noch im gleichen Jahr als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santi Silvestro e Martino ai Monti in das Kardinalskollegium auf. Alfredo Ildefonso Schuster kompromittierte sich durch sein Nahverhältnis zum Faschismus und vor allem durch seine bedingungslose Unterstützung des imperialistischen Angriffskrieges gegen das christliche Kaiserreich Äthiopien. 1945 versuchte er vergeblich, das Leben des faschistischen Diktators Benito Mussolini zu retten. Alfredo Ildefonso Schuster starb am 30. August 1954 in der Nähe von Mailand und wurde in der Kathedrale von Mailand bestattet. Der diözesane Prozess für seine Seligsprechung wurde 1957 durch Kardinal Giovanni Battista Montini, den späteren Papst Paul VI., eröffnet. Papst Johannes Paul II. sprach Alfredo Ildefonso Schuster am 12. Mai 1996 selig.
Zitate
- „Wir arbeiten mit Gott zusammen in dieser nationalen und katholischen Mission des Guten - vor allem in diesem Augenblick, in dem auf den Schlachtfeldern Äthiopiens die Fahne Italiens im Triumph das Kreuz Christi vorwärtsträgt.“ am 9. Mai 1936 bei der Segnung der heimkehrenden Soldaten aus dem italienisch-äthiopischen Krieg.
Werke
- Liber sacramentorum. Geschichtliche und liturgische Studien über das römische Meßbuch. Regensburg 1929
- Sant'Ambrogio e le piu antiche basiliche milanesi. Note di archeologia cristiana Mailand 1940
- Il libro della preghiera antica. Rom 1943
Literatur
- Il Cardinale Ildefonso Schuster, cenni biografici. Mailand 1954
- Giovanni Judica Cordiglia: Il mio cardinale. Mailand 1955
- Ines Belski Ragazzi: Il Cardinale Schuster. Turin 1965
- Tomasso Leccisotti: Il Cardinale Schuster. 2 Bände. Mailand 1969
- Giorgio Basadonna: Cardinal Schuster. Un monaco vescovo nella dinamica Milano. Mailand 1996
Weblinks
Vorgänger
Erzbischof von Mailand
1929–1954Nachfolger
Personendaten NAME Schuster, Alfredo Ildefonso KURZBESCHREIBUNG Erzbischof von Mailand und Kardinal der römisch-katholischen Kirche GEBURTSDATUM 18. Januar 1880 GEBURTSORT Rom, Italien STERBEDATUM 30. August 1954 STERBEORT Venegono Inferiore, Provinz Varese
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