Industria Aeronautică Română

Industria Aeronautică Română
Die IAR Anlagen in der Nähe von Braşov

Die Intreprinderea Aeronautică Română (Abkürzung IAR), oft auch Industria Aeronautică Română genannt, ist ein Unternehmen der Luftfahrtindustrie Rumäniens. Es wurde in den 1920er Jahren als staatlich subventioniertes Unternehmen gegründet, wurde zu Beginn des 2. Weltkriegs verstaatlicht und ist heute unter der Bezeichnung S.C. IAR S.A. wieder eine private Aktiengesellschaft.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründung erfolgte am 1. November 1925 in Braşov unter Beteiligung der französischen Firmen Blériot-SPAD und Lorraine-Dietrich. Erstes eigenes Modell war die von Carafoli und Virmoux konstruierte IAR C.V.11 von 1930, die jedoch nicht in Serie gebaut wurde. 1939 verkauften die französischen Aktionäre ihre Anteile an die rumänische Regierung, und IAR wurde verstaatlicht.

Vier IAR-80 Jäger im Flug

Zwischen 1925 und 1944 entwickelte man etwa 20 Flugzeugmuster, wobei die Entwürfe des Entwicklungsteams Grosu, Cosereanu und Zolta zu den erfolgreichsten zählten. Aus dieser Periode stammen der Aufklärer IAR-39 und die Jägertypen IAR-14, IAR-80 und IAR-81.

Von Oktober 1940 bis 1944 konzentrierte sich IAR mangels geeigneter Typen aus eigener Entwicklung auf die Fertigung deutscher Lizenzmuster, wie etwa der Bf 109, für die Luftstreitkräfte Rumäniens.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges und dem Sturz der Antonescu-Diktatur wurden die Produktionsanlagen zum Traktorenbau umfunktioniert, aus der Uzina Tractorul Braşov hervorging. Lediglich ein kleine Entwicklungsabteilung unter der Leitung von Radu Manicatide beschäftigte sich weiter mit dem Flugzeugbau. Die erste Nachkriegsentwicklung war das Sportflugzeug IAR-811. 1950 wurde das Werk in Braşov aufgrund wirtschaftlicher Engpässe geschlossen, jedoch ein Jahr später wieder eröffnet, wobei noch weitere Werkstätten in Bukarest und Mediasch hinzukamen.

In den 1950er Jahren fing man in Braşov damit an Segelflugzeuge zu entwickeln, Hauptwerk für die Motorflugzeugkonstruktion wurde 1957 das Bukarester Werk.

Aufgrund einer Lizenzvereinbarung mit dem britischen Britten-Norman-Konzern begann 1968 die Produktion von 200 BN-2 Islander-Maschinen. 1979 wurde ein weiterer Vertragsabschluss über die Produktion von 22 British Aerospace One-Eleven Verkehrsflugzeugen vereinbart, aber nur neun Maschinen tatsächlich produziert.

Weitere in Lizenz produzierte Muster waren die französischen Hubschrauber Aérospatiale SA-319 Alouette III (IAR-316B) und Aérospatiale SA 330 Puma (IAR-330) sowie der sowjetische Kamow Ka-126. Zusammen mit der jugoslawischen Firma SOKO entstand der Jagdbomber IAR-93 die in Jugoslawien als Soko "Orao" eingesetzt wird. Der Strahltrainer IAR-99 erschien 1985 und steht bei den rumänischen Luftstreitkräften im Einsatz.

Im Jahre 1996 erwarb Bell Helicopters einen 51%igen Anteil an IAR S.A. ([1]). Gleichzeitig wurde ein Vertrag zur Lizenzproduktion von 96 Bell AH-1W Super Cobra Kampfhubschraubern für die Streitkräfte Rumäniens mit einem Umfang von 1 Milliarde US-Dollar abgeschlossen.

In neuester Zeit basiert die Tätigkeit von IAR S.A. vor allem auf der Instandhaltung und Modernisierung der rumänischen Aérospatiale SA-319 Alouette und Aérospatiale SA 330 Puma. Das Unternehmen ist in letzter Zeit auch auf dem globalen Markt aktiv geworden und gemäß dem Jahresbericht 2006 ([2]) auf den Märkten in Israel, Pakistan und den V.A.E. präsent.

Eigene Konstruktionen

In Lizenz gebaute Typen

Weblinks


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