- Infoterminal
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Kiosksysteme sind Computeranlagen, die in der Öffentlichkeit genutzt werden. Sie stellen den Nutzern Informationen zu einem begrenzten Themengebiet zur Verfügung.
Davon zu unterscheiden sind Computeranlagen, die ebenfalls in der Öffentlichkeit genutzt werden und einen Zugang zu der thematisch unbegrenzten Welt des Internet bieten. Diese werden als Internet-Terminals oder als MultimediaStationen bezeichnet.
Eingeführt wurden Kiosksysteme im engeren Sinne als spezielle Informationsterminals, auch als POI-Systeme (POI: Point of Interest oder Point of Information) oder POS-Systeme (POS: Point of Sale oder Point of Service) bezeichnet, um auf Flughäfen oder Bahnhöfen Informationen bereitzustellen oder auch Fahr- oder Eintrittskarten zu verkaufen.
Über das Kiosksystem werden meistens nur spezielle Anwendungsprogramme, die im Interesse des Aufstellers/Inhabers sind, angeboten. So können Informationen über Zeitschriften, Zeitungen, Unternehmen, Fahrpläne oder historische Gebäude, in der normalen Öffentlichkeit oder in geschlossener aber anonymer Öffentlichkeit, z. B. auf Messen, von Besuchern abgerufen werden, die bei den meisten Systemen anonym bleiben können.
Es gibt auch Anwendungen für nichtöffentliche Gruppen wie für die Personalzeiterfassung als Stempeluhr oder Datenausgabe in nicht-Bürobereichen wie Werkhallen oder im Freien.
Meistens laufen auf diesen Systemen Webbrowser oder andere Frontends, die über einen Touchscreen gesteuert werden. Kiosk-Softwaresysteme sind dabei im einfachsten Fall nichts anderes als Hypertext mit geringer Verzweigungszahl, einer begrenzten Anzahl fester Seiten und maximal drei hierarchischen Ebenen, da sie überwiegend im Stehen verwendet werden und eine Verweildauer von ca. zehn Minuten kaum überschritten wird. Bei aufwändigeren Systemen kommen Anwendungsprogramme zum Einsatz, die sich für den Nutzer aber mit einer sehr ähnlichen, interaktiven Oberfläche präsentieren.
Ein Kiosksystem kann aber auch ein, dann rechnerunterstützter, Verkaufsautomat wie z. B. ein Fahrkartenautomat sein. An ihnen wird dann für die Dienstleistung oder die Ware per Geldkarte, Bargeld, Electronic Cash oder Kreditkarte bezahlt.
Ihren Namen haben Kiosksysteme erhalten, da ähnlich wie bei einem Kiosk Auswahlmöglichkeiten mit gut geordneter Auslage angeboten werden. Ebenfalls ist die Anzahl der repräsentierten Informationen gering: nur Inhalte, die zum unmittelbaren Thema gehören und ins System integriert wurden, können abgerufen werden. Diese Beschränkung kann verringert werden, da die Systeme durch das Internet oder ein Intranet ergänzbar sind, indem gezielte Informationen aus diesen Netzen angeboten werden .
Kioskterminals verfügen über eine einfache, intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche, die den Benutzern die Navigation zwischen mehreren Wahlmöglichkeiten erleichtert. Ein großer Vorteil von Kiosksystemen liegt in der nutzbaren räumlichen und zeitlichen Unabhängigkeit vom Dienstleister oder der physikalischen Präsenz des Produktes.
Siehe auch
Literatur
- Silberer, Günther/ Fischer, Lars (Hrsg.): Multimediale Kioskterminals: Infotankstelle, Telekommunikationsstellen und smart Shops der Zukunft. Gabler. Wiesbaden 2000. ISBN 3-409-11667-2.
- Fischer, Lars: Kiosksysteme im Handel: Einsatz, Akzeptanz und Wirkungen. Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden 2002. ISBN 3-8244-7648-7.
- Holfelder, Wieland: Multimediale Kiosksysteme: Informationssysteme zum Anfassen. Friedr. Viehweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH. Braunschweig/ Wiesbaden 1995. ISBN 3528054689.
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