Ingeborg Fülepp

Ingeborg Fülepp

Ingeborg Fülepp (* 1952 in Zagreb, Kroatien), ist eine kroatische Medienkünstlerin, Hochschullehrerin, Kuratorin und Film-Schnittmeisterin.

Ingeborg Fülepp an der Harvard University, Cambridge 1988

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sie studierte Filmschnitt und Filmanalyse an der Akademie für Darstellende Kunst an der Universität Zagreb und später Pädagogik, Videoschnitt und Interaktive Medien bei Carol Chomsky sowie Howard Gardner an der Harvard University in Cambridge, (USA) und bei Richard Leacock und Gloriana Davenport am Massachusetts Institute of Technology (MIT)- The Media Lab in Boston (USA).

Arbeit und Werk

Sie wirkte als Schnittmeisterin an unzähligen jugoslawischen Filmen und Fernsehserien und auch an internationalen Co-Produktionen etwa von Dusan Vukotic, Branko Lustig, Horton Foote mit. 1978 begann sie ihre Laufbahn als Hochschullehrerin zunächst in Zagreb, dann in London, Boston, in den Niederlanden und dann seit 1992 auch in Deutschland, etwa an der Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB), der "Konrad Wolf" Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

Seit 1990 arbeitet sie mit ihrem Ehemann und Partner Heiko Daxl auch unter dem Namen "mediainmotion" und "dafü®" zusammen auf den Arbeitsfeldern Kunstvermittlung, Film, Video, interaktive Multimediaprojekte, Videokunst und Videoinstallationen. Beide etablierten in Zagreb ab 1993 noch während des Krieges in Kroatien die Ausstellungsreihe Media-Scape mit internationaler Medienkunst am Museum für Zeitgenössische Kunst in Zagreb (bis 1999) und seit 2005 zusammen mit Jerica Ziherl in der Galerija Rigo und Muzej Lapidarium in Novigrad (Istrien) (Cittanova) in der kroatischen Region Istrien. Im Jahre 2006 wurde diese Programmreihe in Zusammenarbeit mit Noam Braslavsky unter dem Titel "Strictly Berlin" in der Galerie der Künste (GdK) um den Standort Berlin erweitert.

Neben ihrem eigenen künstlerischen Oeuvre, ihrer Lehrtätigkeit und Ihrer Mitarbeit am Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste (Berlin) (1995-2002) haben sie im Rahmen von Konzerten und Theateraufführungen auch mit zeitgenössischen Komponisten wie Georg Katzer, Wolfgang Rihm, Hans-Joachim Hespos, Milko Kelemen, Frano Parac, Gerhard Stäbler, Mona Mur, Jorge Reyes, Steve Roach, Suso Saiz, Kunsu Shin, Amnon Wolman, Bert Wrede, Dror Feiler, Masami Akita (Merzbow), Zbigniew Karkowski, Elliott Sharp, Tobias P.M. Schneid, Valerio Pizzorno, Igor Kuljeric und Mario Verandi und den Ensembles Ensemble Modern, Neue Vokalsolisten, Ensemble Belcanto, Zeitkratzer, ensemble varianti, Ensemble 13 zusammengearbeitet.

Seit 1991 arbeiten sie (Daxl und Fülepp) gemeinsam als Künstlerpaar. Sie haben eine Vielzahl von Werken geschaffen, die ihre Experimentierfreude belegen und die sich stets in den Grenzgebieten des noch Unbekannten bewegen. Sie erkunden mit neuen Technologien andere und unbekannte optische und akustische Phänomene. Die Sinne, sowohl Hören, Sehen und Fühlen, werden stets ganz bewusst angesprochen und mit ihnen die Wahrnehmung des Betrachters irritiert. Daxl und Fülepp zeigen neue Wege der künstlerischen Auseinandersetzung mit technischen Möglichkeiten, die Klänge und abstrakte Bilder erzeugen, welche den Betrachter zu einer ganzheitlichen Aufnahme zwingen. Es geht ihnen darum, den Rezipienten dazu zu bringen, über die Realität nachzudenken, die ihm künstlich und auf technischem Wege vermittelt wird. (Barbara Barsch, ifa-Galerie Berlin, Institut für Auslandsbeziehungen, Mai 2005)

Ingeborg Fülepp lebt und arbeitet in Berlin und Zagreb.

Stipendien und Förderungen

  • Goethe-Institut, Schwäbisch-Hall (D),1982
  • Joyce and Zlatko Baloković Fund / Yugoslav Academy of Science and Art, Zagreb (YU), 1985/1986
  • Edmund J. Curley Fellowship, Harvard University (USA,) 1986/1987
  • William Schuman Fellowship, Harvard University ( USA), 1988
  • Goethe-Institut, Berlin (D), 1992
  • Ministarstvo Kulture (Ministerium für Kultur), Zagreb (HR), 1993-1999
  • Ministerium für Kultur, Hannover (D), 1993-1996
  • Arbeitsstipendium Sommerakademie, Akademie der Künste Berlin (D),1997
  • Auswärtiges Amt, Bonn (D), 1997/1998
  • Arbeitsstipendium "Male Promjene", Stadt Zagreb (HR), 1999
  • Institut für Auslandsbeziehungen (IFA), Stuttgart (D), 2001

Preise und Auszeichnungen

  • "Prevost-Förderpreis", Yugoslav National Film Festival in Pula für den Film ""Mad House" (Bester Schnitt), 1979
  • "Prix du public", Lausanne für den Film "Consecration of a Place" (Bild-Ton-Schnitt), 1987
  • "Grand Prix", Paris und "UNESCO Festival Award" für den Film "Consecration of a Place" (Bild-Ton-Schnitt), 1990
  • Grand Silver "Arena", Yugoslav National Film Festival in Pula für den Film "Remembrance of Summer" (Bild-Ton-Schnitt)1990
  • "Max Ophüls Preis", Saarbrücken für den Film "Müde Weggefährten" (Bild-Ton-Schnitt), 1997

Referenzen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ingeborg Fülepp — (born 1952 in Zagreb, Croatia) is a Croatian artist, university teacher, curator and film editor.Infobox Artist bgcolour = name = Ingeborg Fülepp imagesize = 120 caption = Ingeborg Fülepp at Harvard University, Cambridge 1988 birthname =… …   Wikipedia

  • Fülepp — Ingeborg Fülepp (* 1952 in Zagreb, Kroatien) ist eine kroatische Medienkünstlerin, Hochschullehrerin, Kuratorin und Film Schnittmeisterin. Ingeborg Fülepp an der Harvard University, Cambridge 1988 Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Ingeborg Fuelepp — Ingeborg Fülepp (* 1952 in Zagreb, Kroatien) ist eine kroatische Medienkünstlerin, Hochschullehrerin, Kuratorin und Film Schnittmeisterin. Ingeborg Fülepp an der Harvard University, Cambridge 1988 Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Ingeborg — is a Scandinavian name carried by many prominent women in Scandinavian history and mythology. People named Ingeborg include:* Ingeborg of Denmark ** Ingeborg of Denmark, Queen of France, wife of Philip II of France and daughter of Valdemar I of… …   Wikipedia

  • Daxl — Heiko Daxl (* 21. September 1957 in Oldenburg, Niedersachsen) ist ein deutscher Medienkünstler und Ausstellungskurator. Heiko Daxl Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Heiko Daxl — (* 21. September 1957 in Oldenburg, Niedersachsen) ist ein deutscher Medienkünstler, Ausstellungskurator und Design / Kunstsammler. Heiko Daxl Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Heiko Daxl — (born 1957 in Oldenburg, Germany) is a German media artist and exhibition curator. He lives and works in Berlin and Zagreb.Infobox Artist bgcolour = name = Heiko Daxl imagesize = 220 caption = Heiko Daxl birthname = birthdate = 1957 location =… …   Wikipedia

  • Installationskunst — HA Schult: Trash People vor dem Kölner Dom Als Installation wird in der Bildenden Kunst ein meist raumgreifendes, ortsgebundenes und oft auch orts oder situationsbezogenes dreidimensionales Kunstwerk bezeichnet. Der im Hinblick auf die Kunst seit …   Deutsch Wikipedia

  • Installationskünstler — HA Schult: Trash People vor dem Kölner Dom Als Installation wird in der Bildenden Kunst ein meist raumgreifendes, ortsgebundenes und oft auch orts oder situationsbezogenes dreidimensionales Kunstwerk bezeichnet. Der im Hinblick auf die Kunst seit …   Deutsch Wikipedia

  • Adamovec — Zagreb Der Ban Jelačić Platz, ein beliebter Treffpunkt der Zagreber …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”