Isa Genzken

Isa Genzken
Isa Genzgen während der Eröffnung ihrer Ausstellung „Sesam öffne dich!“ im Museum Ludwig am 14. August 2009

Isa Genzken (* 27. November 1948 in Bad Oldesloe) ist eine deutsche Künstlerin mit internationalem Renommée; sie lebt und arbeitet in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Von 1969 bis 1971 studierte Genzken zuerst Malerei an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Almir Mavignier, dann bis 1973 Fotografie und Grafik an der Hochschule der Künste in Berlin, und schließlich bis 1977 an der Kunstakademie in Düsseldorf. 1982 heiratete sie den Maler Gerhard Richter, dessen Studentin sie in seiner Meisterklasse in Düsseldorf gewesen war. Die Ehe wurde 1993 geschieden.

Seit mehr als 30 Jahren schafft Isa Genzken ein vielseitiges und komplexes Oeuvre, welches Skulpturen, Installationen, Film, Video, Gemälde, Arbeiten auf Papier, Fotografie und Künstlerbücher umfasst. Signifikant ist ihre Wahl und Kombination unterschiedlicher, verschieden besetzter Materialien wie Holz, Gips, Epoxydharze, Beton, vor allem aber auch Kunststoffe und alltägliche Gebrauchsgegenstände und Konsumgüter. Mit ihren Arbeiten versucht die Künstlerin, Zeit und Realität subtil und gesellschaftskritisch zu dokumentieren.

Als frühe Einflüsse gelten Minimalismus und Konzeptkunst, sie ließ sich aber nie auf ein einheitliches Konzept ein und griff beispielsweise bei ihrer Rose in Leipzig den Realismus auf und vergrößerte die Blume ins Gigantische. Vor der Jahrtausendwende orientierte sie sich um und arbeitet seither vielfach mit Objets trouvé. „Die Geschichtenensembles mit ihren manchmal poetischen («Jeder Mensch braucht mindestens ein Fenster»), dann wütenden Titeln («Fuck the Bauhaus») glitzern trügerisch. Isa Genzken scannt ihre Umgebung ab und zeigt uns, was sie dort sieht.“[1]

Ausstellungen und Preise

Isa Genzken war dreimal auf der Kasseler documenta vertreten, das erste Mal im Jahre 1982 auf der documenta 7, 1992 auf der documenta IX und wiederum im Jahre 2002 auf der documenta11 mit ihren Arbeiten New Buildings for Berlin und Spiegel. Im Jahre 1992 wurde im Portikus in Frankfurt am Main ihr Werk Jeder braucht mindestend ein Fenster aufgestellt. Gezeigt wurden ihre Werke unter anderem auch in Einzelausstellungen in der Kunsthalle Zürich 2003, bei Hauser & Wirth in London (2005), im Camden Arts Centre in London (2005), in der Kunsthalle Kiel (2006), in der Wiener Secession (2006) sowie im Taxispalais in Innsbruck (2006). Im Jahre 2007 vertrat sie Deutschland auf der Biennale Venedig mit ihrer Arbeit Oil, für die der Pavillon mit einem Baugerüst und roten Planen verhängt wurde und sie im Inneren eine Installation aus Koffern und Fotografien arrangierte. Ebenfalls 2007 war Genzken bei skulptur projekte münster 07 vertreten.

2002 wurde ihr der Wolfgang-Hahn-Preis verliehen. 2004 erhielt sie den mit 50.000 EUR dotierten Internationalen Kunstpreis Kulturstiftung Stadtsparkasse München. Ebenfalls 2007 wurde Isa Genzken im alljährlichen „Künstler-Ranking“ des Kunstmagazins Monopol als bedeutendste lebende Künstlerin bezeichnet.

Unter dem Titel Sesam, öffne dich! fand 2009 im Museum Ludwig (Köln) die erste Retrospektive Genzkens statt. Die Künstlerin hat die Ausstellung weitgehend selbst gestaltet.

Das New Yorker New Museum of Contemporary Art zeigte 2011 im Rahmen seines Façade Sculpture Program eine ca. 8,40 m hohe Skulptur Rose II, die ihm als Leihgabe zur Verfügung gestellt wurde. Die Skulptur ist eine Replik der vor der Messe Leipzig aufgestellten Rose.

Gruppenausstellungen (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Swantje Karich: Beharrlich unangepasst: Isa Genzken zum Sechzigsten, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. November 2008, Seite 38

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