Iserbrook

Iserbrook
Lage des Stadtteils

Iserbrook

Lage des Bezirks

Altona

Datei:Pincerno - Iserbrook 11-2008.PNG
Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Altona
Fläche: 2,7 km²
Einwohner: 10.531 (2005)
10.537 (2002)
Bevölkerungsdichte: 3963 Einwohner je km²
(2002: 3966)
Postleitzahl: 22589
Vorwahl: 040
Geografische Lage: 53° 34' 35″ n. Br.
9° 49' 24" ö. L.
Kfz-Kennzeichen: HH

Iserbrook ist ein Stadtteil Hamburgs im Bezirk Altona. Iserbrook hat eine Fläche von 2,7 km² und 10.531 Einwohner (Stand: 2005) und damit eine Bevölkerungsdichte von etwa 3.900 Einwohner je km².

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Name Iserbrook kommt von Eisen und Bruch. Hier wurde aus den oberen Erdschichten Raseneisenerz gewonnen. Die früheste bekannte Erwähnung des Flurnamens datiert auf das Jahr 1588, als Daniel Freese das Gebiet Iserenbrock auf seiner Landtafel verzeichnete. Auf der Verkoppelungskarte Dockenhudens von 1789 wird das Gebiet nördlich der heutigen Sülldorfer Landstraße Iserbrock genannt. 1855 ist Isenbrook als Teil der Ländereien des Ortes Dockenhuden erwähnt.

Geologisch ist Iserbrook Geest-Gebiet. Als landwirtschaftlich genutzter Raum zwischen den umliegenden Ortschaften wurde es auch als deren Feldmark bezeichnet.

Iserbrook grenzt im Westen an Hamburg-Sülldorf, im Norden an Schenefeld (Kreis Pinneberg), im Südwesten an Hamburg-Blankenese, im Südosten an Hamburg-Nienstedten und im Osten an Hamburg-Osdorf. Die Ostgrenze bildet streckenweise das Flüsschen Düpenau.

Geschichte

Iserbrook war nie ein eigenständiges Dorf, sondern Hinterland der Landgemeinde Dockenhuden, die durch Zusammenlegung heute ein Teil des Stadtteils Blankenese ist. Aus diesem Grunde wird Iserbrook auch den Elbvororten zugerechnet. Im Gegensatz zum Nachbarstadtteil Sülldorf, einem ehemaligen Bauerndorf, gab es hier aber keine ausgeprägte Landwirtschaft.

Iserbrook wurde durch die Blankeneser Kaufmannsfamilie Godeffroy bedeutend. Deren letzter Angehöriger, Johann Cesar VI. Godeffroy, forstete das Heide- und Feuchtgebiet mit 25.000 Fichten auf. Es hieß, er habe die dortige Landschaft sehr geliebt - immerhin ließ er 1853 ein Schiff nach ihr benennen: Die Brigg Iserbrook segelte in 13 großen Reisen u.a. bis nach Australien und Südamerika.

Mittelpunkt Iserbrooks war die Gabelung der Chaussee nach Hamburg und der Chaussee nach Blankenese - heute Kreuzung der Ost-West-Verbindung B 431 und der Nord-Süd-Verbindung zwischen Schenefeld und Blankenese. An dieser Stelle, wo heute Schule, Kirche und Kindergarten stehen, bauten die Godeffroys einen großen Reiterhof. Südlich davon, auf der anderen Seite der „Chaussee nach Hamburg“ (heute Osdorfer Landstraße), entstand 1892 das Waldhotel Iserbrook - mit seinem Tanzsaal ein beliebtes Ausflugsziel -, in dessen Umkreis sich so etwas wie ein Ortskern bildete.

Durch Eingemeindung in die Großstadt Altona/Elbe im Jahr 1927 wurde Iserbrook, das mit Dockenhuden 1919 zu Blankenese gekommen war, Erweiterungsgebiet für die städtische Besiedelung, da dort ein erheblicher Bedarf an Wohnraum bestand.

Mit Mitteln der städtischen Siedlungs-Aktiengesellschaft Altona (SAGA) entstand die denkmalgeschützte Häuserzeile an der Sülldorfer Landstraße: Das erste Haus wurde 1924 in Rotklinker in Eigenleistung für 20.000 Reichsmark errichtet. Dahinter entstand nördlich in sehr lockerer Anordnung ein Siedlungsgebiet, dessen Parzellen mit einer Größe von 1.000 m² auf die Selbstversorgung der Bewohner durch Land- und Gartenwirtschaft angelegt war.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Schenefelder Landstraße entstand in der Nazi-Zeit ab 1936 eine Siedlung aus kleinen Doppelhäusern auf kleinen Grundstücken; diese wurden seinerzeit gezielt an „verdiente Partei-Genossen“ verkauft, weswegen die Siedlung auch den ironischen Spitznamen „Frontkämpfer-Siedlung“ bekam.

1951 wurde aus Iserbrook erstmals ein eigener Stadtteil, der nun den Nordteil der vormaligen Dockenhudener Ländereien sowie einige Flurstücke des Sülldorfer und des Osdorfer Gebietes umfasste. 1949 wurde die erste Schule, 1954 die Martin-Luther-Kirche erbaut.

Durch den gestiegenen Wohnraumbedarf in Folge des zweiten Weltkrieges setzte sich die Siedlungsbildung fort. Am Schenefelder Holt entstand schließlich in den 1970er Jahren eine zeittypische Großwohnsiedlung mit Blick über die Osdorfer Feldmark auf die Siedlung Osdorfer Born. Anders als häufig angenommen, gehört hingegen die markante Hochhaussiedlung des Bauvereins der Elbgemeinden am Iserbrooker Bahnhof, die im wesentlichen am Ende der Sechziger- und in den Siebzigerjahren entstand, zum Stadtteil Sülldorf - die Bahnstrecke bildet hier die Stadtteilgrenze. Während Iserbrook zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch weniger als 1.000 Einwohner hatte, zählt es heute mit über 10.000 Einwohnern zu den größeren der 103 Stadtteile Hamburgs.

Politik

Für die Wahl zur Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Hamburg-Iserbrook zum Wahlkreis Blankenese.

Verkehr und Infrastruktur

Straßenverkehr

Durch Iserbrook verläuft in ost-westlicher Richtung die Bundesstraße 431, die seit Ende des Zweiten Weltkrieges den Verkehr und das Wirtschaftsleben dieses Stadtteils bestimmt. Durch den Ausbau der B 431 von einer zweispurigen Dorfstraße zu einer vierspurigen Schnellstraße hat sich das Leben erheblich verändert. Die B 431 ist als Haupt-Ausfallstraße im Hamburger Westen eine der meistbefahrenen Ost-West-Verbindungen in Norddeutschland.

Wandel der Infrastruktur

Der alte Ortskern im Kreuzungsbereich der Schenefelder Landstraße hat sich seitdem erheblich verändert. Bis in die 1970er Jahre gab es hier mehrere Gasthöfe, ein Postamt, das Kino Lichtburg Iserbrook, einen Schlachter, ein Eisenwarengeschäft und eine Filiale der Konsumgenossenschaft Produktion (später: PRO). Von diesen Einrichtungen ist nichts mehr geblieben, und das Kino wurde zu einer Supermarktfiliale der SPAR, jetzt Edeka, umgebaut.

Schienenverkehr

Die Eisenbahnstrecke von Blankenese nach Wedel, heute Teil der Linie S1 der Hamburger S-Bahn ist seit dem 1. Dezember 1883 in Betrieb. Elektrifiziert wurde sie aber erst 1950; bis dahin fuhren die „Elektrischen“ nur bis Blankenese, und Dampfzüge über den weiten Bogen durch Iserbrook nach Wedel. Der Bahnhof Iserbrook wurde am 31. Oktober 1950 eröffnet, einige Monate nach Freigabe der Strecke bis Sülldorf.

Die S-Bahn-Haltestelle wurde im Rahmen des vierstreifigen Ausbaus der B 431 seit Ende der Siebzigerjahre komplett modernisiert: Die Strecke wurde auf einen sieben Meter hohen Damm verlegt, um die Bahnübergänge über die Straßen Hasenhöhe und Sülldorfer Landstraße durch Brücken ersetzen zu können. Am 18. Mai 1978 wurden die Züge erstmals über die Brücken geleitet. Aus Kostengründen wurde der Streckenabschnitt zwischen Blankenese und Sülldorf eingleisig gelassen. So muss jeder von Blankenese kommende Zug immer erst bis Sülldorf fahren, damit dort ein Zug der Gegenrichtung nach Blankenese und weiter in die Innenstadt abfahren kann. Da sich die Züge am Iserbrooker Bahnhof nicht kreuzen können, ist er fachsprachlich kein „Bahnhof“, sondern nur ein „Haltepunkt“. Er liegt im Dreieck zwischen Sülldorfer Landstraße, Hasenhöhe und Heidrehmen und wurde durch die Modernisierung ein wenig nach Nordwesten verlegt. Gleichzeitig entstand ein kleiner Busbahnhof mit Parkplätzen an der Sülldorfer Landstraße.

Die S-Bahnen fahren außerhalb der Hauptverkehrszeiten im 20-Minuten-Takt, die Busse nach Schenefeld im 10-Minuten-Takt. Die Züge in die Innenstadt fahren seit Jahrzehnten immer zu den Minuten 13, 33 und 53 ab, die Züge Richtung Wedel immer vier Minuten vorher. Kommt der Zug nach Wedel zu spät, fährt auch der Zug Richtung Innenstadt später. Diese Verspätung bleibt dann meist auf seinem weiteren Laufweg erhalten.

Bildung

In Iserbrook gibt es neben 10 Kindergärten im Jahr 2005 auch 2 Schulen mit 405 Schülern.

Sport

Im äußersten Süden des Stadtteils liegen das Hallenbad Simrockstraße und die Dockenhudener Sportplätze des Sportvereins FTSV Komet Blankenese.

Literatur

  • Hartmut Effenberger, Beiträge zur Geschichte von Iserbrook, Wosikowski, Hamburg 1980.

Weblinks

53.576459.823237Koordinaten: 53° 35′ N, 9° 49′ O


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