- Isobutensäure
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Strukturformel Allgemeines Name Methacrylsäure Andere Namen - Methylacrylsäure
- 2-Methylpropensäure
- alpha-Methylacrylsäure
- Isobutensäure
- MAA (Methacrylic acid)
Summenformel C4H6O2 CAS-Nummer 79-41-4 Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch Eigenschaften Molare Masse 86,09 g/mol[1] Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,02 g/cm3[1]
Schmelzpunkt 15 °C[1]
Siedepunkt 161 °C[1]
Dampfdruck 0,87 mbar (20 °C)[1]
Löslichkeit mischbar mit Wasser und den meisten organischen Lösungsmitteln
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Ätzend (C) R- und S-Sätze R: 21/22-35 S: (1/2)-26-36/37/39-45 MAK 5 ml/m3 oder 18 mg/m3[1]
WGK 1[1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Methacrylsäure ist eine ungesättigte Carbonsäure, eine sogenannte Alkensäure, und wird als Ausgangsstoff zur Herstellung von Kunststoffen verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte, Vorkommen und Darstellung
Methacrylsäure wurde zuerst in Form ihres Ethylesters von Edward Frankland und Baldwin Francis Duppa (Annalen, 1865, 136, p. 12) dargestellt. Sie kommt als Ester natürlich in Kamillenöl vor. Synthetisch kann sie durch Hydrolyse von Acetoncyanhydrin und anschließende Wasserabspaltung hergestellt werden
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Methacrylsäure ist eine farblose Flüssigkeit mit unangenehmem Geruch. Die Dämpfe der Methacrylsäure sind schwerer als Luft. Feste Methacrylsäure bildet prismatische Kristalle.
Chemische Eigenschaften
Methacrylsäure löst sich in Wasser, Alkohol und Ether; die wässrige Lösung reagiert stark sauer (pH Wert 2,0 .. 2,2). Sie polymerisiert sehr leicht beim Erwärmen, bei Zutritt von Licht oder in Gegenwart von Salzsäure bzw. Peroxiden unter Bildung hochpolymerer Produkte. Durch Zusatz von Stabilisatoren wie Hydrochinon kann Methacrylsäure dennoch längere Zeit in monomerer Form aufbewahrt werden. Die Salze und Ester werden als Methacrylate bezeichnet.
Verwendung
Bei der Herstellung von Kunststoffdispersionen durch die Emulsionspolymerisation wird häufig ein geringer Anteil Methacrylsäure u. a. zur Erhöhung der kollidalen Stabilität copolymerisiert. Im Gegensatz zur Acrylsäure wird die Methacrylsäure dabei gleichmäßiger in die Teilchen eingebaut. Wässrige (neutralisierte) Lösungen polymerer Methacrylsäure oder methacrylsäurehaltiger Copolymere finden Verwendung als Netzmittel oder Verdicker z.B. bei der Herstellung von Dispersionsfarben. Es dient jedoch auch zur Herstellung anderer Monomere (z. B. Hydroxyethylmethacrylat, kurz HEMA, CAS: 868-77-9).
Die Ester der Methacrylsäure (Veresterung mit Butyl- oder längerkettigen Alkoholen) werden zur Herstellung von Kunststoffen verwendet. Wichtige Polymethacrylate (Polymethylmethacrylate oder Polymethacrylsäureester) sind:
- Polymethacrylsäuremethylester, Polymethylmethacrylat, kurz PMMA, Plexiglas aus Methacrylsäuremethylester, dem Methylester der Methacrylsäure
- Polymethacrylsäureethylester, kurz PMAA
- Polymethacrylsäurepropylester, kurz PMAP
- Polymethacrylsäureisopropylester
Sicherheitshinweise
Methacrylsäure kann spontan sehr heftig und unter Zersetzung polymerisieren. Käufliche Methacrylsäure ist daher immer mit einem Polymerisationsinhibitor versetzt. Bei der Lagerung ist darauf zu achten, dass die Säure nicht einfriert (Erstarrungstemperatur 15°C). Beim Einfrieren verarmt die kristallisierte Methacrylsäure an Inhibitor und Sauerstoff, so dass auch nach dem Auftauen noch ein starkes Konzentrationsgefälle des Inhibitors innerhalb des Lagerbehälters auftreten kann. Eingefrorene Methacrylsäure muss daher vorsichtig (Temperaturen über 50°C sind zu vermeiden) unter Durchmischung aufgetaut werden. Keinesfalls darf aus teilweise eingefrorenen Behältern flüssige Säure entnommen werden, da dadurch die Inhibitorkonzentration des verbleibenden Inhaltes vermindert werden würde.
Siehe auch
- Acrylsäure
- Methacrolein C4H6O ,CAS: 78-85-3
- Methylmethacrylatklebstoff
Quellen
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 79-41-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 9.9.2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 79-41-4 im European chemical Substances Information System ESIS
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