- Acetoncyanhydrin
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Strukturformel Allgemeines Name Acetoncyanhydrin Andere Namen - 2-Hydroxy-2-methylpropionitril
- 2-Cyanopropan-2-ol
- 2-Methyl-lactonitril
Summenformel C4H7NO CAS-Nummer 75-86-5 PubChem 6406 Kurzbeschreibung farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit schwachem Bittermandelgeruch[1]
Eigenschaften Molare Masse 85,11 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 0,93 g·cm−3 (20 °C)[1]
Schmelzpunkt Siedepunkt 82 °C (30,7 hPa)[1]
Dampfdruck Löslichkeit mischbar mit Wasser[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 330-310-300-410 EUH: keine EUH-Sätze P: 260-264-273-280-284-301+310 [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Sehr giftig Umwelt-
gefährlich(T+) (N) R- und S-Sätze R: 26/27/28-50/53 S: (1/2)-7/9-27-45-60-61 LD50 18,65 mg·kg−1 (oral, Ratte)[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Acetoncyanhydrin ist eine farblose, wasserlösliche, schwach nach Blausäure riechende Flüssigkeit, die durch Verunreinigungen, die aus der Synthese stammen, meist gelblich verfärbt ist. Acetoncyanhydrin ist ein wichtiger C4-Baustein in der chemischen Industrie
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Acetoncyanhydrin wird durch die Addition von Cyanwasserstoff an Aceton hergestellt.
Verwendung
Acetoncyanhydrin wird zur Herstellung von Methacrylsäuremethylester (Ausgangsstoff zur Herstellung von Plexiglas) und Azobisisobutyronitril sowie als Maskierungsmittel verwendet. Weiterhin wird Acetoncyanhydrin zur Herstellung von Insektiziden, pharmazeutischen Produkten und Duft- und Aromastoffen verwendet. Durch Hydrolyse lässt sich aus Acetoncyanhydrin der C4-Baustein Hydroxyisobuttersäureamid synthetisieren.
Biologische Bedeutung
Pflanzen wie z. B. Flachs, Maniok, Limabohnen oder der Kautschukbaum enthalten das cyanogene Glycosid Linamarin[5], das bei Verletzung der Pflanzen in Acetoncyanhydrin und weiter zu Blausäure als Verteidigungsstrategie umgesetzt wird.
Sicherheitshinweise
Acetoncyanhydrin zerfällt bei Erwärmung und Kontakt mit alkalischen Stoffen (Seife) leicht in Aceton und die hochgiftige Blausäure. Acetoncyanhydrin durchdringt die Haut.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Eintrag zu Acetoncyanhydrin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 24. August 2009 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 75-86-5 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Datenblatt Acetoncyanhydrin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. März 2011.
- ↑ Acetoncyanhydrin bei ChemIDplus
- ↑ Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
Weblinks
- IUCLID-DataSheet (PDF-Datei; 129 kB)
Kategorien:- Giftiger Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Nitril
- Alkohol
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