- Ja
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Ja ist die positive Antwort auf eine Entscheidungsfrage. Sie kann auch andere Fragen beantworten.
Inhaltsverzeichnis
Antworten
Positive Fragen
- Ja bekräftigt eine positive Antwort:
- Frage: „Gehst du heute ins Schwimmbad?“ – Antwort: „Ja (, ich gehe heute ins Schwimmbad)!“
- Frage: „Ist 4 zum Quadrat 16?“ – Antwort: „Ja (, vier hoch zwei ist 16).“ → Hinweis auf eine korrekte Antwort („richtig“)
- Es kann auch relativiert sein und teilweise die Negation mit beinhalten. Darauf folgt meist ein „aber“ oder ein „allerdings“, welches die Teilnegation der Antwort anzeigen soll:
- „Ja, aber …“.
- „Ja, allerdings …“.
- ja, das ist doch...
Negative Fragen
- Negative Fragen werden im Deutschen fast nie mit „ja“ beantwortet:
- „Gehst du heute nicht ins Schwimmbad?“ – „Ja, ich gehe heute nicht ins Schwimmbad.“
- Die deutsche Sprache sieht für solche Fragen die Antworten „nein“ (Bestätigung der Verneinung) oder „doch“ (Widerspruch gegen die Verneinung) vor.
- „Gehst du heute nicht ins Schwimmbad?“ – „Nein, ich gehe heute nicht ins Schwimmbad.“
- „Gehst du heute nicht ins Schwimmbad?“ – „Doch, ich gehe heute ins Schwimmbad.“
- Die bloße Antwort „ja“ auf eine negative Frage („Gehst du heute nicht ins Schwimmbad?“ - „Ja.“) ist unklar und führt häufig zu Missverständnissen.
Weitere Anwendungen
Ja hat in der Schriftsprache zwar eine geregelte Orthographie, in der gesprochenen Sprache tauchen aber sehr viele Variationen auf. Dies betrifft die Vokallänge ([ja] oder [ja:]), die Intonation (fallend, steigend, beides nacheinander) sowie die Vokalqualität (wie ein offenes a wie in [ja], ein halboffenes a wie in [jɑ], ein offenes o [jɔ]).
- Bei manchen Sprechakten wird „Ja!“ auch als Einwurf genutzt, um die entsprechende Aussage als korrekt zu kennzeichnen oder um einer Handlung zuzustimmen.
- „Lass uns ins Schwimmbad gehen.“ – Einwurf: „Ja! Sofort, tolle Idee.“
- „Komm her und hilf mir!“ – „Ja, hätte ich sowieso getan!“
- Auf Fragen mit einem „entweder … oder“, ergibt eine Antwort mit Ja keinen Sinn.
- „Kommst du mit oder bleibst du hier?“ – „Ersteres“ oder „Ich komme mit“.
- Ja kann auch Erstaunen über oder leichten Zweifel an einer Aussage des Gegenübers ausdrücken.
- „Ich habe mir jetzt einen neuen Computer gekauft.“ – „Ja?! (Wirklich?!)“
- In gehobener Sprache wird es auch als Stilmittel, meist zur Steigerung im Sinne von „sogar“, eingesetzt.
- „Viele erachten es als wichtig, ja, als unabdingbar, die ökologische Fragestellung nie aus den Augen zu verlieren.“
- Umgangssprachlich wird es gelegentlich als Abtönungspartikel benutzt und kennzeichnet eine Aussage als Erinnerung an eine dem Hörer bereits bekannte Tatsache.
- „Du hast ja eh kein Geld bei dir.“
- Umgangssprachlich wird es gelegentlich mit dem Frageanhängsel ne? zur Absicherung gleichgesetzt.
- „Warst du beim Frisör, ja?“
- Als „Antwortinitiator“ (Interjektion)
- „Wieso fährst du dieses Jahr nicht in Urlaub?“ – „Ja, ich hab einfach kein Geld.“
- Als Füllwort, das den vorzeitigen Abbruch einer irrtümlich begonnenen Phrase anzeigt.
- „Ich hab den ganzen Teig in 'ne Form gegossen, in den Ofen gestellt und… ja, das war's!“
- Siehe auch Ironie
Synonyme
Synonym für „Ja!“ in der Umgangssprache ist oft das englische Lehnwort Okay. Oft wird auch das Wort „Mhm!“ (das erste M wird von dem hm getrennt, als gesummter Laut ausgesprochen) verwendet, um eine Bestätigung auszudrücken.
Um den Begriff „Ja“ auszudrücken, gibt es weitere Möglichkeiten:
Beispiele:
- Jawohl! (beim Militär)
- Positiv! (Im Funkverkehr, um Missverständnisse zu vermeiden)
- Ai! (meist Ai! Ai!, in der Seemannssprache)
- Nu! (in der sächsischen Umgangssprache)
- Freilich! (vor allem im südlichen Sprachgebiet)
- Passt! (vor allem in Bayern und Österreich)
Körpersprache
In vielen Ländern wird ein Nicken als Ausdruck für „Ja!“ verwendet, in einzelnen Ländern gibt es Ausnahmen, wie in Indien und Bulgarien, wo man mit dem Kopf nach rechts und links wippt.
In Griechenland oder der Türkei deutet man ein „Nein“ an, indem man die Stirn etwas zurück kippt. Touristen, welche diese Gebärde nicht kennen, können sie als Nicken, als Zeichen der Bejahung, missverstehen.
In Bulgarien wird ein „Nein“ oft durch ein Nicken bekräftigt.
Dialekt und Jargon
In Dialekten und auch im Netzjargon gibt es unterschiedliche Begriffe für Bejahung. Beispiele: „Jou“, „Jupp“, „Jo“, „Iu“, „Jepp“, „Joa“, „E“, "Jau", "Yo","Jodihoo", "Jausen", "ACK", "k", "y", "japp", "ye", "ya", "yihaa"
Politische Parole
In stark umkämpften Volksabstimmungen über die Befürwortung oder Ablehnung eines politischen Vorhabens, verwenden die Befürworter des Vorhabens als politische Parole manchmal ein einfaches, alleinstehendes „Ja“. Durch eine breite mediale und gesellschaftliche Diskussion ist der Kontext dieses „Ja“ schon allgemein bekannt und kann so durch seine Kürze und absolute Prägnanz wirken. „Ja“-Parolen werden auch oft als Reaktion auf stark propagierte „Nein“-Parolen ausgegeben. Gleichzeitig kommt die Parole der Tendenz von Massenmedien entgegen, Themen inhaltlich und optisch stark zu vereinfachen. Ein markantes Beispiel für so eine Volksabstimmung ist das Referendum über den Vertrag über eine Verfassung für Europa in Frankreich im Frühjahr 2005. Nach dem monatelangen Austausch von Pro- und Kontra-Argumenten ging es in den Tagen unmittelbar vor der wichtigen Wahl hauptsächlich nur noch darum, mittels eines Oui oder Non seiner persönlichen Überzeugung Ausdruck zu verleihen und damit noch eventuell unentschlossene Wähler zu beeinflussen.
Andere Sprachen
„Ja“ ist ein Basiswort in fast allen Sprachen, aufgrund seiner Wichtigkeit ist es kurz und unterscheidet sich meist deutlich von "Nein".
Abgesehen von echten Verwandtschaften innerhalb von Sprachfamilien sind Ähnlichkeiten über Sprachgrenzen eher mit der Kürze zu begründen, und deshalb meist zufällig:
- Albanisch: po
- Niederländisch, Afrikaans, Dänisch, Norwegisch, Schwedisch und Färöisch: ja
- Französisch: oui
- Englisch: yes
- Esperanto: jes
- Estnisch: jah
- Finnisch: kyllä, joo
- Griechisch: nä (ναι)
- Latein: acclamare, ita [est] (wörtl. „so [ist es]“)
- Indonesisch:iya
- Isländisch: já (ausgesprochen etwa wie 'jau').
- Italienisch: sì
- Japanisch: hai (はい),ee(ええ), un (うん)
- Koreanisch: ne (네)
- Hebräisch: ken (כן)(כֵּן)
- Arabisch: na'am (نعم)
- Persisch: baleh (بله)
- Polnisch: tak
- Portugiesisch: sim
- Russisch, Bulgarisch, Rumänisch und Serbokroatisch: da (да)
- Sanskrit: ha
- Spanisch: sí
- Swahili: ndiyo, naam
- Tadschikisch: bale (бале), ore (оре)
- Tamil: ohm
- Tschechisch: ano (verkürzt auch no)
- Türkisch: evet
- Ukrainisch: tak
- Ungarisch: igen
- Kurdisch: are
Es existieren auch viele Sprachen, die kein Pendant zu ja und nein aufweisen, beispielsweise Chinesisch, Lateinisch oder Irisch. Oft wird das Verb der Frage bejahend wiederholt, während es im Falle von „nein“ mit einer Negation versehen wird. Diese Praxis ist auch im Japanischen üblicher als der Gebrauch von hai.
In manchen Sprachen, in denen es kein eigentliches Ja und Nein gibt, existieren jedoch Ausdrücke, die zum Teil anstelle einer Satz(teil)wiederholung eingesetzt werden können. Dazu gehört im Chinesischen das „shì“ (是; ist) oder „shìde“ (是的). Ähnlich dazu werden im Lateinischen die Formeln „ita est“ („so ist es“) und „sic est“ benutzt, wobei sich aus letzterer die italienische, die spanische und die portugiesische Form für „ja“ gebildet haben.
Siehe auch
- Jein
- Nein
- Mu (Philosophie)
- Ja (Thomas Bernhard), eine Erzählung von Thomas Bernhard
Weblink
Wiktionary: ja – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen - Ja bekräftigt eine positive Antwort:
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