Jack Clayton

Jack Clayton

Jack Clayton (* 1. März 1921 in Brighton, East Sussex; † 26. Februar 1995 in Slough, Berkshire) war ein englischer Filmregisseur und Filmproduzent. Das Mitglied der British New Wave wurde bekannt als Fachmann für Literaturverfilmungen und Produzent dreier John Huston-Filme.

Inhaltsverzeichnis

Film

Bereits mit vierzehn begann Clayton als Assistent von Alexander Korda beim Filmstudio London Films, bevor er eingezogen wurde und als Kommandeur einer Fliegereinheit Dokumentarfilme bei der Royal Air Force drehte. Nach dem Krieg arbeitete er erneut für Korda und wurde schließlich Produktionsmanager und teilhabender Produzent.

Seine erste Regiearbeit war 1956 The Bespoke Overcoat nach einer Geschichte von Nikolai Gogol. Der Film gewann den Oscar als bester Kurzfilm des Jahres. Drei Jahre später drehte Clayton seinen ersten Spielfilm, Der Weg nach oben (Room at the Top), der die British New Wave einläutete, die Zeit realistischer, betont gesellschaftskritischer Filme aus England. Der Film war ein großer finanzieller und künstlerischer Erfolg und erhielt sechs Oscar-Nominierungen, darunter eine für Clayton als besten Regisseur (Oscars gingen an die Drehbuchautoren und Simone Signoret als beste Hauptdarstellerin).

Weil er Angst hatte festgelegt zu werden, lehnte Clayton die Verfilmung von Alan Sillitoes Roman Samstagnacht und Sonntagmorgen ab, die dann Karel Reisz übernahm. Claytons nächster Film, die Henry James-Verfilmung Schloß des Schreckens (The Innocents), gilt heute als Klassiker des Horrorfilm-Genres. Wieder steht eine Frau im Mittelpunkt des Films, wie in den meisten Filmen Claytons.

Clayton legte immer wieder längere Pausen zwischen Produktionen ein und verfehlte mehrfach den Geschmack des Publikums und der Kritiker. Er wurde 1974 als Regisseur des amerikanischen Prestigeprojektes Der große Gatsby (The Great Gatsby) ausgewählt, doch die F. Scott Fitzgerald-Adaption wurde ein spektakulärer Flop. Es dauerte dreizehn Jahre, bis Clayton wieder einen Film drehte, der bei Kritik und Publikum ankam: Die große Sehnsucht der Judith Hearne (The Lonely Passion of Judith Hearne) mit Maggie Smith. Wieder mit Smith drehte Clayton 1991 für die BBC seinen letzten Film: Memento Mori nach Muriel Spark.

Als Produzent war Clayton an den John-Huston-Filmen Moulin Rouge, Schach dem Teufel (Beat the Devil) und Moby Dick beteiligt.

Auszeichnungen

Filmographie

Regisseur

  • 1944: Naples is a Battlefield
  • 1956: The Bespoke Overcoat
  • 1959: Der Weg nach oben (Room at the Top)
  • 1961: Schloß des Schreckens (The Innocents)
  • 1964: Schlafzimmerstreit (The Pumpkin Eater)
  • 1967: Jede Nacht um neun (Our Mother’s House)
  • 1974: Der große Gatsby (The Great Gatsby)
  • 1983: Das Böse kommt auf leisen Sohlen (Something Wicked This Way Comes)
  • 1987: Die große Sehnsucht der Judith Hearne (The Lonely Passion of Judith Hearne)
  • 1991: Memento Mori

Produzent

  • 1949: Pique Dame (The Queen of Spades)
  • 1951: Flesh and Blood
  • 1952: Moulin Rouge
  • 1953: Schach dem Teufel (Beat the Devil)
  • 1954: Vier bleiben auf der Strecke (The Good Die Young)
  • 1955: I Am a Camera
  • 1956: Sailor Beware
  • 1956: Moby Dick
  • 1956: The Bespoke Overcoat
  • 1956: Dry Rot
  • 1956: Drei Mann in einem Boot (Three Men in a Boat)
  • 1957: The Story of Esther Costello
  • 1958: Besuch um Mitternacht (The Whole Truth)
  • 1961: Schloß des Schreckens (The Innocents)
  • 1967: Jede Nacht um neun (Our Mother’s House)

Weblinks


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