F. Scott Fitzgerald

F. Scott Fitzgerald

Francis Scott Key Fitzgerald (* 24. September 1896 in St. Paul, Minnesota; † 21. Dezember 1940 in Hollywood) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.

F. Scott Fitzgerald am 4. Juni 1937, Foto von Carl van Vechten

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine Vornamen hat F. Scott Fitzgerald von seinem Urgroßonkel Francis Scott Key, dem Dichter der US-amerikanischen Nationalhymne.

Er ging ab Ende 1908 zur St. Paul Academy und von 1911 bis 1913 auf die katholische Newman School in Lakewood, New Jersey, danach Princeton University. Er widmete sich in Princeton dem Schreiben und vernachlässigte das Studium völlig. Er freundete sich mit Edmund Wilson und John Peale Bishop an. Ohne Aussichten auf einen Studienabschluss ging er von 1917 bis 1919 zum Militär. Der Verlag Scribners zeigte Interesse an seinem Romanmanuskript The Romantic Egoist, verlangte aber Überarbeitungen. Als Unterleutnant der Infanterie in Alabama stationiert, verlobte sich Fitzgerald mit Zelda Sayre.

Der erste Roman wurde von Maxwell Perkins für Scribners angenommen. Diesseits vom Paradies (This Side of Paradise) war sofort erfolgreich und Fitzgerald heiratete Zelda acht Tage nach der Veröffentlichung im April 1920. Ihre Tochter Frances Scott (Scottie) Fitzgerald kam am 26. Oktober 1921 zur Welt.

Die Fitzgeralds standen sofort im Mittelpunkt des Interesses und benahmen sich entsprechend. Sie wurden zum Inbegriff des Jazz Age, der Titel Flappers and Philosophers (1920) bringt es auf den Punkt. Die Schönen und Verdammten (The Beautiful and Damned), sein zweiter Roman und die Geschichten aus der Jazz-Ära (Tales of the Jazz Age) erscheinen 1922. Fitzgeralds von führenden Magazinen wie der Saturday Evening Post gedruckten, gut bezahlten Erzählungen ermöglichten ihm und Zelda einen dem Klischee der Roaring Twenties zwischen Erstem Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise angemessenen Lebensstil.

Fitzgerald war, wie viele seiner Geschichten und seine besseren Romane beweisen, neben Ernest Hemingway, Gertrude Stein, John Dos Passos und William Faulkner ein Hauptvertreter der Prosa der amerikanischen Moderne. Er verkörperte aber auch das Jazz-age und die „Verlorene Generation“ (Lost Generation), die sich in den zwanziger Jahren in Europa aufhielt, und dank des starken Dollars im billigen und durch den Krieg ruinierten Frankreich gut leben konnte. Fitzgerald lernte Ernest Hemingway 1925 kennen. Der spätere Nobelpreisträger hatte zwei Erzählbände in englischsprachigen Pariser Kleinstverlagen veröffentlicht. Hemingway freundete sich mit Fitzgerald zunächst an. 1925 erschien The Great Gatsby, Fitzgeralds heute bekanntestes Werk. Der große Gatsby verkaufte sich zu Lebzeiten des Autors nicht gut, es gab aber eine Bühnenfassung und eine erste Verfilmung. Der strenge Kritiker T. S. Eliot lobte das Buch.

Fitzgeralds Romane sind alle zu einem großen Teil autobiographisch und seine Figuren sind ihm, seiner Frau und seinen Freunden nachgebildet; er benutzte sogar ganze Passagen aus Zeldas Tagebüchern.

Fitzgeralds Alkoholismus, der nicht mehr bezahlbare verschwenderische Lebensstil und dramatisch werdende psychische Probleme Zeldas kennzeichneten die zweite Hälfte der 1920er Jahre der Fitzgeralds. Ihre Ehe stand schon 1924 auf dem Spiel, als Zelda sich für einen französischen Offizier interessierte. Zelda erlitt 1930 und 1932 schwere Nervenzusammenbrüche und ihr Leben war danach von zahlreichen Klinikaufenthalten geprägt. Sie starb 1948 bei einem Brand im Highland-Krankenhaus in Asheville.

Nachdem sein ehrgeiziger Roman Zärtlich ist die Nacht (Tender Is the Night, 1934) ohne Erfolg blieb, verfiel Fitzgerald 1936/1937 völlig. Er trank, war überschuldet und konnte nicht mehr schreiben. Er litt an Depressionen und nannte diese Zeit später seine Crack-Up-Phase. Von 1937 bis Ende 1938 arbeitete er bei MGM in Hollywood. 1939 begann er seinen Hollywood-Roman The Last Tycoon. Er starb am 21. Dezember 1940 nach zwei Herzinfarkten. Der letzte Taikun (verfilmt als Der letzte Tycoon) wurde von Edmund Wilson für die Veröffentlichung bearbeitet.

In den 1970er Jahren wurde Fitzgerald durch die erfolgreiche Verfilmung von Der große Gatsby von einem breiten Publikum wiederentdeckt. Das Buch wurde zu einem weltweiten Bestseller.

Werke

  • 1920 - This Side of Paradise, dt. „Diesseits vom Paradies“ (Roman)
  • 1920 - Flappers and Philosophers, dt. „Backfische und Philosophen“ (Erzählungen)
  • 1922 - The Beautiful and Damned,
  • 1922 - Tales of the Jazz Age, dt. „Geschichten aus der Jazz-Ära“, (Erzählungen)
  • 1923 - The Vegetable, (Theaterstück)
  • 1925 - The Great Gatsby, dt. „Der große Gatsby“ (Roman)
  • 1926 - All the Sad Young Men, (Erzählungen))
  • 1934 - Tender Is the Night, dt. „Zärtlich ist die Nacht“ (Roman)
  • 1935 - Taps at Reveille, (Erzählungen)
  • 1941 - The Last Tycoon, dt. „Der letzte Taikun“ (unvollendeter Roman)
  • 1945 - The Crack-Up, dt. "Der Knacks" (Essays, Notizen)
  • 1960 - Babylon Revisited and Other Stories (Erzählungen)
  • The Basil and Josephine Stories (Kurzgeschichten)
  • The Pat Hobby Stories, dt. „Pat Hobby's Hollywood Stories“ (Kurzgeschichten)

Die Erzählungen und Novellen wurden in jüngeren deutschen Ausgaben in chronologischer Reihenfolge anders zusammengestellt.

Filme

Aufgelistet sind Filme nach Werken von Fitzgerald und an denen er als Drehbuchautor mitgearbeitet hat.

Zeugnisse

  • F. Scott Fitzgerald war der Größte unter uns allen. Ernest Hemingway
  • F. Scott Fitzgerald. Schade, dass er nicht weiß, wie gut er ist. Er ist der Beste. Dashiell Hammett

Literatur

  • Andrew Hook: F. Scott Fitzgerald : a literary life, Basingstoke [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2002, ISBN 0-333-73848-9
  • Edward J. Rielly: F. Scott Fitzgerald : a biography, Westport, Conn. [u.a.] : Greenwood, 2005, ISBN 0-313-33164-2

Weblinks

 Commons: F. Scott Fitzgerald – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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