Jacques Poos

Jacques Poos

Jacques F. Poos (* 3. Juni 1935 in Luxemburg) ist ein luxemburgischer Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Studium und berufliche Laufbahn

Nach dem Schulbesuch absolviert er ein Studium der Handels- und Wirtschaftswissenschaften in Lausanne, das er 1959 beendet. Anschließend wird Angestellter im Staatsdienst zunächst als Attaché im Wirtschaftsministerium sowie von 1962 bis 1964 als Lehrbeauftragter im Statistischen Dienst. 1961 erfolgte seine Promotion zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften in Lausanne. Zwischen 1964 und 1976 ist er Direktor des Tageblatt, der zweitgrößten Tageszeitung von Luxemburg.

Zwischen 1980 und 1982 ist er zunächst Direktor der Banque continentale du Luxembourg (BCL) sowie danach bis 1984 Direktor der Banque Paribas Luxembourg SA.

Politische Laufbahn

Abgeordneter

Poos begann seine politische Laufbahn 1969 mit der Wahl zum Mitglied des Gemeinderates von Esch-sur-Alzette, dem er bis 1976 angehörte. 1974 wurde er erstmals zum Mitglied der Abgeordnetenkammer (Chambre des Députés) gewählt. Dort vertrat er bis 1999 die Interessen der Lëtzebuerger Sozialistesch Arbechterpartei (LSAP).

Minister in den Regierungen von Thorn, Santer und Juncker

Am 21. Juli 1976 wurde er zum Finanzminister in das Kabinett von Gaston Thorn berufen. In dieser Funktion war er zugleich Gouverneur der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Investitionsbank (EIB). Diese Ämter bekleidete er bis zum Ende der Koalition der LSAP mit der Demokratesch Partei (DP) von Thorn am 16. Juli 1979.

Am 20. Juli 1984 bildete die LSAP zusammen mit der Christlich Sozialen Volkspartei (CSV) ein Koalitionsregierung. Premierminister Jacques Santer berief ihn daraufhin zum Stellvertretenden Premierminister sowie zum Minister für Auswärtiges, Außenhandel und Zusammenarbeit. Diese Ämter übte er auch unter dem ab 20. Januar 1995 amtierenden Premierminister Jean-Claude Juncker bis zum 7. August 1999 aus. Als Außenminister war er zugleich im zweiten Halbjahr 1985, ersten Halbjahr 1991 sowie im zweiten Halbjahr 1997 Präsident des Rats der Europäischen Union. Er war damit neben dem französischen Politiker Maurice Couve de Murville der einzige Politiker, der dieses Amt dreimal innehatte.

Zwischen 1984 und 1989 war er zugleich Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Schatz sowie vom 14. Juli 1989 bis zum 13. Juli 1994 Verteidigungsminister.

Mitglied des Europaparlaments

Bei der Parlamentswahl 1999 tritt Poos nicht erneut als Spitzenkandidat der LSAP an. Stattdessen wird er zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt. Während dieser Zeit war er zugleich Vizepräsident des Europaparlaments. 2004 zieht er sich aus dem aktiven politischen Leben zurück.

Biographische Quellen und Hintergrundliteratur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jacques Poos — (born 3 June 1935) is a Luxembourgian politician.He has a PhD in economics and is a long time member of the Luxembourg Socialist Workers Party. As the foreign minister of Luxembourg he held Presidency of the Council of the European Union for… …   Wikipedia

  • Jacques Poos — est une personnalité politique luxembourgeoise née le 3 juin 1935 à Luxembourg. Biographie 1961: Docteur en Sciences économiques (Lausanne en Suisse) 1959 1962: Attaché au ministère de l Économie du Luxembourg 1962 1964: Chargé d études au Statec …   Wikipédia en Français

  • Poos — ist der Name von Christian Poos (* 1977), luxemburgischer Radrennfahrer Heinrich Poos (* 1928), deutscher Komponist Jacques Poos (* 1935), luxemburgischer Politiker Diese Seite ist eine Begriffsklärung …   Deutsch Wikipedia

  • Jacques — Jacques, die französische Form des männlichen Vornamens Jakob. Bekannte Namensträger sind: Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Juncker-Poos Ministry — The Juncker Poos Ministry was the government of Luxembourg between 26 January 1995 and 7 August 1999. It was led by, and named after, Prime Minister Jean Claude Juncker and Deputy Prime Minister Jacques Poos.Ministers26 January 1995 – 4 February… …   Wikipedia

  • Équipe cycliste Chocolade Jacques-Wincor Nixdorf — Marlux Pas d image ? Cliquez ici Informations Code UCI CHO 2004 MAR 2002 2003 …   Wikipédia en Français

  • Marc Fischbach — (born 22 February 1946) is a Luxembourgian politician belonging to the Christian Social People s Party. From 1979 until 1984, Fischbach was a Member of the European Parliament.[1] He served as Minister for Defence and Minister for the Police… …   Wikipedia

  • EU-Präsidentschaft — Logo der Tschechischen EU Ratspräsidentschaft 2009 Der Präsident des Rats der Europäischen Union ist der Vorsitzende im Rat der Europäischen Union, auch Ministerrat genannt. Es handelt sich dabei entsprechend Art. 203 Satz 1 EG um ei …   Deutsch Wikipedia

  • EU-Ratspräsidentschaft — Logo der Tschechischen EU Ratspräsidentschaft 2009 Der Präsident des Rats der Europäischen Union ist der Vorsitzende im Rat der Europäischen Union, auch Ministerrat genannt. Es handelt sich dabei entsprechend Art. 203 Satz 1 EG um ei …   Deutsch Wikipedia

  • EU-Ratsvorsitz — Logo der Tschechischen EU Ratspräsidentschaft 2009 Der Präsident des Rats der Europäischen Union ist der Vorsitzende im Rat der Europäischen Union, auch Ministerrat genannt. Es handelt sich dabei entsprechend Art. 203 Satz 1 EG um ei …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”