Janusz Kusociński

Janusz Kusociński
Janusz Kusociński
Massengrab in Palmiry

Janusz Kusociński (* 15. Januar 1907 in Warschau; † 21. Juni 1940 in Palmiry bei Warschau; Spitzname Kusy) war ein polnischer Leichtathlet und Olympiasieger. Nach der deutschen Besetzung Polens wurde er mit anderen polnischen Persönlichkeiten im Rahmen der AB-Aktion von der deutschen Besatzung umgebracht.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kusociński wurde in eine Familie von Eisenbahnarbeitern geboren. Als Schuljunge spielte er in verschiedenen Warschauer Vereinen Fußball. Erst 1928 begann er mit der Leichtathletik, nachdem er sich dem Verein "Sarmata" angeschlossen hatte. Dort wurde er von dem estnischen Zehnkämpfer Aleksander Klumberg-Kolmpere trainiert, der bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris die Bronzemedaille gewonnen hatte.

Gleich bei seiner ersten Teilnahme an den polnischen Landesmeisterschaften gewann Kusociński überraschend den Titel über 5.000 Meter und im Querfeldeinlauf. Wegen seiner Einberufung zur polnischen Armee musste er seine sportliche Laufbahn für eine Saison unterbrechen. Seine Leistungen danach waren aber besser als zuvor. Er wurde sowohl 1930 als auch 1931 polnischer Meister über 1.500 Meter, 5.000 Meter und im Querfeldeinlauf. 1932 errang er den Titel über 800 Meter.

Einen Monat vor Beginn der Olympischen Sommerspiele 1932 in Los Angeles lief Kusociński mit 8:18,8 Minuten einen neuen Weltrekord über 3.000 Meter. Bei den Olympischen Spielen trat er über 10.000 Meter an. Nach einem spannenden Kampf mit den finnischen Läufern Volmari Iso-Hollo und Lasse Virtanen wurde Kusociński in der neuen Weltjahresbestleistung von 30:11,4 Minuten Olympiasieger. Im gleichen Jahr verbesserte er auch die Weltbestleistung über 4 Meilen auf 19:02,6 Minuten.

Nach dem Gewinn der Silbermedaille über 5000 Meter bei den 1934 in Turin erstmals ausgetragenen Leichtathletik-Europameisterschaften zog sich Kusociński vom aktiven Leistungssport zurück. 1939 gab er sein Comeback und wurde polnischer Landesmeister im 10.000-Meter-Lauf.

Beim Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen meldete sich Kusociński als Freiwilliger bei der polnischen Armee. Während des Krieges wurde er zweimal verwundet und am 26. März 1940 von der Gestapo inhaftiert. Drei Monate nach seiner Festnahme wurde er in Palmiry mit anderen Opfern der AB-Aktion ermordet.

1971 wurde zu seinen Ehren ein Weg im Olympiapark München nach ihm benannt.

Kusociński Memorial in Warschau

Das internationale Leichtathletiksportfest „Kusociński Memorial“ wurde 1954 eingerichtet und fand 2009 zum 55. Mal statt[1]. Ein herausragendes Ereignis war 1959 ein Diskusweltrekord durch Edmund Piątkowski.

Film

1977 wurde von Krzysztof Rogulski der Film Letzte Runde über Kusociński gedreht[2].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe polnische Wikipedia pl:Memoriał Janusza Kusocińskiego und [1] IAAF
  2. siehe polnische Wikipedia pl:Ostatnie okrążenie

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