Klitzschena

Klitzschena
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kemberg
Kemberg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kemberg hervorgehoben
51.78333333333312.63333333333376Koordinaten: 51° 47′ N, 12° 38′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Wittenberg
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Kemberg
Höhe: 76 m ü. NN
Fläche: 80,92 km²
Einwohner: 5426 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km²
Postleitzahl: 06901
Vorwahl: 034921
Kfz-Kennzeichen: WB
Gemeindeschlüssel: 15 0 91 160
Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
06901 Kemberg
Webpräsenz:
Bürgermeister: Rainer Schubert (parteilos)

Kemberg ist eine Kleinstadt im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt am Nordrand des Naturparks Dübener Heide. Weiterhin ist Kemberg Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Kemberg.

Gemeindegliederung

Zu Kemberg gehören die Ortsteile Ateritz, Bergwitz, Dorna, Gaditz, Gommlo, Klitzschena, Lubast und sowie Bleddin und Globig aus der am 1. Januar 2009 eingegliederten Gemeinde Globig-Bleddin.

Geschichte

Kemberg ist bereits seit der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts belegt. Es gehörte zur Grafschaft Brehna bzw. Wettin-Brehna, fiel aber 1290 an das askanische Sachsen-Wittenberg. Aus dem Jahr 1346 stammt die älteste urkundliche Erwähnung als Stadt. Noch im 14. Jahrhundert wurde die teilweise erhaltene Stadtmauer errichtet. Um 1429 wurde Kemberg im Zuge der Hussitenkriege gebrandschatzt. 1522 schloss sich Kemberg der Reformation an. Im 16. und 17. Jahrhundert brach insgesamt sieben Mal die Pest aus. Zusammen mit den im Dreißigjährigen Krieg erlittenen schweren Verheerungen, mehreren Elbhochwassern und Stadtbränden führte dies dazu, dass die Bevölkerung von über 1.000 auf kaum mehr als 100 um das Jahr 1638 sank. Mitte des 18. Jahrhunderts war die Einwohnerzahl wieder auf über 1.000 gestiegen.

1815 kam Kemberg zu Preußen. 1908 begannen die Erschließungsarbeiten zur Braunkohleförderung, die Braunkohleförderung selbst wurde 1912 aufgenommen. 1916 kam dabei der erste Schaufelradbagger Deutschlands zum Einsatz. 1955 wurde die Braunkohleförderung eingestellt und der Tagebau geflutet. Es wurden ca. 50 Mio t Braunkohle gefördert.[1]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1513 etwa 950
1555 etwa 1.250
1638 139
1697 974
1755 1.262
Jahr Einwohner
1806 1.780
1818 1.922
1849 3.085
1862 3.177
1880 2.727
Jahr Einwohner
1890 2.528
1900 2.233
1910 2.372
1933 2.583
1993 3.058

Eingemeindungen

Bergwitz mit dem Ortsteil Klitzschena (1. Juli 2005)
Ateritz mit den Ortsteilen Gommlo und Lubast (1. Januar 2006)
Dorna (1. Januar 2007)
Globig-Bleddin mit den Ortsteilen Bleddin und Globig (1. Januar 2009)

Gedenkstätten

Schulenburg-Gedenktafel
Rathaus

Politik

Der Bürgermeister ist Rainer Schubert. Die aktuelle (2006) Zusammensetzung des Stadtrates ist wiefolgt:

Wappen

Blasonierung: „Gespalten, vorn in Silber ein rotes Seeblatt; hinten neunmal von Schwarz und Gold geteilt, schräg rechts belegt mit einem grünen Rautenkranz.“

Das abgebildete Wappen wurde lange Zeit verwendet, entspricht aber nicht dem vom Land genehmigten Wappen der der Stadt. Dieses beruht auf einem schnörkellosem Schild.

Die Stadtfarben zeigen Rot und Silber (Weiß).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Kirchturm vom Markt aus gesehen

Bauwerke

Kemberg ist eine ehemalige Ackerbürgerstadt, von städtebaulicher Bedeutung, auf Grund der Geschlossenheit des erhaltenen Stadtbildes. Der regionaltypische Grundriss eines Straßenangerdorfes, welches im Mittelalter erweitert und befestigt wurde, wird im Wesentlichen durch die monumental wirkende spätgotische Stadtkirche „Unser Lieben Frauen“ dominiert.

Die Kirche im wesentlichen 1400-1460 erbaut und war der Nachfolgebau ein spätromanischen Vorgängers gewesen, der seit 1330/31 von den Kemberger Pröbsten verwaltet wurde. Nachdem um 1500 der Bau erweitert wurde, hat man nach Enwürfen von Friedrich August Ritter 1856-59 den neugotischen monumentalen Westturm erbaut. In jener Kirche befand sich ein 1565 von Lucas Cranach d. J. geschaffener Altar, der 1994 Opfer eines Brandes wurde und desen Reste in der Sakristei besichtigt werden können. Noch heute besitzt die Kirche interessante Präsentationsstücke wie Reste spätmittelalterlicher Wandmalereien, ein Sakramentshaus aus Sandstein und einen Schnitzaltar (beide aus dem 15. Jahrhundert), einen sehr schönen Taufstein und eine Inneausmahlung von Michael Adolf Siebenhaar.

Sehenswert ist auch das spätgotische Rathaus mit den Renaissanceanbauten, die Kursächsische Postmeilensäule von 1725 und die zum Teil noch gut erhaltene Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. Daneben ragen auch einzelne Bauten der Renaissance (z. B. Bürgerhaus Schulstraße 2), des Barocks (z. B. Altes Brauhaus Wittenberger Straße 24) und des Klassizismus, neben dem historischen Natursteinpflaster von 1882, hervor.

Verkehr

Straße

Schiene

Der Bahnhof Bergwitz der Deutschen Bahn liegt an der Bahnlinie WittenbergBitterfeld (Anhalter Bahn) und wird von Regionalbahnen der DB Regio fahrplanmässig angefahren. Von 1903 bis 1951 verband eine Eisenbahnlinie Bergwitz und Kemberg. Der ehemalige Bahnhof ist abgerissen. Dort steht jetzt ein Einkaufsmarkt. Siehe auch Eisenbahnstrecke Bergwitz-Kemberg. Bis 1955 verband eine Grubenbahnlinie Bergwitz mit dem Kraftwerk Zschornewitz. Die Brücke der Bahnlinie ist heute noch als Tunnel vorhanden. Der Verlauf des ehemaligen Bahndammes ist im Wald noch erkennbar.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Quellen

  1. kohle-dampf-licht

Weblinks


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