- Ammoniumcarbonat
-
Strukturformel Allgemeines Name Ammoniumcarbonat Andere Namen - kohlensaures Ammonium
- Hirschhornsalz
- Diammoniumcarbonat
- E 503i
Summenformel CH8N2O3 CAS-Nummer - 506-87-6
- 10361-29-2
Kurzbeschreibung hygroskopischer farbloser Feststoff mit ammoniakartigem Geruch[1]
Eigenschaften Molare Masse 96,09 g·mol-1 Aggregatzustand fest
Dichte Schmelzpunkt Dampfdruck Löslichkeit gut in Wasser (320 g·l−1)[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [4] Achtung
H- und P-Sätze H: 302 EUH: keine EUH-Sätze P: keine P-Sätze [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1][4] Gesundheits-
schädlich(Xn) R- und S-Sätze R: 22 S: keine S-Sätze LD50 1975 mg·kg−1 (oral, Ratte)[1]
Thermodynamische Eigenschaften ΔHf0 −942 kJ·mol−1[5]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Ammoniumcarbonat, (NH4)2CO3 · H2O, bildet wasserlösliche, farblose, kubische Kristalle. Es zerfällt bei 58 °C vollständig in Ammoniak, Kohlenstoffdioxid und Wasser. Es stellt eine 1:1-Mischung aus Ammoniumhydrogencarbonat und Ammoniumcarbamat dar.[2]
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Das Salz bildet ein farbloses, schwach nach Ammoniak riechendes Pulver. Es hat eine Dichte um 1,6 g·cm-3 (bei 20 °C). In wässriger Lösung reagiert es schwach basisch, es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Ammoniak NH3, Ammoniumionen NH4+, Carbonationen CO32-, Hydrogencarbonationen HCO3− und Kohlenstoffdioxid CO2 ein. Der pH-Wert einer 10%-igen wässrigen Lösung bei 25 °C liegt bei 9,4.[6]
Das Salz reagiert also mit Wasser und Kohlensäure zu Hydrogencarbonat- und Hydroxidionen. Eine wässrige Lösung von Ammoniumcarbonat ist daher nur im neutralen und schwach basischen Milieu beständig – in Säuren entweicht Kohlenstoffdioxidgas, in konzentrierten Laugen Ammoniakgas.
Ammoniumcarbonat zersetzt sich an der Luft, bei Hitze erfolgt die Reaktion heftig.[4]
Gewinnung und Darstellung
Die Darstellung von Ammoniumcarbonat kann durch Umsetzung von Kohlenstoffdioxid mit Ammoniak in wässriger Lösung erfolgen.
Eine weitere Darstellungsmöglichkeit ergibt sich durch Erhitzen von Calciumcarbonat zusammen mit Ammoniumsulfat.
Bei letzterer Methode sublimiert neben dem gewünschten Ammoniumcarbonat auch noch Ammoniumhydrogencarbonat und Ammoniumcarbamat ab, als Feststoff bleibt Calciumsulfat zurück.
Verwendung
Ammoniumcarbonat wird in der Synthese von Heterocyclen und als Zusatzstoff von fotografischen Entwicklern eingesetzt. Ebenso findet es in der Färberei als Beize, als Detachiermittel, als Kohlendioxid-Entwickler in Löschgeräten und als Riechsalz Verwendung.
Zudem wird es als Backtriebmittel (als Bestandteil von Hirschhornsalz) genutzt. In der EU ist es als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 503i zugelassen.
Es wurde ebenfalls als Riechsalz zur Belebung bei Schwindel- und Ohnmachtsanfällen unter die Nase gehalten.
Ammoniumcarbonat wird häufig in der Anorganischen Chemie für eine Qualitative Analyse verwendet, um im Kationentrenngang aus einer unbekannten Probe die Erdalkalimetallkationen von Barium, Strontium und Calcium als eine Gruppe auszufällen, aufzutrennen und mit Hilfe von Nachweisreaktionen zu identifizieren.
Weiterhin wird es zur Herstellung von Katalysatoren, Schaumstoffen, Haarbehandlungsmitteln und Caseinfarben und -leimen verwendet.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Datenblatt Ammoniumcarbonat bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
- ↑ a b E503i (BASF)
- ↑ Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
- ↑ a b c d Eintrag zu CAS-Nr. 506-87-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 17. September 2009 (JavaScript erforderlich).
- ↑ PAETEC Formelsammlung Ausgabe 2003, S. 116.
- ↑ Broschüre Kremer Pigmente
Kategorien:- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Ammoniumverbindung
- Carbonat
Wikimedia Foundation.