Joachim Friedrich von Flemming

Joachim Friedrich von Flemming

Joachim Friedrich Reichsgraf von Flemming (* 27. August 1665 in Hoff, Pommern; † 12. Oktober 1740 in Leipzig) war kursächsischer Kammerherr, General der Kavallerie und Gouverneur von Leipzig.

Leben

Joachim Friedrich von Flemming stammte aus dem Adelsgeschlecht Flemming und war der Sohn des kurbrandenburgischen Geheimen Rats und Präsidenten des hinterpommerschen Hofgerichts Georg Caspar von Flemming sowie der Neffe des Feldmarschalls Heino Heinrich Graf von Flemming. Der kursächsische Heerführer und Staatsmann Jakob Heinrich von Flemming und der brandenburgische Generalleutnant Bogislaw Bodo von Flemming waren seine Brüder. Er besaß dank seiner Familie auch das Privileg eines Erblandmarschalls von Hinterpommern (seit 1695).

Flemming studierte drei Jahre in Frankfurt an der Oder und machte anschließend eine große Reise durch Deutschland, die Schweiz und Turin. Insgesamt ließ er sich dort eineinhalb Jahre in ritterlichen Künsten ausbilden. Danach durchstreifte er ganz Italien, die Schweiz und Frankreich. In Frankfurt am Main schloss er sich der kurfürstlichen Armee an und ging unter seinem Onkel Heino Heinrich in einen Feldzug. Schließlich trat er mit bestem Zeugnis in die brandenburgische Garde ein und zog mit 6.000 Mann gegen die Türken in Ungarn.

1696 heiratete er Charlotte Cristiane von Watzdorff, verwitwete von Vitzthum. Sie bat ihn solange, den Kriegs- und Soldatenstand zu quittieren, bis er sich schließlich ins Privatleben zurückzog. Mit Genehmigung des Königs von Preußen wurde er zum kurfürstlichen sächsischen Kammerherrn ernannt.

Zu einem späteren Zeitpunkt wurde er nochmals zum Kommandeur eines Regiments im Range eines Generalmajors. 1714 war er der General der Kavallerie und 1724 Gouverneur von Leipzig.

1738 starb seine Frau in Dresden, welche später in Hartha begraben wurde. Sie schenkte ihm einen Sohn und drei Töchter. Der Sohn starb in jungen Jahren. Von den 3 Töchtern heiratete eine den kurfürstlichen Hofmarschall Georg von Einsiedel, eine andere den Grafen Moritz Karl zu Lynar.

1739 widmete ihm Bach die Huldigungskantate O angenehme Melodei (BWV 210a).[1]

Flemming starb 1740 und wurde in der Paulinenkirche zu Leipzig beigesetzt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bach-Kantate "O angenehme Melodei" (BWV 210a)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Joachim Friedrich von Wreech — (* 22. November 1650 in der Neumark; † 9. April 1724 auf Gut Kriening im Landkreis Soldin) war brandenburgischer General der Kavallerie. Seine Eltern waren Joachim von Wreech (1605–1666) Direktor des Kreises Friedeberg und Katharina von Brandt (* …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Heinrich von Flemming — Jacob Heinrich von Flemming Jacob Heinrich Reichsgraf von Flemming (* 3. März 1667 in Hoff, Pommern; † 30. April 1728 in Wien) war Großstallmeister des Großherzogtums Litauen, der Krone Polen Generalfeldzeugmeister, Erblandmarschall in Hinterpo …   Deutsch Wikipedia

  • Bogislaw Bodo von Flemming — Bogislaw Bodo Reichsgraf von Flemming (* 24. April 1671 in Stargard in Pommern; † 14. Oktober 1732 in Schwirsen, Pommern) war brandenburger Generalleutnant. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • Jacob Heinrich von Flemming — Jacob Heinrich Reichsgraf von Flemming, modernisiert auch Jakob Heinrich Reichsgraf von Flemming, (* 3. März 1667 in Hoff, Hinterpommern; † 30. April 1728 in Wien) war Großstallmeister des Großherzogtums Litauen, der K …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Heinrich Graf von Flemming — Jacob Heinrich von Flemming Jacob Heinrich Reichsgraf von Flemming (* 3. März 1667 in Hoff, Pommern; † 30. April 1728 in Wien) war Großstallmeister des Großherzogtums Litauen, der Krone Polen Generalfeldzeugmeister, Erblandmarschall in Hinterpo …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Ferdinand Flemming — Der „Flemming“, Pokal der Zelterschen Liedertafel, Entwurfzeichnung von Karl Friedrich Schinkel, ca. 1813 Friedrich Ferdinand Flemming (* 1778 in Neuhausen/Erzgeb.[1]; † 27. Mai 1813 in Berlin) war ein deutscher Augenarzt, Komp …   Deutsch Wikipedia

  • Flemming — ist der Familienname folgender Personen: Alexander Flemming (* 1987), deutscher Tischtennisspieler Arthur Sherwood Flemming (1905–1996), US Gesundheitsminister Bert Flemming (* 1944), deutscher Mediziner und Politiker (SPD) Brian Flemming (*… …   Deutsch Wikipedia

  • Heino Heinrich von Flemming — Heino Heinrich Graf von Flemming (* 8. Mai 1632 in Martenthin, Kreis Cammin, Hinterpommern; † 1. März 1706 auf Schloss Buckow in der Märkischen Schweiz) war ein sächsischer, später brandenburgischer Heerführer, Generalfeldmarschall und Gouverneur …   Deutsch Wikipedia

  • Flemming (Adelsgeschlecht) — Flemming ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechts. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Heino Heinrich Graf von Flemming — Heino Heinrich von Flemming (* 8. Mai 1632 in Pommern; † 1. März 1706 auf seinem Schloss Bukow bei Lebus) war ein Reichsgraf sowie ein sächsischer, später brandenburgischer Heerführer, Generalfeldmarschall und Gouverneur von Berlin. Leben und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”