Johann-Tönjes Cassens

Johann-Tönjes Cassens

Johann-Tönjes Cassens (* 30. Oktober 1932 in Aurich-Oldendorf) ist ein deutscher Jurist und Politiker (CDU).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Cassens wurde als Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach dem Abitur im Jahr 1952 am Gymnasium in Aurich absolvierte er zunächst ein Praktikum beim DGB und nahm 1953 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten in Freiburg im Breisgau und Kiel auf, das er 1957[1] mit dem ersten Staatsexamen beendete. Zwischen 1957 und 1961 legte er sein juristisches Referendariat in Schleswig-Holstein sowie in Berlin ab. Zwischen 1959 und 1960 besuchte er die Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer.

Er machte 1961 sein zweites juristisches Staatsexamen vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg und begann mit der Promotion zum Dr. jur., die er erfolgreich beendete. Anschließend war er bis 1962 Mitglied in der Geschäftsführung der Vereinigung der Arbeitgeberverbände in Bremen. Von 1962 bis 1981 war er als selbständiger Rechtsanwalt und Notar in Bremen tätig. Später arbeitete er in gleicher Funktion in Celle und lebt heute privat in Hannover.

Partei

Cassens trat 1961 in die CDU ein und war von 1962 bis 1967 Landesgeschäftsführer der CDU Bremen sowie Leiter des dortigen Verlages für Staatsbürgerkunde. Zwischen 1968 und 1972 war er Mitglied des Bundesparteigerichts seiner Partei.

Abgeordneter

Cassens gehörte von 1963 bis 1981 der Bremischen Bürgerschaft an und war dort von 1971 bis 1981 stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion und ferner Vorsitzender des Arbeitskreises Innen- und Rechtspolitik der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft. Bei den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft 1971 wurde er als Spitzenkandidat der CDU aufgestellt, konnte sich aber nicht gegen den SPD-Kandidaten Hans Koschnick durchsetzen, jedoch Stimmen für die CDU dazugewinnen. Vom 21. Juni 1986 bis 1998 war er Mitglied der 11. bis 13. Wahlperiode des Niedersächsischen Landtages. Hier wurde er zum Vorsitzenden des Ausschusses für Rechts- und Verfassungsfragen am 14. Januar 1992 gewählt.

Öffentliche Ämter

Cassens wurde am 20. Mai 1981 als Minister für Wissenschaft und Kunst in die von Ministerpräsident Ernst Albrecht geführte Regierung des Landes Niedersachsen berufen. In dieser Zeit war er mitverantwortlich für den Kauf des Evangeliars Heinrichs des Löwen im Jahre 1983. Der Universität Hannover kauft er das ehemalige Verwaltungshochhaus der Continental AG in Hannover, in dem jetzt die juristische und die wirtschaftswischenschaftliche Fakultät samt Bibliothek untergebracht ist.

Nach der Wahlniederlage der CDU bei den Landtagswahlen 1990 schied er am 21. Juni 1990 aus der Regierung aus und wurde in seinem Ministeramt von Helga Schuchardt abgelöst.

Sonstiges

Cassens ist seit dem Studium Mitglied der Burschenschaft Saxo-Silesia Freiburg.

Ehrungen

Trivia

Zur Zeit des Wahlkampfes in Bremen 1971 wohnten der Bürgermeister Koschnick und Cassens in einem Haus gemeinsam, aber in unterschiedlichen Wohnungen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994: biographisches Handbuch, 1996, Seite 63

Quellen

  • Persönliches Gespräch von Waldersee mit Herrn Dr. Cassens mit gleichzeitiger Bearbeitung dieser Seite unter seiner Mitwirkung am 22. November 2007.
  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994: biographisches Handbuch, 1996, Seite 63

Weblinks


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