- Johann Baptist Straub
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Johann Baptist Straub (* 1. Juni 1704 (Taufe) in Wiesensteig; † 15. Juli 1784 in München) war ein bedeutender Rokokobildhauer.
Straub stammte aus einer Bildhauerfamilie. Auch sein Vater Johann Georg Straub und seine Brüder Philipp Jakob, Joseph und Johann Georg waren Bildhauer. Er lernte zunächst von 1718 bis 1722 in der Werkstatt des Vaters, bevor er weitere vier Jahre im Kreise der Münchner Hofkunst bei Hofbildhauer Gabriel Luidl tätig war. Unter Joseph Effner fertigte er erste dekorative Arbeiten für die Münchener Residenz an. Danach ging er nach Wien, wo er von 1726 bis 1734 im Umkreis von Ignaz Gunst, Christoph Mader, Galli Bibienna, Joseph Emanuel Fischer von Erlach und Raphael Donner lernte und erste größere Arbeiten ausführte, zum Beispiel Madonna, Kanzel, Kirchenbänke, Orgelbekrönung und mehrere Figuren für die Schwarzspanierkirche.
1734 kehrte er auf Einladung des Hofbildhauers Andreas Faistenberger nach München zurück. Er wurde am 7. Juni 1737 von Kurfürst Karl Albrecht von Bayern zum Hofbildhauer ernannt. Im selben Jahr heiratete er eine Tochter des Hofkupferstechers Franz Xaver Späth.
Straub stattete vor allem in Oberbayern Kirchen und Klöster aus. Meist sind seine Figuren weiß gefasst mit wenigen Vergoldungen. Wichtige Werke Straubs befinden sich in der Residenz in München sowie in Schloss Nymphenburg. Kirchliche Werke sind die Altäre der Klosterkirchen von Andechs und Schäftlarn sowie der St. Michael-Kirche in Berg am Laim (München).
Straubs Werkstatt war zu seiner Zeit die bedeutendste in München. Sein wichtigster Schüler war Ignaz Günther.
Werke
- 1726-1730: mit Johann Baptist Mader die spiralförmigen Reliefs der beiden großen Säulen der Wiener Karlskirche.
- 1730: Kanzel der Schwarzspanierkirche Wien (in der Pfarrkirche Laxenburg)
- 1738-1739: Hochaltartabernakel der Klosterkirche St. Anna im Lehel
- 1739-41: Seitenaltäre und Kanzel der Kirche im Marienmünster Dießen
- 1741: Tabernakel der Kirche von Kloster Fürstenzell
- 1743: Hochaltar und Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Michael in Berg am Laim
- 1745: Rechter Seitenaltar der Frauenkirche in Gauting
- 1748-57: Nebenaltäre der Klosterkirche von Kloster Reisach
- 1750: Altäre der Kirche von Kloster Andechs
- 1752: Hochaltar der Pfarrkirche von Bichl
- 1752-59 Hochaltar der St. Rasso (Grafrath) in Grafrath
- 1755-64: Kanzel und Altäre der Kirche von Kloster Schäftlarn
- 1757-65: Kanzel und Seitenaltäre von Kloster Ettal
- 1763: Hochaltarumbau der Kirche von Kloster Polling
- 1765-69: Ausstattung der Kirche von Kloster Altomünster
- 1770-73: Hochaltar von St. Georg (Bogenhausen)
Literatur
- Peter Volk: Johann Baptist Straub. Hirmer Verlag, München 1984. ISBN 3-7774-3650-X.
Weblinks
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Commons: Johann Baptist Straub – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Johann Baptist Straub im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Johann Baptist Straub. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Johann Baptist Straubs Hauptwerk auf GoogleMaps
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