- Johann Michael Fischer (Baumeister)
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Johann Michael Fischer (* 18. Februar 1692 in Burglengenfeld/Oberpfalz; † 6. Mai 1766 in München) war ein bedeutender deutscher Baumeister während des Umbruchs vom Spätbarock zum Rokoko.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fischer war der Sohn eines angesehenen Stadtmaurermeisters. Nach 1712 verbrachte er Lehrjahre in Böhmen, Mähren und Österreich. Seine Ausbildung in Böhmen machte ihn mit den Möglichkeiten der kurvierten Architektur bekannt, die in seinem Werk immer wieder anklingen, doch mit der spezifisch süddeutsch-bayerischen Tradition in Einklang gebracht wurden. Vor allem im Frühwerk sind diese Stilmerkmale zu beobachten.
1718 ließ er sich in München nieder. Er wurde Parlier von Johann Mayr, mit dem er unter anderem 1721 die große Pferdestallung mit Dienerwohnungen beim Jagdschloss Lichtenberg am Lech errichtete. 1723 kaufte er das Meisterrecht von der Witwe eines verstorbenen Maurermeisters. Durch die Heirat mit Johann Mayrs Tochter 1725 konnte er sich als Zugewanderter endgültig innerhalb der Zunft etablieren. Im Laufe seines Schaffens wurde er zum bayerischen Hofbaumeister und kurkölnischen Baumeister ernannt. Sein Grab befindet sich an der Südwand der Frauenkirche in München.
Werke
- 1723–1727: Turm der Heiliggrabkirche Deggendorf
- 1724–1727: Umbau von Chor und Sakristei der Klosterkirche von Kloster Niederaltaich
- 1727/28:Kloster Altenmarkt bei Osterhofen Neugestaltung der Kirche von
- 1727:Kloster Rinchnach Umbau der Kirche von
- 1727–1733: Klosterkirche St. Anna im Lehel; dieser Kirchenbau wird von manchen Kunsthistorikern als Wende vom Spätbarock zum Rokoko angesehen
- 1731–1733: Klosteranlage von Kloster Niederviehbach bei Landshut
- 1730–1731: Pfarrkirche von Unering
- 1731–1733: Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Bergkirchen
- 1732–1739: Neubau der Stiftskirche vom Marienmünster Dießen in Dießen am Ammersee
- 1734/35:Stifts- und Wallfahrtskirche Maria Schnee in Aufhausen
- 1736:Luftangriffe auf Ingolstadt vollständig zerstört. Augustinerkirche in Ingolstadt – wurde am 9.April 1945 durch
- 1737–1751: Kirche St. Michael in Berg am Laim
- 1740–1745: Klosterkirche von Kloster Fürstenzell
- 1741–1750: Abteikirche von Kloster Zwiefalten
- 1748–1760: St. Alexander und Theodor, Klosterkirche von Kloster Ottobeuren. Die Klosterkirche von Ottobeuren stellt einen besonderen Höhepunkt in Fischers Werk dar, obgleich er, wie öfter in seinem Werk, durch bereits gelegte Fundamente an einen bestimmten, recht konventionellen Grundriss gebunden war.
- 1750–1758: Anastasiakapelle der Klosterkirche von Kloster Benediktbeuern
- 1751–1753: Pfarrkirche Bichl
- 1750–1752: vermutliche Beteiligung am Wiederaufbau von Schloss Neuhaus am Inn
- 1752-1759: St. Rasso (Grafrath) in Grafrath
- 1755:Sigmertshausen bei Dachau Pfarrkirche St. Vitalis
- 1763–1766: Klosterkirche von Kloster Altomünster
- 1764–1766: Pfarrkirche Eschenlohe
- 1763–1767: Pfarrkirche Söllhuben
- 1759–1763: Klosterkirche von Rott am Inn
Ferner lieferte Fischer möglicherweise die Pläne für den Kirchenbau von Wiblingen, die allerdings nur in fehlerhaften Kopien überliefert sind.
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Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Bergkirchen ⊙48.25147911.361332
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Dießener Marienmünster ⊙47.94819030325211.095971465111
Bedeutung
Bestimmend in Fischers Werk waren festgelegte Bautypen, die er ständig neu interpretierte und variierte. Für den Zentralbau ist an erster Stelle das Arkadenoktogon, oder Oktogon mit ungleichen Seiten, zu nennen, für den Längsbau die traditionelle Wandpfeilerkirche süddeutscher Bauart. Überragend sind vor allem die Prospektwirkungen, die Fischer teils durch die Kombination unterschiedlicher, oft sehr heterogener Bauteile erzielte. Eine besondere Charaktereigenschaft von Fischer war die sehr tektonisch ausgerichtete Verwendung der Säulen- und Pilasterordnung im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen – insbesondere Dominikus Zimmermann, der die Ordnung viel ornamentaler einsetzte. Fischers Säulen und Pilaster scheinen wirklich etwas zu tragen und geben dem Bau Struktur und Festigkeit. Über durchgehende Gesimse verband Fischer häufig die Bogenanfänger von Nischen, Fenstern und Portalen mit dem Gebälk.
Fast alle Bauten Fischers sind in Zusammenarbeit mit berühmten Ausstattungskünstlern entstanden (Cosmas Damian und Egid Quirin Asam, Johann Joseph Christian, Johann Michael Feuchtmayer, Matthäus Günther, Ignaz Günther, Franz Joseph Spiegler, Johann Baptist Straub, Johann Baptist Zimmermann).
Zu den Schülern Fischers gehören Balthasar Trischberger und Leonhard Matthäus Gießl.
Ehrungen
Seine Büste fand Aufstellung in der Ruhmeshalle in München.
Literatur
- Franz Peter: St. Michael in Berg am Laim - 5 neue Aspekte zur Architektur des Kirchenbaus von J.M.Fischer. MünchenVerlag, München 2010, ISBN 978-3-937090-51-1
Weblinks
Commons: Johann Michael Fischer – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Architekt
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- Geboren 1692
- Gestorben 1766
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