Johann Friedrich Drake

Johann Friedrich Drake
Viktoria auf der Berliner Siegessäule
Wilhelm I., Hohenzollernbrücke Köln

Johann Friedrich Drake (* 23. Juni 1805 in Bad Pyrmont; † 6. April 1882 in Berlin) war ein Berliner Bildhauer und Architekt, der sich vorwiegend durch Porträtbüsten und Standbilder einen Namen gemacht hat. Sein bekanntestes Werk ist die Viktoria, welche die Berliner Siegessäule krönt.

Leben und Werk

Friedrich Drake begann 1819 eine Lehre als Kunstdrechsler in Minden und arbeitete von 1821 bis 1824 in der väterlichen Werkstatt. Ab dem Jahre 1827 war ein Schüler von Christian Daniel Rauch, dessen Kunstanschauung der zu dieser Zeit eher traditionellen Berliner Bildhauerschule er weitertrug. Er fertigte 1853 eine der acht Figurengruppen aus Carrara-Marmor für die Schlossbrücke, „Nike bekränzt den Sieger“. 1837 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, die ihn im selben Jahr zum „Königlichen Professor“ ernannte. Von 1852 bis 1866 hatte er eine Lehrtätigkeit an der Akademie inne.

Die Viktoria der Siegessäule gilt als sein wichtigstes, aber auch als ein Spätwerk. Sie wurde nach seinem Entwurf (für den seine Tochter Margarethe Modell stand) in der Berliner Bildgießerei Hermann Gladenbecks gegossen. Bei der Gestaltung der Siegessäule schlug Drake gemeinsam mit dem Baumeister Johann Heinrich Strack auch einige Schüler Drakes für die Gestaltung der Sockelreliefs vor: Moritz Schulz, Alexander Calandrelli und Karl Keil. Der einzige nicht aus Drakes Schule stammende Künstler an den Reliefs war Albert Wolff.

Für den südlichen Bereich des Berliner Großen Tiergartens schuf Friedrich Drake 1849 ein 6,50 Meter hohes Standbild des Königs Friedrich Wilhelm III. Es stellt ihn in einfacher Kleidung dar, die Inschrift lautet: Ihrem Könige Friedrich Wilhelm III. Die dankbaren Einwohner Berlins 1849. Die Reliefs am Sockel versinnbildlichen einen Lobgesang auf den Tiergarten. Das heute im Tiergarten aufgestellte Denkmal ist eine Kopie, das geschützte Original befindet sich im Lapidarium in Kreuzberg.

Für das Neue Museum in Berlin erstellte er 1854 das Stuckrelief Die Geschichte unterweist die Baukunst, Bildhauerei, Malerei, und Grafik im östlichen Tympanon. Sein Denkmal für Karl Friedrich Schinkel wurde 1996 wieder auf dem Schinkelplatz (gegenüber dem Schlossplatz) in Berlin aufgestellt.

Für Wittenberg schuf Friedrich Drake das Melanchthon-Denkmal auf dem Marktplatz und die Modelle der Statuen der Kurfürsten Friedrich der Weise und Johann der Beständige für das Thesenportal der Schlosskirche.

In Jena schuf er anlässlich des 300jährigen Universitätsjubiläums 1858 auf dem Marktplatz das Denkmal des Universitätsgründers Johann Friedrich I. (Sachsen), im Volksmund bis heute "Hanfried" genannt. An der Hohenzollernbrücke in Köln wurde später ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I. nach seinem Entwurf aufgestellt.

1836 heiratet seine Schwester den Berliner Maler Friedrich Eduard Meyerheim.

Nach Drake benannt ist seit 1866 die Drakestraße in der Villenkolonie Lichterfelde-West im heutigen Bezirk Steglitz-Zehlendorf, sowie die im Jahre 1909 benannte Drakestraße und der im gleichen Jahr benannte Drakeplatz, langjährige und letzte Adresse von Joseph Beuys, im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel.

Weblinks

Relief am Denkmal für Friedrich Wilhelm III.

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