- Johann Nepomuk von Ringseis
-
Johann Nepomuk von Ringseis (* 16. Mai 1785 in Schwarzhofen (Oberpfalz); † 22. Mai 1880 in München) war Arzt und Professor in München.
Ringseis, der neun jüngere Geschwister hatte, ging auf die Zisterzienser-Klosterschule in Walderbach, absolvierte 1797 das Gymnasium in Amberg, und studierte von 1805 bis 1812 Medizin an der Universität Landshut. Er war Hörer von Karl Friedrich Schimper und lernte dort Johann Michael Sailer und Friedrich Karl von Savigny sowie die Geschwister Clemens und Bettina Brentano kennen.
Nach seiner Promotion begab er sich auf eine vierjährige Studienreise nach Wien (1812/13), Berlin und Paris (1814/15) ließ sich 1817 als Primararzt am Münchner Allgemeinen Krankenhaus nieder, wo er Vertrauter von Kronprinz Ludwig wurde. Als dessen Leibarzt durfte er ihn auf drei Italienfahrten (1817–24) begleiten. 1818 ernannte Ludwig Ringseis zum Medizinalrat des Isarkreises, 1824 zum außerordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, und 1826 zum Professor an der medizinischen Fakultät der Universität München. 1842 wurde er schließlich zum ordentlichen Mitglied der Akademie ernannt.
Daneben versuchte Ringseis ab 1827 über seine Beteiligung am Eos-Kreis und später am Görres-Kreis Einfluss zu gewinnen. 1837 wurde er Abgeordneter der bayererischen Ständekammer und Wortführer der katholisch-konservativen Gruppe. Im Jahr 1848 war er Mitbegründer des Vereins für konstitutionelle Monarchie und religiöse Freiheit. Nach der Abdankung Ludwig I. verlor Ringseis alle öffentlichen Ämter.
Literatur
- Alexander Loichinger: Johann Nepomuk von Ringseis. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 8, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-053-0, Sp. 380–384.
- E.R.: Ringseis, Johann Nepomuk von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 635–640.
Weblinks
-
Commons: Johann Nepomuk Ringseis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Johann Nepomuk von Ringseis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie Ringseis' von J. J. Hansen komplett online
Wikimedia Foundation.