Johannes Schreiter

Johannes Schreiter

Johannes Schreiter (* 8. März 1930 in Buchholz) ist ein Maler, Grafiker und Glasbildner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schreiter wurde 1930 in Buchholz im Erzgebirge geboren. Nach der Schule begann er Bildende Kunst zu studieren, statt dem ursprünglichen Plan eines Musikstudiums zu folgen. Von 1949 bis 1957 studierte er in Münster, Mainz und Berlin, dies ermöglichte ihm ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Von 1960 bis 1963 hatte er die Leitung der Abteilung „Fläche“ an der Staatlichen Kunsthochschule Bremen inne. Von 1963 bis 1987 war er Professor an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Frankfurt am Main, von 1971 bis 1974 deren Rektor. Er lebt heute in Langen (Hessen).

Werk

Kirchenfenster im Limburger Dom

Schreiter ist wegen seiner so genannten Brandcollagen bekannt. Seine ersten Kirchenfenster verwirklichte er für die kath. Pfarrkirche St. Margareten in Bürgstadt in der Diözese Würzburg - ein Dreiecksfenster, Symbol für das Auge Gottes sowie ein Glasmosaik in der Marienkapelle 1960. Fenster für die Marktkirche Goslar (1992 bis 2000), Mariahilf-Kirche Frankfurt am Main (1980), Heiliggeistkirche Heidelberg (1984), Marienkirche Dortmund (1978), Weltgefährdungsfenster und Weltvollendungsfenster (beide 2001) im Ulmer Münster, Chorfenster der St. Nicolai-Kirche in Lüneburg (1987),[1] St. Andreas in Wüllen, Christuskirche in St. Ingbert, Tauffenster Münster St. Paul Esslingen am Neckar (2003), Heilig-Kreuz Koblenz-Ehrenbreitstein, Evangelische Stiftskirche in Stuttgart (2003 und 2004), Buchloe "Haus der Begegnung" (zwölfteiliger Glasfensterzyklus (2002?), Raum der Stille Nikolaikirche Kiel, St. Jacobi-Kirche Göttingen, Peterskirche Heidelberg (2006 und 2010/11: Zyklus mit neun Fenstern), St. Nikolai zu Stralsund, Greiffenheimsche Kapelle(2006), Sakramentskapelle Mainzer Dom (2007) und andere.

Das Domkapitel von Augsburg beauftragte Schreiter im Jahre 2008 mit dem Entwurf und der Fertigung dreier Glasfenster für den Westchor des Doms. Die Glashütte Lamberts stellte die Gläser im Mundblasverfahren her, die Firma Derix-Glasstudios in Wehen (Taunusstein) setzte den Entwurf Schreiters um und baute die Fenster im Jahre 2010 ein.

Im Jahr 2008 veröffentlichte Schreiter unter dem Titel Wortfenster eine zwei Bände umfassende Publikation, die in kunstwissenschaftlichen Aufsätzen, Essays und Vorlesungen Einblicke in seine Gedankenwelt eröffnet. Den Büchern liegt eine CD mit einer Predigt des überzeugten Christen sowie neun Musikstücken bei, die Schreiter in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts komponierte, die aber lange Zeit verschollen waren und nun erstmals veröffentlicht wurden.

Ehrungen

Literatur

  • Dorit Marhenke (Red.): Deutsche Radierer der Gegenwart. Kunsthalle Darmstadt, 12.9.–31.10.1982. Athenäum, Königstein/Ts. 1982, ISBN 3-7610-8121-9, S. 148f.
  • Brigitte Quack: Farbige Glasflächen mit großer inhaltlicher Tiefe. Die Schreiter-Fenster in der Christuskirche St. Ingbert. In: Saarbrücker Zeitung 10. Juli 2008, S. C4
  • Johannes Schreiter: Glasbilder. Herausgegeben von Hans Gercke, Rainer Volp. Verlag Das Beispiel, Darmstadt 1988, ISBN 3-923974-03-5.
  • Johannes Schreiter: Wortfenster. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2066-6.
  • Birgit Schwarz: Johannes Schreiter. Das glasbildnerische Werk von 1959 bis 1980. Hessisches Landesmuseum, Darmstadt 1987, (Kunst in Hessen und am Mittelrhein 26, 1986, ISSN 0452-8514), (Zugleich: Heidelberg, Univ., Diss.).

Weblinks

 Commons: Johannes Schreiter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.st-nicolai.eu/geschichte.html, abgerufen am 27. Juli 2009
  2. Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums der Finanzen

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