- Johannes von Parma
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Johannes von Parma (* 1208 in Parma; † 1289 in Camerino) war der achte Generalminister des Franziskanerordens.
Leben
Mit 25 Jahren trat er unter dem Generalat des Bruders Elias von Cortona dem Orden bei. In den Konventen von Bologna und Neapel lehrte er Theologie und Philosophie.
1245 wurde er nach Paris berufen, wo im gleichen Jahr der große Franziskanertheologe Alexander von Hales gestorben war.
1247 in Lyon wählte ihn das Generalkapitel des Ordens zum Generalminister. 1248 leitete er in Oxford ein Provinzialkapitel der englischen Franziskaner. In England traf er auch mit Heinrich III. zusammen. Auf dem Kapitel von Sens begegnete er auch dem französischen König, Ludwig IX.
1249 sandte ihn der Papst Innozenz IV. als Legaten nach Griechenland zu Kaiser Johannes III. Dukas Vatatzes. 1254 vermittelte Johannes an der Universität Paris im Streit um die Lehrstühle der Bettelorden. Er war ein Anhänger des Abtes Joachim von Fiore. Innerhalb des Ordens suchte er den ursprünglichen Idealen des hl. Franziskus wieder Geltung zu verschaffen. Auch die päpstlichen Erklärungen der Ordensregel hielt er für überflüssig und ließ allein das Testament des Franziskus als Kommentar zur Regel gelten. Das brachte ihn in Gegensatz zur päpstlichen Kurie. 1257 zwang ihn Alexander IV. auf dem Generalkapitel in Rom zum Rücktritt und zum Verzicht auf die Wiederwahl, die von der Mehrheit der Delegierten gewünscht wurde. Johannes selbst empfahl Bonaventura von Bagnoregio, als seinen Nachfolger. Im Anschluss wurden zwei der engsten Anhänger des Johannes von Parma, Gerhard und Leonhard, zu lebenslänglichem Kerker verurteilt. Dann wurde Johannes selbst der Prozess gemacht. In Città della Pieve wurde er von einer Kommission verhört, unter Vorsitz des Kardinals Giovanni Gaetani Orsini, dem späteren Papst Nikolaus III. und unter Einbindung Bonaventuras. Vor der Verurteilung bewahrte ihn das Eintreten des Kardinals Otto Bonus Fieschi, des Neffen des früheren Papstes Innozenz IV., der später selbst als Hadrian V. für kurze Zeit Papst wurde. Johannes durfte sich in den kleinen Konvent Greccio bei Rieti zurückziehen, wo er 30 Jahre lang ein kontemplatives Leben führte. Im Alter von 80 Jahren wollte er sich noch auf eine Missionsreise nach Asien begeben. Er kam aber nur noch bis Camerino, wo er am 19. März 1289 starb.
1777 wurde Johannes von Parma seliggesprochen.
Weblinks
- Johannes von Parma. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
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