- Johnny Dankworth
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Sir John Phillip William Dankworth (auch Johnny Dankworth; * 20. September 1927 in Woodford, Essex), CBE, ist ein britischer Jazz- Saxophonist (Alt), Klarinettist, Bigband-Leader und Komponist.
Dankworth stammt aus einer Musikerfamilie und lernte Klavier und Violine. Nachdem er Aufnahmen von Benny Goodman hörte, wechselte er mit 16 zur Klarinette. Zum Altsaxophon kam er, als er Johnny Hodges hörte.
Nach dem Studium an der „Royal Academy of Music“ in London und Militärzeit begann er professionell zu spielen und wurde 1949 zum Musiker des Jahres gewählt. Im selben Jahr spielte er in Paris beim dortigen Jazzfestival mit Charlie Parker, wonach sich eine Schweden-Tournee mit Sidney Bechet anschloss.
1950 gründete er die erfolgreichen „Dankworth Seven“, die bis 1953 bestanden, aber später immer wieder Re-Unions erlebten. In ihr spielten Bill Le Sage Klavier, Eric Dawson Bass, Tony Kinsey Schlagzeug, Jimmy Deuchar Trompete, Eddie Harvey Posaune, Don Rendell Tenorsaxophon und er selbst am Altsaxophon. 1953 gründete er eine eigene Bigband, die auf dem Newport Jazz Festival 1959 spielte, im Birdland in New York und mehrfach als Begleitband von Duke Ellington. Dankworth blieb mit Ellington befreundet, nahm auch dessen Arrangements und Titel mit seiner Bigband auf und spielte nach dem Tod Ellingtons mit der Ghostband unter Leitung von Mercer Ellington.
Die Sängerin Cleo Laine, die Dankworth 1958 heiratete, sang regelmäßig mit der Band und den Folgegruppen ihres Mannes und auch schon mit den Dankworth Seven. Ihre gemeinsame Tochter ist die Jazzsänergin Jacqui Dankworth. Ebenfalls ab Ende der 1950er Jahre begann Dankworth für Film und TV zu komponieren. Am bekanntesten ist die Erkennungsmelodie für „Mit Schirm, Charme und Melone“ („The Avengers“), die 1961 zum ersten Mal ausgestrahlt wurden. Im selben Jahr hatte er einen Hit mit „African Waltz“ von Galt MacDermot. 1964 nahm er mit dem befreundeten Clark Terry (und Bob Brookmeyer, Zoot Sims, Phil Woods, Lucky Thompson) „The Zodiac Variations“ auf. 1959 schrieb Dankworth gemeinsam mit dem ungarischen Komponisten Mátyás Seiber das Werk Improvisations (für Bigband und großes Sinfonieorchester).
Zu den Mitgliedern seiner Bigband ab den 1960er Jahren zählten zeitweise Tony Coe, Mike Gibbs, Peter King, Dudley Moore, John Taylor und Kenny Wheeler sowie gelegentlich Dave Holland, John McLaughlin, Tubby Hayes, Dick Morrissey und Stan Sulzmann. Dankworth begleitete mit seiner Band Nat King Cole, Sarah Vaughan, Gerry Mulligan auf Tour und bei einzelnen Konzerten Lionel Hampton und Ella Fitzgerald. Weitere Musiker mit denen er gearbeitet hat, sind George Shearing, Toots Thielemans, Benny Goodman, Herbie Hancock, Tadd Dameron, Slam Stewart und Oscar Peterson.
Dankworth ist mit seiner Frau – beide sind inzwischen geadelt (Dankworth ab 2006, als erster britischer Jazzmusiker) – eine prominente Figur in der britischen Jazzszene. 1984 bis 1986 war er auch Professor am Gresham College in London, wo er auch (freie) öffentliche Vorlesungen gab. In seinem Landsitz „The Stables“ mit angeschlossenem Kulturzentrum organisierte er über lange Jahre regelmäßig Sommerschulen.
Seine zwei Kinder sind ebenfalls Jazzmusiker – Jacqui Dankworth ist Sängerin, Alec Dankworth ist Bassist in der Band seines Vaters.
Personendaten NAME Dankworth, John ALTERNATIVNAMEN Dankworth, Johnny KURZBESCHREIBUNG britischer Jazz-Bigband-Leader und Saxophonist GEBURTSDATUM 20. September 1927 GEBURTSORT Woodfordin Essex
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