Josias Rantzau

Josias Rantzau
Josias Rantzau; zeitgenössisches Porträt
Josias Rantzau als Marschall von Frankreich; glorifizierendes Monumentalgemälde des 19. Jahrhunderts
(Maler: Jean Alaux)

Josias Rantzau, Herr auf Bothkamp, (* 18. Oktober 1609 auf Gut Bothkamp bei Kiel; † 14. September 1650 in Paris) war wie sein Vater ein dänischer Heerführer, Marschall von Frankreich und eine der abenteuerlichsten Gestalten des Dreißigjährigen und des gleichzeitigen spanisch-niederländischen Krieges. Er soll nach und nach 60 Wunden davongetragen haben, verlor ein Auge (bei der Belagerung von Dole), ein Ohr und vor Arras einen Arm und ein Bein.

Josias wurde als Enkel von Paul, dem jüngeren Sohn des Johann Rantzau, auf Gut Bothkamp bei Kiel geboren und war vermählt mit der jüngsten Tochter des dänischen Statthalters Gerhard Rantzau, Hedwig Margarethe Elisabeth. Beide Gatten traten in Frankreich zur katholischen Kirche über, das holsteinische Stammgut ging im Konkurs verloren, und die Ehe blieb kinderlos.

In früher Jugend diente er unter dem Prinzen Moritz von Oranien und unter König Christian IV. von Dänemark, dann bei den Schweden, den Kaiserlichen und wieder bei den Schweden, bis er 1635 in französische Dienste trat und am Pariser Hofe durch seine blonde Schönheit auffiel.

Er kommandierte bald in der Franche-Comté, bald am Rhein und an der flandrischen Grenze, verteidigte 1633 erfolgreich Andernach gegen die Spanier; er scheint aber im ganzen mehr eine ungestüme und vielfach erfolgreiche Tapferkeit als wirkliche Feldherrenkunst besessen zu haben.

In der Schlacht bei Honnecourt, am 18. Mai 1642, wurde er von den Spaniern und bei Tuttlingen (Schlacht bei Tuttlingen), am 28. November 1643, von den Kaiserlichen gefangengenommen. Am 30. Juni 1645 wurde er zum Marschall von Frankreich und zum Gouverneur der 1646 eroberten Festung Dünkirchen ernannt.

Während der Unruhen der Fronde wurde er auf Mazarins Veranlassung in der Bastille gefangengesetzt, aber freigesprochen, und starb kurz darauf in Paris.

Seine Grabinschrift lautet:

Du corps du grand Rantzau, tu n'es qu'une des parts,
L'autre moitié reste dans les places de Mars
Il dispersa partout ses membres et sa gloire,
Tout abattu qu'il fut, il demeura vainqueur
Son sang fut en cent lieux le prix de la victoire
Et Mars ne lui laissa rien d'entier que le coeur.
Vom Leib des großen Rantzau bist Du nur ein Teil
Die andere Hälfte liegt auf den Feldern des Mars
Er verstreute überall seine Glieder und seinen Ruhm
So wie er niedergeschlagen wurde, blieb er doch Sieger
Sein Blut war der Preis des Sieges an hundert Orten
Und Mars ließ ihm nichts davon als nur sein Herz.

Bedeutende Familienangehörige

  • Vater: Breide Rantzau
  • Großvater: Paul Rantzau
  • Urgroßvater: Johann Rantzau
  • Ehefrau: Hedwig Margarethe Elisabeth von Rantzau (Cousine 2. Grades)
  • Schwiegervater: Gerhard Rantzau (Onkel 2. Grades)

Siehe auch

Rantzau (Adelsgeschlecht)


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