Judith A. Resnik

Judith A. Resnik
Judy Resnik
Judy Resnik


Land (Behörde): USA (NASA)
Datum der Auswahl: 16. Januar 1978
(8. NASA-Gruppe)
Anzahl der Raumflüge: 1, dazu STS-51-L
Start erster Raumflug: 30. August 1984
Landung letzter Raumflug: 5. September 1984
Gesamtdauer: 6d 0h 57min
Ausgeschieden: Januar 1986 (verunglückt)
Raumflüge

Judith Arlene „Judy“ Resnik (* 5. April 1949 in Akron, Ohio; † 28. Januar 1986 bei Cape Canaveral, Florida) war eine US-amerikanische Astronautin, die bei der Challenger-Katastrophe ums Leben kam.

Judy war die Tochter von Marvin und Sarah Resnik. Obwohl ihre Eltern jüdische Einwanderer aus der Sowjetunion waren, hatte Resnik den jüdischen Glauben nie gelebt. Zunächst besuchte sie in Akron die Fairlawn Elementary und kam nach der sechsten Klasse auf die Simon Perkins Junior High School. Ihren Abschluss machte sie 1966 an der Firestone High School. Im gleichen Jahr ließen sich ihre Eltern scheiden. Danach lebte sie noch kurze Zeit bei ihrem Vater, einem Augenoptiker, bis sie ihr Studium aufnahm.

Nach ihrem Abitur besuchte Resnik die Carnegie Mellon University in Pittsburgh (Pennsylvania), die sie 1970 mit einem Diplom in Elektrotechnik verließ. Danach arbeitete sie bei RCA in Moorestown (New Jersey) und später in Springfield (Virginia), wo sie unter anderem an Radarsystemen sowie an Höhenforschungsraketen und Telemetriesystemen für die NASA arbeitete.

Im Jahre 1974 wechselte Resnik, die eine ausgezeichnete Konzertpianistin war, an das Labor für Neurophysiologie der US-Gesundheitsbehörde in Bethesda (Maryland). Nebenbei schrieb sie an der University of Maryland an ihrer Doktorarbeit im Fach Elektrotechnik, die sie 1977 mit ihrer Promotion abschloss. Unmittelbar danach nahm sie eine Stelle in der Produktentwicklung von Xerox in Kalifornien an.

NASA-Tätigkeit

Die NASA hatte 1976 begonnen, die ersten Astronauten für das Shuttle-Programm zu suchen, wobei erstmals in der US-Raumfahrt auch Frauen berücksichtigt wurden. Über 8000 US-Amerikaner meldeten sich bei der NASA. Die Bewerbungsgespräche fanden ab Sommer 1977 am Johnson Space Center (JSC) in Texas statt – Resnik wurde im November eingeladen. Sie konnte sich durchsetzen und wurde zusammen mit 34 anderen Kandidaten im Januar 1978 der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit 28 Jahren war sie eine der jüngsten.

Im Frühjahr 1983 wurde Resnik für ihren Jungfernflug ausgewählt. Sie war die erste Jüdin und die zweite Amerikanerin im Weltall, als sie im Herbst 1984 an Bord der Raumfähre Discovery startete. Die Besatzung von STS-41-D bestand außer dem orbiterfahrenen Kommandanten nur aus Neulingen. Während des einwöchigen Fluges wurden drei Satelliten ausgesetzt und Solarzellen auf ihre Weltraumtauglichkeit getestet.

Nur fünf Monate später wurde Resnik für ihren zweiten Flug als Missionsspezialistin auf STS-51-L aufgestellt. Nach dem Aussetzen des zweiten Kommunikationssatelliten der TDRS-Reihe zehn Stunden nach dem Start, sollte der sich in Erdnähe befindende Halleysche Komet beobachtet werden. Dazu war der Satellit SPARTAN an Bord, der am dritten Flugtag abgesetzt werden sollte, um 40 Stunden ungestört den Kometen observieren zu können. Als das Shuttle am 28. Januar 1986 startete, brach es nur 73 Sekunden später auseinander. Dabei kamen alle sieben Astronauten ums Leben.

Resnik war geschieden und hatte keine Kinder. Zu Ehren der Astronautin wurden unter anderem Krater auf dem Mond und auf der Venus nach ihr benannt sowie der Asteroid (3356) Resnik. Außerdem tragen ein Schlafsaal in ihrer Alma Mater, ein Vorlesungssaal an der University of Maryland und eine Grundschule in Gaithersburg (Maryland) ihren Namen.

Der Name der Astronautin tauchte Anfang 2003 wieder in den Nachrichten auf, als der geistig gestörte 31-jährige Darmstädter Psychologiestudent Franz-Stephan Strambach am Nachmittag des 5. Januar mit einem gestohlenen Motorsegler vom Typ „Super Dimona“ über das Frankfurter Bankenviertel flog. Der Hauptbahnhof und Teile der Innenstadt wurden evakuiert, der Personennahverkehr eingestellt. Außerdem wurde der Frankfurter Flughafen für eineinhalb Stunden geschlossen, da zunächst ein terroristischer Anschlag befürchtet wurde. Polizeihubschrauber und Jagdflugzeuge der Bundeswehr versuchten, den niedrig fliegenden Segler aus dem Innenstadtbereich abzudrängen. Über Funk erklärte Strambach, er wolle niemanden gefährden, sei aber bereit, sich am Ende des Fluges selbst zu töten. Mit der Aktion wolle er lediglich auf die Astronautin Resnik aufmerksam machen, die 1986 ums Leben gekommen sei. Nach über zwei Stunden gab Strambach auf und landete auf dem Frankfurter Flughafen, wo er festgenommen wurde.

Belege


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