Julius Hübner

Julius Hübner
Selbstportrait Julius Hübners von 1859
Julius Hübner: Die schöne Melusine (1844)

Julius Hübner (Rudolf Julius Benno Hübner; * 27. Januar 1806 in Oels in Schlesien; † 7. November 1882 in Loschwitz) war ein deutscher Maler.

Hübner besuchte seit 1821 die Kunstakademie zu Berlin, wurde 1823 Schüler Wilhelm von Schadows und folgte diesem 1826 nach Düsseldorf. Im Jahr 1828 trat er mit seinem Gemälde Die Fischer nach Goethes Ballade hervor, woran besonders die Schönheit der Formen und des Ausdrucks gefiel.

Zu gleicher Zeit erschien das Bild Roland, die Prinzessin Isabella aus der Räuberhöhle befreiend (gestochen von Joseph von Keller). Während seines Aufenthalts in Italien malte er die Ruth ihre Schwiegermutter Naemi in die Fremde begleitend (1831, Berliner Nationalgalerie). Für den Berliner Kunstverein entstand 1832 Simson, die Säulen einreißend.

1834 ging er wieder nach Düsseldorf, von wo er 1839 an die Kunstakademie nach Dresden berufen wurde. Seit 1841 Professor an derselben, entfaltete er eine umfangreiche Lehrtätigkeit. 1871 wurde er Direktor der Dresdner Königlichen Gemäldegalerie (heute: Gemäldegalerie Alte Meister und Galerie Neue Meister) und starb am 7. November 1882 in Loschwitz bei Dresden, nachdem er kurz vorher in den Ruhestand getreten war.

Von seinen übrigen Werken aus der ersten Periode sind noch zu nennen:

  • Christus und die Evangelisten (1835, Kirche zu Meseritz)
  • Hiob und seine Freunde (Städelsches Institut zu Frankfurt)
  • Das Liebespaar des Hohenliedes
  • Christuskind auf Wolken (Nationalgalerie zu Berlin)
  • Die Schutzengel (ebendaselbst)
  • Felicitas und der Schlaf aus Tiecks "Octavianus" (Museum zu Breslau)
  • Gemälde "Auferstehung" 1845 (St. Marien - Kirche, Dommitzsch Sachsen)

Für den Kaisersaal im Frankfurter Römer malte er Friedrich III., für die Stadtkirche zu Meißen einen Christus, für die Marktkirche in Halle ein großes Altarbild: Sehet die Lilien auf dem Feld, nach der Bergpredigt.

In Dresden entstanden:

  • Das goldene Zeitalter (Dresdener Galerie, eine Wiederholung in der Berliner Nationalgalerie),
  • ein großes Bild aus der Apokalypse: die Hure Babylon auf dem siebenköpfigen Drachen auf Wolken, während der Engel des Herrn dem Evangelisten die Vision deutet (1852, Petersburg)
  • Karl V. in San Yuste
  • Friedrichs letzte Tage in Sanssouci
  • Amor im Winter
  • Magdalena vor dem Leichnam Christi
  • der Jesusknabe im Tempel
  • Die Disputation Luthers mit Eck (Dresdener Gemäldegalerie).

Inhaltsverzeichnis

Familie

Julius Hübner war verheiratet mit Pauline Bendemann (einer Schwester des Malers Eduard Bendemann).

Kinder:

  • Emma Hübner (1830–1844)
  • Paul Hübner (1831–1833)
  • Emil Hübner (1834–1903) Philologe und Epigraphiker. Verheiratet mit Marie Droysen(1839–1896), einer Tochter des Historikers Johann Gustav Droysen.
  • Fanny Hübner (1835–1875)
  • Hans Hübner (1837–1884) Professor für Chemie in Göttingen.
  • Franz Hübner (1840–18xx) Oberstleutnant
  • Eduard Hübner (1842–1918) Maler
  • Martin Hübner (1846–1908) Bankier

Werke

Illustrationen (Auswahl)

Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:

  • In: ABC-Buch für kleine und große Kinder / gezeichnet von Dresdner Künstlern. Mit Erzählungen und Liedern von R. Reinick und Singweisen von Ferdinand Hiller. - Leipzig : Wigand, 1845. - Digitalisierte Ausgabe
  • In: Reinick, Robert. Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - zwischen 1836 - 1852.
    • Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Düsseldorf: Schulgen-Bettendorff, 1836, Probedruck. Digitalisierte Ausgabe
    • Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Düsseldorf: Schulgen-Bettendorff, 1838, farbige Mappen-Ausgabe. Digitalisierte Ausgabe
    • Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Düsseldorf: Schulgen-Bettendorff, 1838. Digitalisierte Ausgabe
    • Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Düsseldorf : Buddeus, zw. 1839 und 1846. Digitalisierte Ausgabe
    • Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde. - Leipzig : Vogel, ca. 1852. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Die Nibelungen. In Prosa übersetzt, eingeleitet und erläutert von Johannes Scherr. - Leipzig : Wigand, 1860. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Der Nibelunge Lied. Abdruck der Handschrift des Freiherrn Joseph von Laßberg. - Leipzig : Wigand, 1840. Digitalisierte Ausgabe
  • In: Das Nibelungenlied. Mit Holzschnitten nach Originalzeichnungen von Eduard Bendemann und Julius Hübner. - Leipzig : Wigand, 1840. Digitalisierte Ausgabe
  • Schadow und seine Schule : Festrede. - Bonn : Cohen, 1869. Digitalisierte Ausgabe

Literatur

  • Hermann Arthur Lier: Hübner, Julius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 774–777.
  • Katharina Wippermann: Julius Hübners "Ruth und Naemi" als interkonfessionelles Programmbild, In: Jahrbuch der Berliner Museen, N.F. 50.2008(2009), S. 155-163
  • Elisabeth Hipp: Julius Hübners Katalog der Gemäldegalerie im Semperbau von 1856, In: Dresdener Kunstblätter, 49.2005,4, S. 229-234
  • Birgid Monschau-Schmittmann: Julius Hübner: (1806 - 1882); Leben und Werk eines Malers der Spätromantik. Münster [u.a.]: LIT, 1993. – VIII, 315 S.
  • Konrad Renger: "Weil ich ein Maler bin soll ich nicht dichten …": zu Julius Hübner als Buchillustrator und Poet, In: De arte et libis, Festschrift Erasmus 1934 - 1984 / (editor: Abraham Horodisch). – Amsterdam: Erasmus, 1984, S. 369-386
  • Karl Koetschau: Frühe Bildnisse von Julius Hübner. Düsseldorf: Schwann, [1925]. – 16 S.: mit Taf.
  • Hans Mackowsky: Julius Hübner: 1806 - 1882; Ausstellung in der National-Galerie, Dezember 1925 - Januar 1926, Berlin: Boll, 1925. – 30 S.: mit Abb.

Weblinks

 Commons: Julius Hübner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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