- Kahlgrund
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Der Mittlere Kahlgrund vom Hahnenkamm aus betrachtet: links Niedersteinbach und Dörnsteinbach, rechts Schimborn und Kleinhemsbach
Als Kahlgrund wird eine Landschaft im nördlichen Spessart bezeichnet, die sich um das Tal der Kahl von der Quelle an der Bamberger Mühle – mittlerweile zu Kleinkahl gehörend – bis zur Mündung in den Main bei Kahl am Main von Ost nach West erstreckt. Der Kahlgrund liegt im Landkreis Aschaffenburg in Unterfranken. Die bedeutendsten Kommunen sind – Aufzählung flussabwärts – Schöllkrippen, Blankenbach, Mömbris, Alzenau sowie Kahl am Main.
Fast das gesamte Tal – bis hinauf nach Schöllkrippen – ist seit 1898 von einer Normalspur-Eisenbahnlinie durchzogen und mittlerweile an den Rhein-Main-Verkehrsverbund angeschlossen, die Kahlgrundbahn wird im lokalen Sprachgebrauch als "Bembel" bezeichnet. Auch historische Züge sind auf dieser Strecke an manchen Feiertagen unterwegs, schließlich wurden hier früher Dampfloks eingesetzt.
Im Kahlgrund verläuft von Kahl am Main bis zur Kahlquelle der Kahltal-Spessart-Radwanderweg.
Bekannte lokale Erzeugnisse sind der Apfelwein (Äbbelwoi), Obstbrände und auch Frankenwein wird im Weinort Michelbach angebaut. Historisch gesehen war vor allem der obere Teil des Tals eines der letzten Notstandsgebiete Bayerns/Frankens mit sehr hoher Armut. Die karge Landwirtschaft wurde damals vornehmlich durch Fabrik- und Heimarbeit (vor allem Textilien- und Zigarrenproduktion) ergänzt. Die zunehmende Industrieansiedlung und die verbesserte Verkehrsanbindung hat den Kahlgrund heute zu einer eher wohlhabenden Gegend mit engem Anschluss an das Rhein-Main-Gebiet gemacht.
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