- Schöllkrippen
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Wappen Deutschlandkarte 50.0852777777789.2458333333333206Koordinaten: 50° 5′ N, 9° 15′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Aschaffenburg Verwaltungs-
gemeinschaft:Schöllkrippen Höhe: 206 m ü. NN Fläche: 12,64 km² Einwohner: 3.907 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 309 Einwohner je km² Postleitzahl: 63825 Vorwahl: 06024 Kfz-Kennzeichen: AB Gemeindeschlüssel: 09 6 71 152 Marktgliederung: 3 Ortsteile Adresse der
Marktverwaltung:Marktplatz 1
63825 SchöllkrippenWebpräsenz: Bürgermeister: Rainer Pistner Lage des Marktes Schöllkrippen im Landkreis Aschaffenburg Schöllkrippen ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Schöllkrippen ist das Zentrum des oberen Kahlgrunds und liegt am Fluss Kahl am westlichen Rand des Spessarts. Ende 2004 wurde die Kahlgrundmetropole zur lebenswertesten Gemeinde am Bayerischen Untermain gewählt. Der Markt ist Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen, der außer Schöllkrippen die Gemeinden Blankenbach, Kleinkahl, Krombach, Sommerkahl, Westerngrund und Wiesen angehören.
Gemeindegliederung
Der Markt Schöllkrippen gliedert sich in 3 Ortsteile (in Klammern die Zahl der Einwohner[2]):
- Schöllkrippen (2.310)
- Schneppenbach (1.159)
- Hofstädten (521)
Die Weiler Ernstkirchen und Langenborn, die Einöden Reuschberg, Röderhof und Schabernack gehören zur Marktgemeinde, zählen aber offiziell nicht als eigenständiger Ortsteil.
Nachbargemeinden
Gemeinde Geiselbach Gemeinde Westerngrund Gemeinde Kleinkahl Gemeinde Krombach Schöllkrippener Forst
(Gemeindefreies Gebiet)Gemeinde Blankenbach Gemeinde
SommerkahlEingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Schneppenbach nach Schöllkrippen eingemeindet.[3] Seit dem 1. Mai 1978 ist Hofstädten ebenfalls ein Ortsteil von Schöllkrippen.
Name
Der Name Schöllkrippen leitet sich von den mittelhochdeutschen Wörtern "schële", was Zuchthengst bedeutet, und "kripfe", ein in Wasser gebautes Holzwerk, ab. Der ursprüngliche Name geht somit auf einen Futtertrog für Pferde zurück. Um das Jahr 1255 schrieb man Schelecreppen, 1282 Schreilecrůppen, 1290 Schelkrippen, 1306 Schelkruppen, 1312 Schelecrephe, 1332 Schellekripphen, 1530 Schoellkrippen, 1562 Schöllkrippen und 1569 Schöllkroppen.[4]
Politik
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat von Schöllkrippen hat (ohne Bürgermeister) 16 Mitglieder.
CSU SPD Grüne FWG Gesamt 2002 7 1 1 7 16 Sitze 2008 7 0 2 7 16 Sitze (Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen
Blasonierung
Geteilt von Rot und Gold; oben ein sechsspeichiges silbernes Rad, unten aus einem grünen Dreiberg wachsend drei schwarze Streitkolben, so genannte Morgensterne.
Wappengeschichte
Das Wappen wurde in der Zeit um 1950 entworfen.
Nach dem Aussterben der Grafen von Rieneck 1559 kam Schöllkrippen an das Erzstift Mainz, wo es von 1670 bis 1803 verblieb. Bereits vor 1670 besaßen die Bischöfe von Mainz große Teile des Gebiets um Schöllkrippen. An die Mainzer Herrschaft erinnert das sechsspeichige silberne Rad im roten Feld. Die Farben sind die des Erzbistums Mainz. Die drei Morgensterne im unteren Wappenteil sind einem Bildsiegel des Amts Schöllkrippen entnommen. Die Umschrift lautet SIG. AMPT SCHÖLLKRIPPEN. Hier wird zwar der Name Schöllkrippen genannt, es war aber sicherlich kein gemeindliches Siegel. Wahrscheinlich ist es das persönliche Wappen eines in Schöllkrippen ansässigen Beamten. Die dem Wappen beidseits beigefügten Buchstaben M und W verstärken diese Annahme. Eine Amtsperson mit diesen Namensbuchstaben ist zu dieser Zeit jedoch nicht bekannt. Da es sich um eine seltene Wappenfigur handelt, wurde sie für das neue Wappen gewählt.
Das Wappen wird seit 1954 geführt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch die zentrale Lage Schöllkrippens hat sich die Marktgemeinde seit Mitte der 90er Jahre zum Einkaufszentrum im Kahlgrund gemausert. Die zahlreichen Discounter erschließen sowohl den Spessart von Wiesen über Heigenbrücken bis Heinrichsthal, den oberen Kahlgrund von Geiselbach bis Blankenbach, den mittleren Kahlgrund von Königshofen über Mömbris bis Niedersteinbach, wie auch Eichenberg, Rottenberg und Feldkahl.
Nach der Aufgabe des Schöllkrippener WashTec-Standorts durch den Mutterkonzern in Augsburg standen die weitläufigen Hallen und Grundstücke auf der Gemarkung Ernstkirchen (Ortsausgang Richtung Blankenbach) fast drei Jahre leer. Mitte 2006 gelang es der Gemeinde dann den Industriepark Ernstkirchen an verschiedene Firmen zu verkaufen. Etwa zwei Drittel der Fläche ging an die Firma Ferratec aus Hösbach, die hier fortan ihre Produktionsmaschinen unterbringt. Die restliche Fläche teilten sich 4 kleinere Firmen sowie der Markt Schöllkrippen, der dort einen neuen Bauhof errichtet.
Naturerlebnisbad
Bei einem Umbau des zu klein gewordenen Freibades entstand im Jahr 2003 das Naturerlebnisbad Schöllkrippen. Es befindet sich östlich von Schöllkrippen am Höllenbach und bietet 2.350 m² Wasserfläche in dem an einen Badesee erinnernden Schwimmbereich mit ungechlortem Wasser. Kernstück des Bades ist die biologische Reinigung des Badewassers in zwei separat angelegten Regenerationsteichen (2.200 m²).
Hier werden in einem naturnahen Selbstreinigungsverfahren die Verunreinigungen des Badewassers auf rein biologischem Wege in mineralische Salze umgewandelt. Wasserpflanzen in den Regenerationsteichen, wie Schilf und Seerosen, nutzen diese Nährstoffe und geben auf diese Weise dem Bad sein ganz besonderes Ambiente. Das Wasser ist durch den gänzlichen Verzicht auf Chemikalien für jung und alt sehr gut verträglich. Die Wasserqualität steht durch die Gesundheitsbehörden unter ständiger Kontrolle.[5] [6]
Bildung
Die größte Hauptschule des Landkreises beherbergt zum Schuljahr 2008/2009 506 Schüler. Diese kommen aus den Gemeinden Blankenbach, Geiselbach, Heigenbrücken, Heinrichsthal, Kleinkahl, Krombach, Schöllkrippen, Sommerkahl, Westerngrund und Wiesen.
Persönlichkeiten
- Josef Simon (* 23. Mai 1865 im Ortsteil Schneppenbach; † 1. April 1949 in Kornwestheim) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (SPD).
Verkehr
- Schöllkrippen ist Sitz der Kahlgrund Verkehrs-GmbH (KVG), der die Bahnstrecke nach Kahl am Main gehört. Diese wird seit dem 11. Dezember 2005 von der Hessischen Landesbahn mit Zügen befahren, die überwiegend bis Hanau Hbf verkehren. Die KVG betreibt weiterhin ihr umfangreiches Omnibusnetz im Nordspessart bis nach Aschaffenburg und seit kurzem ins benachbarte Hessen: Neue Busverbindungen nach Gelnhausen, Freigericht/Somborn und Heigenbrücken nahmen am 10. Dezember 2006 ihren Betrieb auf, um die Region oberer Kahlgrund und deren zahlreiche Pendler besser ans Nachbarbundesland anzubinden.
In der KVG-Werkstatt werden die Triebwagen der Westfrankenbahn gewartet. - Autobahn A 3 (über Anschluss Hösbach), von/nach Frankfurt (ca. 50 km entfernt) und Würzburg (ca. 80 km entfernt).
- A 45 (über Anschluss Alzenau), von/nach Gießen (90 km entfernt) und Frankfurt (ca. 50 km entfernt)
- A 66 (über Anschluss Gelnhausen/West), von/nach Fulda (90 km entfernt) und Gelnhausen/Hanau (ca. 15 bzw. 30 km entfernt)
- Die Staatsstraße 2305 (Frammersbach-Schöllkrippen-Alzenau) bzw. 2306 (Schöllkrippen-Geiselbach-Gelnhausen) sorgen für eine verkehrstechnisch gute Anbindung und begünstigten die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe in Schöllkrippen.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Einwohner Schöllkrippen (Stand:2008/2009)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 418
- ↑ Wolf-Armin Reitzenstein:Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung
- ↑ Marktgemeinde Schöllkrippen: Naturerlebnisbad
- ↑ Förderverein Naturerlebnisbad "Oberer Kahlgrund" e.V.: [1]
Weblinks
Commons: Schöllkrippen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage der Verwaltungsgemeinschaft Schöllkrippen
- Schöllkrippen: Wappengeschichte vom HdBG
- Schöllkrippen: Amtliche Statistik des LStDV
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