Samut Sakhon (Provinz)

Samut Sakhon (Provinz)
Samut Sakhon
สมุทรสาคร
Siegel der Provinz Samut Sakhon
Statistik
Hauptstadt: Samut Sakhon
Tel.vorwahl: 034
Fläche: 872,4 km²
72.
Einwohner: 484.606 (2009)
54.
Bev.dichte: 555 E/km²
4.
Karte

Karte von Thailand  mit der Provinz Samut Sakhon hervorgehoben

Samut Sakhon (Thai: สมุทรสาคร) ist eine Provinz (Changwat) in der Zentral-Region von Thailand, sie liegt an der nördlichen Küste des Golfs von Thailand.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Samut Sakhon liegt an der Mündung des Maenam Tha Chin (Tha Chin Fluss) in den Golf von Thailand. Es ist nur etwa 28 Kilometer von der Hauptstadt Bangkok entfernt.

Angrenzende Provinzen und Gebiete:
Norden Nakhon Pathom
Osten Bangkok
Süden Küste zum Golf von Thailand
Westen Samut Songkhram und Ratchaburi

Klima

Das Klima ist tropisch-monsunal. Die Anzahl der jährlichen Regentage liegt bei 101 mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von etwa 1.064 mm³.

Wirtschaft und Bedeutung

Haupterzeugnis ist Meersalz, das in ausgedehnten Feldern an der Küste gewonnen wird. Aber auch der Fischfang und die Nähe zur Hauptstadt tragen zum relativen Wohlstand der Einwohner bei.

Das Bruttosozialprodukt der Provinz betrug 2008 352.849 Millionen Baht.[1]

Flughafen

Landnutzung

Für die Provinz ist die folgende Landnutzung dokumentiert:[2]

  • Waldfläche: 23.803 Rai (35 km²), 4,4% der Gesamtfläche
  • Landwirtschaftlich genutzte Fläche: 214.536 Rai (241,7 km²), 39,4% der Gesamtfläche
  • Nicht klassifizierte Fläche: 306.879 Rai (509,6 km²), 56,3% der Gesamtfläche

Geschichte

Samut Sakhon hieß früher Tha Chin (Thai: ท่าจีน – gesprochen: [tâː ʤiːn]), also „Chinesenhafen“. Dies deutet wohl auf die Tatsache hin, dass man hier mit chinesischen Händlern auf ihren Dschunken Handel trieb. Chinesen kamen von ihrer Heimat auf dem Weg nach Indien, den Nahen Osten bis nach Europa in den Golf von Siam, um einen Zwischenstopp einzulegen.

1548 wurde unter König Maha Chakrapat eine neue Stadt namens Sakhon Buri gegründet, um als Sammelplatz für die in der Umgegend ausgehobenen Truppen zu dienen.

Der als grausam bekannte König Phrachao Suea („Tiger-König“) machte 1704 eine Besichtigungstour auf der königlichen Barke durch mehrere Provinzen. Sein Lieblingssteuermann Norasing musste so auch durch den kurvenreichen Kanal (Khlong) Kok, wo er sich jedoch versteuerte und an einem über das Ufer hängenden Baum aneckte. Nach den Palastgesetzen hatte er damit sein Leben verwirkt. Der König wollte seinen Liebling begnadigen, jedoch bestand Norasing auf der Vollstreckung der Strafe, um den Palastgesetzen zu genügen. König Sua ließ daraufhin einen Schrein errichten und den neuen Khlong Mahachai graben, der in gerader Linie verlief. Sakhon Buri wurde 1704 nach dem neu gegrabenen Kanal in Mahachai umbenannt.

Während der Regierung von König Rama I. (reg. 1782-1809) führte man ein umfassendes Steuersystem ein, unter anderem auch für Alkohol. Samut Sakhon wurde dabei zusammen Suphanburi und Nakhon Chaisi. verwaltet[3].

Im April 1842 gab es Probleme zwischen drei Gruppen von Chinesen, die Geheimgesellschaften gebildet hatten und jeweils etwa 1.000 Männer umfassten. Die Anführer dieser Gruppen hießen Khim, Ia und Phiao (Piaw). Die siamesische Regierung sandte unter den Kommando Phra Sombat Wanit Soldaten, um die Anführer zu verhaften. Tatsächlich konnten zunächst Khim und Phiao in den Kerker geworfen werden, doch konnte Ia fliehen. Er raubte anschließend zusammen mit seinen Leuten die Häuser der Gegend um Samut Sakhon und Nakhon Pathom aus. Sie konnten erst nach einer großen Polizeiaktion überwältigt werden[4].

Ein weiterer chinesisch-stämmiger Phiaw (Piao) wurde Anführer einer äuberbande, nachdem der Phra Khlang von Bangkok aus eine Konfiszierung allen Opiums in Samut Sakhon angeordnet hatte. Dazu ging Chamuen Thiphasena mit einem Trupp Soldaten unter anderem zu Piao, der früher ein Leibeigener gewesen war und den er bereits vorher mehrmals um das Opium gebracht hatte. Piao trat daraufhin in eine chinesische Geheimgesellschaft (Triade) ein und wurde einer der Anführer, so dass er den Kampf mit Chamuen Thiphasena aufnehmen konnte. Dieser floh daraufhin nach Bangkok, wo alsbald ein größerer Verband unter Phraya Mahathep nach Samut Sakhon entsandt wurde. Etwa 500 bis 600 Mann erreichten die Stadt am 16. März 1848 auf dem Wasserweg, doch konnten sie wegen des Niedrigwassers nicht landen und wurden von den Räubern beschossen. Phraya Mahathep erhielt dabei einen Bauchschuss, und die Gesellschaft kehrte nach Bangkok zurück. Bereits am 18. März brach der Phra Khlang mit den verstärkten Truppen auf, um Sakhon Buri einzunehmen und die Bande zu bekämpfen. Piao wandte sich daraufhin nach Ratchaburi, um englisches Gebiet im Süden zu erreichen. Sie wurden von den dortigen Kambodschanern und Laoten gestellt, etwa 300 Räuber starben. Ihre Leichen wurden zerstückelt in den Fluss geworfen. Piao und einige andere wurden gefangen und nach Bangkok geschafft. Anfang April starb Phraya Mahathep an seinen Wunden[5].

König Mongkut (Rama IV.) gab dann der Stadt ihren heutigen offiziellen Namen, doch benutzen die Einwohner häufig noch den alten Namen Mahachai. Später war die Provinz nochmals Teil von Thonburi, ehe sie wieder in den Status einer eigenständigen Provinz erhoben wurde.

Sehenswürdigkeiten

  • Wat Yai Chom Prasat (วัดใหญ่จอมปราสาท) − etwa 400 Jahre alte buddhistische Tempelanlage (Wat) im Amphoe Mueang. Er wurde am 27. September 1936 vom Fine Arts Department als „Nationales Monument“ registriert.
  • Wat Suthiwat Wararam (วัดสุทธิวาตวราราม) auch Wat Chong Lom (วัดช่องลม) − buddhistischer Tempel mit einer Statue von König Chulalongkorn (Rama V.), der während seiner Thesaphiban-Verwaltungsreform die Einrichtung des ersten Sanitär-Distrikts mit einem Besuch dieses Tempels feierte. Hier im Tempel sind heute Reliquien berühmter thailändischer Meditationsmeister zu sehen, darunter die von Luang Phu Waen.
  • Phanthai Norasing Schrein − ein Schrein zu Ehren des unglücklichen Steuermanns, der sein Leben verlor, weil er am Ufer aneckte; der Schrein steht heute am Khlong Mahachai, nachdem der Khlong Kok, wo das Unglück passierte, zu seicht geworden ist.
  • Festung Wichian Chodok − erbaut unter König Phra Nang Klao (Rama III.), heute sind noch Ruinen zu sehen.

Wappen

Das Wappen der Provinz Samut Sakhon zeigt eine chinesische Dschunke mit einem rauchenden Schlot vor einer Küstenlinie.

Lokaler Baum ist der Alstonia scholaris.

Der Wahlspruch der Provinz Samut Sakhon lautet:

„Die Stadt der Fischerei,
Voller Gewerbe aller Art,
Die Provinz der Landwirtschaft,
Historische Orte liegen hier für immer.“

Verwaltung

Verwaltungsgliederung der Provinz

Die Provinz ist in drei Kreise (Amphoe) unterteilt. Diese sind weiter in 40 Gemeinden (Tambon) und 288 Dörfer (Muban) unterteilt.

Amphoe (Landkreise)
  1. Amphoe Mueang Samut Sakhon (อำเภอเมืองสมุทรสาคร)
  2. Amphoe Krathum Baen (อำเภอกระทุ่มแบน)
  3. Amphoe Ban Phaeo (อำเภอบ้านแพ้ว)

Einzelnachweise

  1. Quelle: Thailand in Figures. 13. Aufl. 2011
  2. Stand: 2008, nach Thailand in Figures. 13 Aufl. Nonthaburi 2011)
  3. Terwiel (1989), S. 72
  4. Terwiel (1989), S. 78
  5. Terwiel (1989), S. 78-80

Literatur

Weblinks

 Commons: Samut Sakhon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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