- Kanton Jumilhac-le-Grand
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Kanton Jumilhac-le-Grand Region Aquitaine Département Dordogne Arrondissement Nontron Hauptort Jumilhac-le-Grand Einwohner 5.016 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 23 Einw./km² Fläche 221,40 km² Gemeinden 7 INSEE-Code 2415 Der Kanton Jumilhac-le-Grand ist eine französische Verwaltungseinheit des Arrondissements Nontron (Département Dordogne, Region Aquitanien). Hauptort des Kantons ist Jumilhac-le-Grand, dessen Vertreter im Generalrat ist seit 1998 Michel Karp.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Kanton ist 221,40 km² groß und hatte (2008) 5.016 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 23 Einwohnern pro km² entspricht. Er liegt im Mittel auf 291 Meter über dem Meeresspiegel, zwischen 165 m in Saint-Paul-la-Roche und 491 m in Saint-Pierre-de-Frugie.
Der Kanton grenzt im Norden und Nordosten an die Kantone Châlus und Saint-Yrieix-la-Perche, beide im Arrondissement Limoges im Département Haute-Vienne (Limousin), im Südosten an den Kanton Lanouaille, im Süden an den Kanton Thiviers und im Westen an den Kanton Saint-Pardoux-la-Rivière, alle drei im Arrondissement Nontron.
Die Entwässerung des Kantons erfolgt vorwiegend in südliche bis südwestliche Richtung, Hauptflüsse sind von Ost nach West Isle, Valouse und Côle.
Der Kanton Jumilhac-le-Grand ist integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin, dessen Verwaltungssitz sich in der Kantonsgemeinde La Coquille befindet.
Geologie
Der Kanton Jumilhac-le-Grand liegt vollständig auf dem metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Es sind folgende tektonische Deckeneinheiten vertreten (vom Hangenden zum Liegenden):
- Thiviers-Payzac-Einheit
- Obere Gneisdecke
- Untere Gneisdecke
- Parautochthone Glimmerschiefereinheit
Die Glimmerschiefer der Parautochthonen Glimmerschiefereinheit werden von der Unteren Gneisdecke überfahren. Letztere besteht aus Leptyniten, Paragneisen und Augengneisen. Über die Untere Gneisdecke legt sich die Obere Gneisdecke, bestehend aus glimmerschiefrigen Paragneisen und Paragneisen. Die Thiviers-Payzac-Einheit ist mit dem rhyodazitischen Payzac-Quarzit vertreten.
Spätvariszische Intrusivgesteine in den Metamorphiten sind der Saint-Nicolas-Courbefy-Granit im Norden und mehrere kleinere Apophysen des Bourneix-Granits bei Jumilhac-le-Grand.
Die Leptynite bilden ausgedehnte Züge, beispielsweise den Bogen von Saint-Yrieix und Teile des Bogens von Sarlande.
Erwähnenswert sind ferner die basischen und ultrabasischen Gesteine der Unteren Gneisdecke, sehr wahrscheinlich Überreste einer ehemaligen ozeanischen Kruste (Roche Noire-Massiv bei Saint-Paul-la-Roche). Es handelt sich hier um in Glimmerschiefer eingeschuppte Peridotite (Serpentinite), Amphibolite und sogar Eklogite.
Die während des Devons stattfindende Regionalmetamorphose erreichte mittel- bis hochgradige Bedingungen, stellenweise wurde dabei sogar der Disthen-Isograd überschritten. Die dabei entstandene Foliation streicht im Kanton Jumilhac-le-Grand generell Südwest-Nordost, eine Ausnahme bildet die Thiviers-Payzac-Einheit, die nach Ostsüdost ausgerichtet ist.
Mineralfunde sind meist an vererzte, mit der Nordost-sreichenden La Coquille-Störung assoziierte Quarzgänge gebunden, so wurden beispielsweise im Gebiet von Saint-Pierre-de-Frugie Bleiglanz und Zinkblende, ferner Antimonit, Arsenopyrit, Chalkopyrit und Pyrit gefunden. Bei Jumilhac-le-Grand wurde in vorrömischer Zeit Gold abgebaut.
Die Grundgebirgsgesteine werden vorwiegend auf Höhenlagen von tertiären Flussschottern und von im Pleistozän umgelagerten Kolluvium verdeckt.
Geschichte
Die Anwesenheit des Menschen im Kanton Jumilhac-le-Grand datiert zumindest bis in die Megalithzeit zurück (Dolmen bei La Jalinie im Gemeindegebiet von Saint-Jory-de-Chalais), ferner befinden sich mehrere vorgeschichtliche Tumuli bei La Peyrière (Gemeinde Jumilhac-le-Grand). Zwischen 250 und 150 vor Christus wurde in Jumilhac-le-Grand Gold abgebaut.
Im Mittelalter wurden die meisten Ortskirchen errichtet, auf die Romanik gehen zurück:
- Saint-Paul-la-Roche, Zwölftes Jahrhundert
- Chalais, umgebaut im Fünfzehnten Jahrhundert
- Saint-Jory-de-Chalais, abgeändert im Siebzehnten Jahrhundert
- Saint-Pierre-de-Frugie
- Saint-Priest-les-Fougères, baulich stark verändert im Siebzehnten Jahrhundert.
Die Kirche von Jumilhac-le-Grand stammt aus dem Vierzehnten Jahrhundert.
Erhalten sind ebenfalls mehrere Schlösser in:
- Saint-Paul-la-Roche - die Schlösser Château du Chalard aus dem Elften Jahrhundert und Château de Montardy aus dem Fünfzehnten Jahrhundert
- Jumilhac-le-Grand - Schloss aus dem Zwölften Jahrhundert
- Saint-Pierre-de-Frugie - Schloss Château de Montcigou aus dem Zwölften Jahrhundert, Schloss Château de Frugie aus dem Vierzehnten Jahrhundert und das Schloss Château de Vieillecour aus dem Sechzehnten Jahrhundert
- Chalais - Schloss Château de Mavaleix aus dem Dreizehnten Jahrhundert
- Saint-Priest-les-Fougères - Schloss Château d'Oche aus dem Fünfzehnten Jahrhundert
- La Coquille - Schloss Château de la Meynardie aus dem Sechzehnten Jahrhundert
- Saint-Jory-de-Chalais - Schloss Château de la Rhüe aus dem Siebzehnten Jahrhundert
Der zu Beginn des Vierzehnten Jahrhunderts aufgelöste Templerorden besaß einst eine Festung in Saint-Paul-la-Roche, erhalten geblieben ist ein Wohnhaus.
Der Kanton wurde am 4. März 1790 im Zuge der Einrichtung der Départements als Teil des damaligen "Distrikts Nontron" gegründet. Mit der Gründung der Arrondissements am 17. Februar 1800 wurde der Kanton als Teil des damaligen Arrondissements Nontron neu zugeschnitten.
Siehe auch: Geschichte Dordogne und Geschichte Arrondissement Nontron.
Gemeinden
Im Kanton Jumilhac-le-Grand befinden sich folgende sieben Gemeinden (Einwohnerstand von 2008):
Gemeinde Einwohner Fläche (km²) Bevölkerungsdichte
Einwohner/km²Code Insee Postleitzahl Chalais 454 18,81 24 24095 24800 La Coquille 1377 22,37 62 24133 24095 Jumilhac-le-Grand 1240 66,67 19 24216 24630 Saint-Jory-de-Chalais 635 31,73 20 24428 24800 Saint-Paul-la-Roche 517 39,22 13 24481 24800 Saint-Pierre-de-Frugie 404 21,74 19 24486 24450 Saint-Priest-les-Fougères 389 20,86 19 24489 24450 Flächenmässig bei weitem die größte Gemeinde ist Jumilhac-le-Grand, sie wird jedoch bei den Einwohnerzahlen von La Coquille überflügelt.
Bevölkerungsentwicklung
1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2008 7 110 6 582 6 150 5 611 5 211 5 068 5 035 5 016 Die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Jumilhac-le-Grand war bis 1990 stark rückläufig, sie hat sich aber seitdem stabilisiert.
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