Kanton Mareuil

Kanton Mareuil
Region	Aquitanien
Département	Dordogne
Arrondissement	Nontron
Hauptort	Mareuil
Einwohner	3.546 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte	16 Einw./km²
Fläche	225,10 km²
Gemeinden	14
INSEE-Code	2419

Der Kanton Mareuil ist eine französische Verwaltungseinheit im Arrondissement Nontron im Département Dordogne und in der Region Aquitanien; sein Hauptort ist Mareuil, Vertreter im Generalrat des Départements ist seit 2008 der der PS angehörende Jean-Paul Couvy.

Geographie

Der Kanton ist 225,10 km² groß und hatte (2008) 3.546 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 16 Einwohnern pro km² entspricht. Er liegt im Mittel auf 143 Meter über dem Meeresspiegel, zwischen 85 m in La Rochebeaucourt-et-Argentine und 251 m in Champeaux-et-la-Chapelle-Pommier.

Der Kanton grenzt im Nordosten an den Kanton Nontron, im Osten an den Kanton Champagnac-de-Belair, im Südosten an den Kanton Brantôme, im Südwesten an den Kanton Verteillac, im Westen an den Kanton Villebois-Lavalette (Charente) und im Nordwesten an den Kanton Montbron (Charente).

Hauptfluter im Kanton ist die nach Westen und Südwesten entwässernde Nizonne. Sie entspringt im Kanton Nontron. Als linken Seitenarm nimmt die Nizonne kurz vor La Rochebeaucourt-et-Argentine die nach Nordwesten ziehende Belle auf, welche den Südabschnitt des Kantons drainiert. Kleinere rechte Seitenarme der Nizonne sind der Ruisseau de Beaussac und der Ruisseau de Bretanges. Der Osten des Kantons wird von dem ebenfalls im Kanton Nontron entspringenden Boulou in südwestlicher Richtung durchflossen.

Der Kanton Mareuil ist mit Ausnahme der Gemeinde Les Graulges integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.

Geologie

Unteres Angoumien bei Mareuil

Der Kanton Mareuil liegt vollständig auf meist flachliegenden Sedimenten des nördlichen Aquitanischen Beckens. Aufgeschlossen sind Jura (Oberbathon bis Kimmeridgium), Oberkreide (Cenomanium bis Untercampan), Tertiär (Eozän/Oligozän) und Quartär (Pleistozän und Holozän).

Der Sedimentverband bildet im Norden des Kantons die Combiers-Saint-Crépin-de-Richemont-Synklinale, die dann weiter südwestwärts von der tektonisch bedingten Aufbeulung der Mareuil-Antiklinale abgelöst wird. Die Nordwest-Südost streichende Antiklinale wird auf ihrer Nordseite von einer Störungszone begleitet, an welcher der Schichtverband im Alttertiär gen Nordost aufgedrückt wurde. Im Süden des Kantons schließt sich dann die Gout-Rossignol-Léguillac-Synklinale an.

Das kontinentale Tertiär transgredierte mit einem nach Südwesten drainierenden Flusssystem über die Sedimente der Oberkreide hinweg. Die aus dem Massif Central bei Nontron stammenden Schotter und Kiese bedecken jetzt den Höhenrücken im Südosten von Saint-Crépin-de-Richemont sowie den Höhenzug von Saint-Front-sur-Nizonne bis Léguillac-de-Cercles.

Geschichte

Der Menhir von Champredon, Gemeinde Saint-Crépin-de-Richemont

Die Anwesenheit von Menschen lässt sich im Kanton Mareuil anhand der Ritzzeichnungen in der Fronsac-Höhle (Gemeinde Vieux-Mareuil) bis ins Magdalénien zurückverfolgen. Etwa zur selben Zeit waren auch Höhlen im Nizonnetal (Font-Bargeix, La Grange aux Putes und Puyrignac – Gemeinde Champeaux-et-la-Chapelle-Pommier) bewohnt. Aus der Megalithzeit sind ebenfalls Zeugnisse vorhanden, so beispielsweise der Menhir von Champredon (Gemeinde Saint-Crépin-de-Richemont) und ein Dolmen bei Baix (Gemeinde La Rochebeaucourt-et-Argentine). Die Gallier hatten einen ringförmigen Wall in La Rochebeaucourt errichtet, von dem aber leider nichts mehr zu sehen ist. Die Anwesenheit der Römer ist für die Gemeinde Saint-Crépin-de-Richemont durch deren Mühlsteinabbau in den tertiären Schwemmfächern belegt. Ferner befand sich in Vieux-Mareuil eine Villa. Im selben Ort wurden auch Überreste aus der gallorömischen und der merowingischen Epoche gefunden. Eine Nekropole aus dem frühen Mittelalter (Siebtes bis Elftes Jahrhundert) findet sich in Argentine (Gemeinde La Rochebeaucourt-et-Argentine). Die Pfarrei Vieux-Mareuil lässt sich dokumentarisch bis 800 zurückverfolgen. Ab dem Jahr 1000 wurde dann mit dem Bau der Pfarreikirchen begonnen; ältestes romanisches Bauwerk war die Ortskirche von La Rochebeaucourt aus dem Elften Jahrhundert, die im Jahr 1121 durch das heute noch bestehende gotische Stiftskapitel ersetzt wurde. Weitere Kirchen romanischen Ursprungs lassen sich besichtigen in:

• Argentine – mit gotischen Elementen
• Beaussac – Zwölftes Jahrhundert
• Champeaux – Zwölftes Jahrhundert
• La Chapelle-Pommier – Zwölftes Jahrhundert
• Léguillac-de-Cercles (Wehrkirche)
• Les Graulges – Zwölftes Jahrhundert
• Mareuil – Zwölftes Jahrhundert
• Saint-Félix-de-Bourdeilles
• Saint-Pardoux-de-Mareuil
• Saint-Priest (Ruine) – Zwölftes Jahrhundert
• Saint-Sulpice-de-Mareuil
• Sainte-Croix-de-Mareuil und in
• Vieux-Mareuil – Zwölftes Jahrhundert.

Spätere Gründungen sind:

• Saint-Crépin-de-Richemont - spätromanisch
• Monsec – Sechzehntes Jahrhundert (Renaissancestil)
• Rudeau-Ladosse – Neunzehntes Jahrhundert

Die Kirche Saint-Fiacre in La Chapelle-Pommier

Im Kanton Mareuil sind sehr viele Schlösser und Herrensitze erhalten, darunter in folgenden Gemeinden:

• Beaussac: Château d’Aucors und Château de Poutignac (beide Fünfzehntes Jahrhundert, Château de Bretanges (Siebzehntes Jahrhundert)
• Champeaux-et-la-Chapelle-Pommier: Château des Bernardières (Zwölftes Jahrhundert) und Château de Puycheny, Domaine de la Bagatelle
• La Rochebeaucourt-et-Argentine: Château des Fieux und Château de Lasteyrie
• Mareuil: Châteu de Beaulieu (Fünfzehntes Jahrhundert), Château de Beauregard (Fünfzehntes Jahrhundert) und Châteu de Mareuil (Sechzehntes Jahrhundert)
• Monsec : Château des Ages
• Puyrenier: Château de Bellevue (Siebzehntes Jahrhundert)
• Rudeau-Ladosse: Château de Bellussière (Elftes Jahrhundert) und Château des Combes (Sechzehntes Jahrhundert), Gentilhommière de la Rousselière
• Saint-Crépin-de-Richemont: Château de Richemont (Sechzehntes Jahrhundert)
• Saint-Félix-de-Bourdeilles: Château de Mondevit
• Saint-Sulpice-de-Mareuil: Château de la Vergne (Fünfzehntes Jahrhundert), Château de la Faye (Sechzehntes Jahrhundert und Château de Beaureceuil
• Sainte-Croix-de-Mareuil: Château d’Ambelle
• Vieux-Mareuil: Château de Chanet, Château de Chaveroche (beide Fünfzehntes Jahrhundert) und Château de Maraffy (Achtzehntes Jahrhundert), Manoir de Fronsac (Siebzehntes Jahrhundert).

Gemeinden

Im Kanton Mareuil befinden sich folgende Gemeinden (Stand 2008):

Gemeinde	Einwohner	Fläche (km²)	Bevölkerungsdichte Einwohner/km²	Code Insee	Postleitzahl
Beaussac	187	18,05	10,3	24033	24340
Champeaux-et-la-Chapelle-Pommier	163	23,48	6,9	24099	24340
Les Graulges	83	4,13	20,1	24203	24340
Léguillac-de-Cercles	290	21,47	13,5	24235	24340
Mareuil	1130	25,13	45,0	24253	24340
Monsec	181	12,45	14,5	24283	24340
Puyrenier	61	7,42	8,2	24344	24340
La Rochebeaucourt-et-Argentine	398	17,31	23,0	24353	24340
Rudeau-Ladosse	170	13,74	12,4	24221	24340
Saint-Crépin-de-Richemont	234	25,58	9,1	24391	24340
Sainte-Croix-de-Mareuil	129	11,93	10,8	24394	24340
Saint-Félix-de-Bourdeilles	72	6,06	11,9	24403	24340
Saint-Sulpice-de-Mareuil	121	11,35	10,7	24503	24340
Vieux-Mareuil	327	27,00	12,1	24579	24340

Der Kanton Mareuil ist sehr dünn besiedelt. Die meisten Einwohner besitzt die Gemeinde Mareuil, sie weist gleichzeitig die höchste Bevölkerungsdichte auf. Die flächenmäßig größte Gemeinde ist jedoch Vieux-Mareuil. Leicht überdurchschnittliche Bevölkerungsdichten finden sich in La Rochebeaucourt-et-Argentine und Combiers im Nordwesten in Richtung Charente.

Bevölkerungsentwicklung

1962	1968	1975	1982	1990	1999	2006	2008
4 593	4 201	4 039	3 832	3 710	3 427	3 514	3 546

Die Bevölkerung im Kanton Mareuil war bis 1999 stark rückläufig, sie erholt sich aber seitdem wieder etwas.

Photogalerie

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  Beaussac von Südwesten

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  Saint-Martin in Champeaux

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  Die Kirche in Les Graulges

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  Der Ortskern von Léguillac-de-Cercles

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  Das Schloss von Mareuil

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  Der Ortskern von Monsec

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  Das Rathaus von Puyrenier

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  Das Stiftskapitel von La Rochebeaucourt

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  Das Château de Bellussière, Gemeinde Rudeau-Ladosse

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  Das Château de Richemont

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  Die Kirche von Sainte-Croix-de-Mareuil

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  Der Ortskern von Saint-Félix-de-Bourdeilles

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  Ortskirche von Saint-Sulpice-de-Mareuil

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  Saint-Pierre-ès-Liens in Vieux-Mareuil

Weblinks

Der Kanton auf der Website des Insee

Kantone im Département Dordogne

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