Karin Hausen

Karin Hausen

Karin Hausen (* 18. März 1938 in Hamburg) ist eine deutsche Historikerin.

Von 1978 bis 1995 war sie Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Institut für Geschichtswissenschaft der Technischen Universität Berlin, von 1999 bis 2003 Professorin für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung.

Hausen ist eine der Pionierinnen der Frauengeschichte im deutschsprachigen Raum. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit waren die Kolonial- und die Technikgeschichte. Hausen gründete das Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) an der TU Berlin und leitete es von 1996 bis zu ihrer Emeritierung 2003. Zusammen mit Gisela Bock und Heide Wunder gab sie die Reihe Geschichte und Geschlechter im Campus Verlag heraus. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift L'HOMME. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft. 1998 erhielt sie den Berliner Frauenpreis.

Schriften (Auswahl)

Monografien
  • Deutsche Kolonialherrschaft in Afrika. Wirtschaftsinteressen und Kolonialverwaltung in Kamerun vor 1914 (=Band 9 der Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte, hg. von Rudolf von Albertini u. H. Gollwitzer), Zürich, Freiburg 1970.
  • Die Polarisierung der „Geschlechtercharaktere“ – eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben. In: W. Conze (Hrsg.): Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas. Stuttgart 1976, S. 363–393
  • Women's History in den Vereinigten Staaten. In: Geschichte und Gesellschaft. Band 7, 1981, S. 347–363.
  • Große Wäsche. Technischer Fortschritt und sozialer Wandel in Deutschland vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. In: Geschichte und Gesellschaft. Band 13, 1987, S. 273–303.
  • Des deutschen Hausvaters Furcht vor der Emanzipation der Weiber. In: Freiheit-Gleichheit-Schwesterlichkeit. Männer und Frauen zur Zeit der Französischen Revolution. Dokumentation einer Tagung an der Philipps-Universität Marburg vom 14.-16. Juni 1989. Hessische Landeszentrale für Politische Bildung. Wiesbaden 1989, S. 122–148.
  • Wirtschaften mit der Geschlechterordnung. Ein Essay. In: Karin Hausen (Hg.): Geschlechterhierarchie und Arbeitsteilung. Zur Geschichte ungleicher Erwerbschancen. Göttingen 1993, S. 40–67.
  • Frauenerwerbstätigkeit und erwerbstätige Frauen seit 1945 in Deutschland. Anmerkungen zur Forschung. In: Gunilla Budde (Hg.): Frauen arbeiten. Weibliche Erwerbsarbeit in Ost- und Westdeutschland nach 1945. Göttingen 1997, S. 19–45.
  • Geschlecht und Ökonomie. In: Gerold Ambrosius, Dietmar Petzina und Werner Plumpe (Hg.): Moderne Wirtschaftsgeschichte. Eine Einführung für Historiker und Ökonomen. München 1996, S. 89–103.
  • Die Nicht-Einheit der Geschichte als historiographische Herausforderung. Zur historischen Relevanz und Anstößigkeit der Geschlechtergeschichte. In: Hans Medick und Anne-Charlotte Trepp (Hg.): Geschlechtergeschichte und Allgemeine Geschichte. Herausforderungen und Perspektiven (Göttinger Gespräche zur Geschichtswissenschaft. Band 5, Göttingen 1998, S. 15–55.
  • Juniorprofessuren als Allheilmittel? Ein zorniger Blick zurück auf das vermeintliche Vorwärts. In: feministische studien. Band 20, 2002, Heft 1. S. 87–92.
Herausgeberschaften
  • mit Reinhard Rürup: Moderne Technikgeschichte. Köln, Berlin 1975.
  • mit Heinz-Gerhard Haupt: Die Pariser Kommune von 1871. Erfolg und Scheitern einer Revolution. Frankfurt/Main, New York 1979.
  • Frauen suchen ihre Geschichte. München 1983.
  • mit Helga Nowotny: Wie männlich ist die Wissenschaft?. Frankfurt/Main 1986.
  • mit Heide Wunder: Frauengeschichte - Geschlechtergeschichte. Frankfurt/Main, New York 1992.
  • mit Gertraude Krell: Frauenerwerbsarbeit. Forschungen zur Geschichte und Gegenwart. München, Mering 1993.

Literatur

  • Karin Hausen. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2003. 19. Ausgabe. Band I: A – J. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. K. G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-23607-7, S. 1181

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