Karl-Theodor Molinari

Karl-Theodor Molinari

Karl-Theodor Molinari (* 7. Februar 1915 in Bonn; † 11. Dezember 1993 in Dortmund) war ein Generalmajor[1] des Heeres der Bundeswehr und Gründungsvorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes.

Militärische Laufbahn

Molinari trat in den Dienst der Wehrmacht und wurde zum Offizier der Panzertruppe ausgebildet. Am 13. Juni 1944, kurz nach der Invasion in der Normandie, erschossen Soldaten von Molinaris Panzerabteilung 106 gefangen genommene französische Widerstandskämpfer in einem Wald nahe Les Hauts Buttés in den Ardennen.[2] Bei Kriegsende war er Oberstleutnant.[1]

Nach dem Krieg betrieb er in der Eifel ein Sägewerk, wurde CDU-Kreisvorsitzender und Landrat in Schleiden.[2]

Am 13. April 1951 verurteilte ein französisches Militärtribunal in Metz Molinari wegen der Ereignisse von 1944 in Abwesenheit zum Tode, ohne dass der Beschuldigte von der Anklage erfuhr.[2]

Im April 1956 trat er in den Dienst der neu aufgestellten Bundeswehr[1] und wurde kurze Zeit später Gründungsvorsitzender des Bundeswehrverbandes, den er bis 1963 leitete.

Von 1961 bis 1963 war er Kommandeur der Panzerbrigade 34. Ab Juli 1963 diente er in der Personalabteilung der Bundesministeriums der Verteidigung in Bonn.[3]. Im Anschluss kommandierte er von 1966 bis 1969 die 7. Panzerdivision in Unna. Danach war er als Befehlshaber im Wehrbereich IV Mainz eingesetzt. Zum 31. Dezember 1970 schied Molinari als Generalmajor aus dem Dienst aus.[1]

Über die Jahre hinweg wurde die Gefangenenerschießung von 1944 insbesondere von der DDR immer wieder thematisiert; sein Name wurde Mitte der 1960er Jahre im Braunbuch der Krieg- und Naziverbrecher angeführt.

Ehrungen

1988 wurde das Bildungswerk des Bundeswehrverbandes nach Molinari benannt.

Einzelnachweise

  1. a b c d Biografische Stammdaten auf das-ritterkreuz.de, eingesehen am 26. Juni 2008
  2. a b c Dabei oder nicht?. In: Der Spiegel. Nr. 42, 1969, S. 120 (online).
  3. Noch drin. In: Der Spiegel. Nr. 29, 1970, S. 32 (online).
  4. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 550

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