Karl Krammig

Karl Krammig

Karl Krammig (* 14. Juni 1908 in Mülhausen, Elsass; † 16. Juni 1991 in Bremen) war ein deutscher Politiker der CDU und Senator in Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Krammig, der römisch-katholischen Glaubens war, verbrachte die ersten Lebensjahre in Elsaß-Lothringen. Nach dem Ersten Weltkrieg verließ seine Familie dieses Gebiet und zog nach Heppenheim (Bergstraße), wo Krammig 1928 das Abitur ablegte. Nach zwei Semestern Jurastudium in Heidelberg brach er das Studium ab und begann eine Ausbildung bei der Reichsfinanzverwaltung, die er 1932 mit der Prüfung zum Oberzollsekretär abschloss. 1936 schied er aus dem Staatsdienst aus und trat in ein Privatunternehmen in Bremen ein, dessen Prokurist er 1938 wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er wieder in der Finanzverwaltung tätig, in der er später Zollamtsvorsteher und Leiter der Betriebsprüfung im Bereich der Oberfinanzdirektion Bremen wurde.

Politik

Zum 1. Mai 1937 war Krammig in die NSDAP eingetreten (Mitglieds-Nr. 5.449.480).[1]

Seit 1945 war er Mitglied der CDU. Seit 1951 war er Mitglied des Landesvorstandes und Vorsitzender des Landesfachausschusses für Sozialpolitik.

Krammig gehörte dem Deutschen Bundestag von 1953 bis 1961 und erneut von 1965 bis 1972 an. 1952/53 und von 1959 bis 1963 war er Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. Am 17. Mai 1972 gehörte er – obwohl selbst kein Heimatvertriebener – zu der Gruppe von Unionsabgeordneten um Herbert Czaja und Heinrich Windelen, die den Grundlagenvertrag mit Polen, der die Oder-Neiße-Linie als Westgrenze Polens anerkannte, ablehnte.

Als Nachfolger von Senator Johannes Degener (CDU) war Kramig vom 8. Oktober 1958 bis zum 21. Dezember 1959 Wohlfahrts- und Gesundheitssenator im Senat von Wilhelm Kaisen (SPD) in Bremen. Ihm folgte als Gesundheitssenator Karl Weßling (SPD) und als Wohlfahrtssenatorin Annemarie Mevissen (SPD) in den Ämtern.

Im Sommer 1975 gründete er mit dem Bürgerschaftsabgeordneten Emil Koschek den Bremer Freundeskreis Franz Josef Strauß e.V., mit dem Ziel, ihn zu einem Landesverband der CSU auszubauen, was – da es entsprechende Bestrebungen auch in anderen Landesverbänden gab – zu einer heftigen Kontroverse zwischen den beiden Unionsparteien führte, die erst kurz vor den bremischen Bürgerschaftswahlen im Herbst 1975 beigelegt wurde. Hintergrund für Krammigs Bestrebungen die CSU in der Hansestadt aufzubauen war die Übernahme des Landesvorsitzes durch Bernd Neumann 1973, die vom konservativen Flügel der Partei als „Linksruck“ empfunden wurde.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Helmut Gewalt: Liste NSDAP-Mitgliedschaft von Nachkriegsabgeordneten der Bremischen Bürgerschaft, Willi-Bredel-Gesellschaft 12. Mai 2011.

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