Karl Philipp zu Schwarzenberg

Karl Philipp zu Schwarzenberg
Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg
Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg meldet den verbündeten Monarchen den Sieg in der Völkerschlacht bei Leipzig. Gemälde von Johann Peter Krafft, 1817, Heeresgeschichtliches Museum Wien.

Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg (* 18. April 1771 in Wien; † 15. Oktober 1820 in Leipzig) war ein österreichischer Feldmarschall und Botschafter in Paris. Er war der Oberbefehlshaber der verbündeten Streitkräfte gegen Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Karl Philipp Johann Nepomuk Joseph von Schwarzenberg wurde als Sohn von Fürst Johann Nepomuk von Schwarzenberg und seiner Gattin Marie Eleonore, Gräfin zu Oettingen-Wallerstein, geboren. Er entstammte der in Südböhmen ansässigen Linie der weit verzweigten Adelsfamilie Schwarzenberg.

Heirat und Nachkommen

Karl Philipp heiratete am 28. Januar 1799 in Wien die Witwe des Fürsten Anton Esterházy, Gräfin Maria Anna von Hohenfeld (1767–1848). Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor:

  • Friedrich Karl Fürst zu Schwarzenberg (1799–1870)
  • Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg (1802–1858)
  • Edmund Fürst Schwarzenberg (1803–1873)

Der tschechische Politiker Karel Schwarzenberg (* 1937) ist über die Linie Karl Philipps sein direkter Nachfahre.

Leben

Schwarzenberg stand seit 1788 in österreichischen Militärdiensten und wurde nach der Teilnahme am Türkenkrieg 1789 und am Ersten Koalitionskrieg 1796 zum Generalmajor befördert. Auch in den folgenden Jahren an den Kriegen gegen das revolutionäre und napoleonische Frankreich beteiligt, wurde er 1805 Vizepräsident des Hofkriegsrats. Nach dem Frieden von Schönbrunn 1810 als österreichischen Botschafter nach Paris entsandt, leitete Schwarzenberg die Verhandlungen über die Eheschließung Napoleons mit Erzherzogin Marie-Louise von Österreich, Tochter des Kaisers Franz I. Im Russlandfeldzug führte er 1812 das österreichische Hilfskorps der Großen Armee Napoleons. Nach dem Waffenstillstand mit Russland und dem vergeblichen Versuch, zwischen Frankreich und Russland zu vermitteln, erhielt Schwarzenberg 1813 den Oberbefehl (im Auftrag des Fürsten von Metternich) über die verbündeten Streitkräfte gegen Napoleon. Er befehligte die Hauptarmee in der Leipziger Völkerschlacht 1813 und zog als Feldmarschall 1814 siegreich in Paris ein; 1815 wurde er Präsident des Hofkriegsrats.

Schwarzenberg starb am 15. Oktober 1820 in Leipzig. Sein Leichnam wurde von den königlich-sächsischen Truppen bis zur Staatsgrenze begleitet, wo ihn das österreichische Militär übernahm und zur schwarzenbergischen Grablege in Wittingau überführte. Kaiser Franz I. von Österreich ordnete eine dreitägige Staatstrauer für den verstorbenen Helden an.

Ehrungen

Reiterdenkmal am Schwarzenbergplatz in Wien
  • 1804 Erhebung in den Fürstenstand
  • Großkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens im Jahre 1815 [1]
  • 1838 wurde Schwarzenberg in Leipzig, Stadtteil Meusdorf ein Denkmal gesetzt.
  • In Wien ist der Schwarzenbergplatz nach ihm benannt, auf dem auch ein Reiterdenkmal ihm zu Ehren steht (1867).
  • Seine Büste befindet sich in der Münchner Ruhmeshalle.
  • 1967 wurde ihm zu Ehren die größte Kaserne Österreichs (damals eine der größten Europas) Schwarzenbergkaserne benannt.
  • In Leipzig, Stadtteil Meusdorf ist der Schwarzenbergweg nach ihm benannt.

Literatur

  • Adolf Schinzl: Schwarzenberg, Karl, Fürst zu. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 306–311.
  • Karl Schwarzenberg: Feldmarschall Fürst Schwarzenberg. Der Sieger von Leipzig. Herold, Wien u. a. 1964.
  • Karl Fürst zu Schwarzenberg: Geschichte des reichsständischen Hauses Schwarzenberg. Degener, Neustadt an der Aisch 1963, (Bibliothek familiengeschichtlicher Arbeiten 30), (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte 9, 16).

Weblinks

 Commons: Karl Philipp zu Schwarzenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rudolf von Kramer und Otto Freiherr von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA – Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden Kriegstaten und Ehrenbuch 1914-1918, Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, München 1966, S.443


Vorgänger Amt Nachfolger
Heinrich Graf Bellegarde Präsident des Hofkriegsrats
1814–1820
Heinrich Graf Bellegarde

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