- Karl Richter (SPD)
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Karl Richter (* 15. Juli 1904 in Berlin; † 19. September 2005 in Berlin) war der mit 101 Jahren älteste Berliner Sozialdemokrat. Er gehörte der SPD und der Gewerkschaft ver.di seit 85 Jahren an.
Leben
Karl Richter machte nach Besuch der Volksschule eine Lehre im Buchdruckerhandwerk. Bereits mit 15 Jahren trat er in die Arbeiterjugend (SAJ) ein. 1920 wurde er Mitglied des Verbandes der deutschen Buchdrucker, nachdem er zusammen mit anderen Buchdrucker-Lehrlingen per Streik die Forderung durchsetzte, dass Berufsschulunterricht als Arbeitszeit anerkannt wird. Als aktiver Gewerkschafter bestand er die Wirren der Weimarer Republik und die Diffamierungen der Nationalsozialisten. Im Zweiten Weltkrieg wurde Karl Richter in ein Baubataillon in der Sowjetunion strafversetzt.
Nach Kriegsende waren Karl Richter und seine Frau zunächst Bezirksverordnete, Karl Richter neun Jahre stellvertretender Vorsitzender und dann zwölf Jahre lang Landesvorsitzender der IG Druck und Papier in Berlin. 1971, nach seiner Pensionierung, gründete er in der SPD die Senioren-Arbeitsgemeinschaft „60 plus“.
Sein 101. Geburtstag wurde am 15. Juli 2005 im Willy-Brandt-Haus gefeiert.
Seine Trauerfeier fand am 28. Oktober im Ernst-Reuter-Saal am Rathaus Berlin-Reinickendorf statt. Anschließend wurde er auf dem Städtischen Friedhof Tegel beigesetzt.
Zitate
- „Man muss die Welt so nehmen, wie sie ist, aber man darf sie nicht so lassen.“ (Leitspruch und Lebensmotto Karl Richters)
Weblinks
- Karl-Richter-Verein zur Förderung der Erforschung der Geschichte und der kulturellen Traditionen der Buchdrucker e.V. (mit vielen Informationen über Karl Richter)
- „Die Welt“ vom 16. Juli 2004: „Karl Richter feiert 100. Geburtstag - und 84 Jahre SPD-Mitgliedschaft“
- SPD Berlin − Nachruf
- „Die Welt“ vom 29. Oktober 2005: „Berliner SPD nimmt Abschied von Partei-Veteran“
- ver.di: Dokumentarfilm über Karl Richter
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