- Karsten Rudolph
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Karsten Rudolph (* 21. Mai 1962 in Witten) ist ein deutscher Historiker mit den Schwerpunkten Sozial- und Politikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und ein sozialdemokratischer Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und wissenschaftliche Tätigkeit
Karsten Rudolph studierte nach dem Abitur 1981 und dem Zivildienst bis 1988 Geschichte, Germanistik, Sozialwissenschaften und Pädagogik an der Ruhr-Universität Bochum. Nach dem ersten Staatsexamen 1988 promovierte er dort 1992 bei Hans Mommsen und Helga Grebing über die Geschichte der sächsischen Sozialdemokratie im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Von 1992 bis 1994 war Rudolph als Leiter eines Forschungsprojekts am Institut für soziale Bewegungen (heute Haus der Geschichte des Ruhrgebiets) der Ruhr-Universität tätig. Zwischen 1994 bis 2001 war Rudolph wissenschaftlicher Assistent und Angestellter. Im Jahr 2001 wurde er in Bochum mit einer Arbeit über die Wirtschaftsdiplomatie im Kalten Krieg habilitiert und ist seitdem Privatdozent. Seine Schwerpunkte in der Lehrtätigkeit betreffen die Geschichte der Arbeiterbewegung, den Aufstieg des Nationalsozialismus in der Weimarer Republik sowie die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und des Kalten Krieges. Außerdem ist er in vielfältiger Weise als Autor und Publizist tätig.
Partei und Organisationen
Rudolph ist seit 1978 Mitglied der SPD und war von 1985 bis 1991 Vorsitzender der Jungsozialisten im Bezirk Westliches Westfalen. Außerdem war er von 1990 bis 1996 Vorsitzender des Ortsvereins Witten-Wengern und von 1992 bis 1998 stellvertretender Vorsitzender des Unterbezirks Ennepe-Ruhr. Seit einigen Jahren ist er Mitglied im Ortsverein Brilon (Hochsauerlandkreis). Zwischen 1985 und 1997 gehörte Rudolph dem Vorstand des Bezirks Westliches Westfalen, von 1997 bis zur Auflösung des Bezirks im Jahr 2000 dessen stellvertretender Vorsitzender. Seit 2001 ist Rudolph Mitglied des Landesvorstandes und Präsidiums NRWSPD. Er gehörte der Programmkommission der Bundespartei an und ist Mitglied der Historischen Kommission beim Parteivorstand der SPD. Seit 2010 ist er Vorsitzender des Unterbezirks Hochsauerland.
Rudolph ist Kurator des Wilhelm-Dröscher-Preises, der neue Ideen und Wege bürgernaher Politik unterstützt sowie Kurator des Gustav-Heinemann-Bürgerpreises, der seit 1977 Personen, Gruppen oder Organisationen auszeichnet, die sich um Freiheit und Gerechtigkeit in eigenverantwortlicher Haltung verdient gemacht haben.
Außerdem ist Rudolph Mitglied der GEW und seit 1999 Mitglied des Rundfunkrates des WDR.
Mandate
Rudolph wurde am 7. November 2002 nach dem Wechsel Wolfgang Clements in die Bundesregierung Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen. In der 14. Wahlperiode (2005-2010) wurde er über die Landesliste gewählt. Er vertrat dabei den Wahlkreis Hochsauerlandkreis II - Soest III (Meschede, Marsberg, Bestwig, Olsberg, Winterberg, Medebach und Rüthen). Als ordentliches Mitglied gehörte er dem Haupt- und dem Innenausschuss des Parlaments an. Rudolph war Innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und gehörte dem Fraktionsvorstand an. Bei der Landtagswahl 2010 wurde er nicht wieder in den Landtag gewählt.
Rudolph wurde von der SPD im Hochsauerlandkreis als Kandidat für die Bundestagswahl 2009 aufgestellt, verfehlte aber den Einzug in den Bundestag.
Schriften und Veröffentlichungen (Auswahl)
Monographien
- Die sächsische Sozialdemokratie vom Kaiserreich zur Republik (1871-1923). Köln/Weimar/Wien 1995.
- Bibliographie zur Geschichte der Demokratiebewegung in Mitteldeutschland (1789-1933), Köln/Weimar/Wien 1995 (zusammen mit Iris Weuster).
- Willy Brandt. Berliner Ausgabe, Bd.5: Die Partei der Freiheit. Willy Brandt und die SPD 1972-1992 (Bearb.), Bonn 2002.
- Wirtschaftsdiplomatie im Kalten Krieg. Die Ostpolitik der westdeutschen Industrie. Frankfurt am Main, New York 2004.
- Die Leipziger Messe im Ost-West-Konflikt. Große Politik und kleine Begegnungen, Berlin 2006 (zusammen mit Jana Wüstenhagen).
Herausgeber
- Demokratie Bewegungen in Mitteldeutschland (10 Bände) Köln, Weimar, Wien 1995-2005 (zusammen mit Helga Grebing und Hans Mommsen).
- Geschichte als Möglichkeit. Über die Chancen von Demokratie. Festschrift für Helga Grebing, Essen, 1995 (zusammen mit Christl Wickert).
- Reform an Rhein und Ruhr. Nordrhein-Westfalens Weg ins 21. Jahrhundert, Bonn 2000 (zusammen mit Tanja Busse u.a.).
- Sozialdemokratie im Wandel. Der Bezirk Westliches Westfalen 1893-2001, erw. Ausg. Essen 2001 (zusammen mit Bernd Faulenbach, Stefan Goch und Günther Högl).
- Vom Rechtsstaat zum Präventionsstaat. (zus. mit Stefan Huster). Frankfurt, 2008 ISBN 978-3-518-12543-4
- Wandel hat eine Heimat. Nordrhein-Westfalen in Geschichte und Gegenwart, herausgegeben zusammen mit Stefan Goch, Oberhausen 2009.
Literatur
- 60 Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen. Das Land und seine Abgeordneten. Düsseldorf, 2006. S. 540
Weblinks
- Kurzbiographie der Universität Bochum
- Rezension der Habilitationsschrift in Utopie kreativ 183/2006 (PDF-Datei; 92 kB)
- Rezension der Habilitationsschrift auf H-Net Reviews
- Rezension der „Partei der Freiheit“
- Offizielle Biographie des Landtags von Nordrhein-Westfalen
- Literatur von und über Karsten Rudolph im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Kategorien:- Historiker
- Hochschullehrer (Ruhr-Universität Bochum)
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- Landtagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)
- Politiker (Hochsauerlandkreis)
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