Karsunke

Karsunke

Yaak Karsunke (* 4. Juni 1934 in Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller und Schauspieler.

Yaak Karsunke ist der Sohn eines Diplom-Ingenieurs und einer Verlagsprokuristin. Er wuchs im Berliner Stadtteil Pankow auf. 1949 zog die Familie nach Friedenau um. Dort besuchte Karsunke das Gymnasium. 1953 machte er das Abitur und studierte anschließend drei Semester Rechtswissenschaften. Von 1955 bis 1957 absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel. Von 1957 bis 1964 lebte er von Gelegenheitsarbeiten.

1964 ging Karsunke nach München, wo er sich in der Außerparlamentarischen Opposition engagierte; 1968 war er Sprecher der Ostermarsch-Kampagne für Demokratie und Abrüstung. 1965 gründete er mit anderen linken Autoren die Literaturzeitschrift Kürbiskern, deren Mitherausgeber und Chefredakteur er bis 1968 war. Nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei im August 1968 verließ er die Redaktion aus Protest gegen die sowjetische Politik. Seit 1969 ist er freier Schriftsteller.

Seit Beginn der Siebzigerjahre verband Karsunke eine Freundschaft mit Rainer Werner Fassbinder, in dessen Filmen "Liebe ist kälter als der Tod", "Götter der Pest" und "Berlin Alexanderplatz" er als Schauspieler mitwirkte. Von 1976 bis 1979 wirkte er als Fachberater für Drehbuch und Dramaturgie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie und von 1981 bis 1999 als Gastprofessor für „Szenisches Schreiben“ an der Hochschule der Künste in Berlin, wo er heute lebt.

Yaak Karsunke begann als engagierter Lyriker; ab Ende der Sechzigerjahre schrieb er auch vermehrt Stücke für das Theater sowie Hörspiele. 1989 veröffentlichte er den Kriminalroman „Toter Mann“, für den er 1990 den Deutschen Krimipreis erhielt.

Werke

  • Kilroy & und andere, Berlin 1967
  • Reden und ausreden, Berlin 1969
  • Hallo, Irina, Weinheim [u.a.] 1970 (zusammen mit Dietlind Blech)
  • Die Apotse kommen, München 1972 (zusammen mit Riki Hachfeld)
  • Bauernoper, Frankfurt am Main 1973 (zusammen mit Peter Janssens)
  • Josef Bachmann. Sonny Liston, Berlin 1973 (Vorläufer-Text, nur über Liston: They'll never come back in: Matthaei (Hg): Trivialmythen 1970, wieder in: März-Texte 1 & Trivialmythen Area, Erftstadt 2004 ISBN 3899960297 (S. 461 - 470; übers Boxen)
  • Ruhrkampf-Revue, Frankfurt am Main 1975 (zusammen mit Peter Janssens)
  • Da zwischen, Berlin 1979
  • Unser schönes Amerika, Frankfurt am Main 1979 (zusammen mit Wilhelm Dieter Siebert)
  • Auf die Gefahr hin, Berlin 1982
  • Nach Mitternacht, Frankfurt am Main 1982
  • Die Guillotine umkreisen, Berlin 1984 (zusammen mit Arwed D. Gorella)
  • Kinder der Liebe, Frankfurt am Main 1986
  • Toter Mann, Berlin 1989
  • Gespräch mit dem Stein, Berlin 1992
  • Hand & Fuß, München 2004

Übersetzungen

  • Arnold Wesker: Die Freunde, Frankfurt am Main 1970 (zusammen mit Ingrid Karsunke)

Weblinks



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